(Für Anfänger und Fortgeschrittene)
Die komprimierten "Weisheiten" für erfolgreiches Flirten!
Wichtigste Kontaktaufnahmesignale:
Blicke und Lächeln!
Blicke von mehr als drei
Sekunden Dauer wirken bei Fremden eher als Fixieren und daher negativ.
Speziell Frauen mögen
daher ein eher wohldosiertes Blickverhalten.
Frauen bevorzugen die Nähe
von Menschen, die ihnen Lächeln und Blickkontakt zeigen, im direkten
Kontakt werden männliche Blicke jedoch schnell als unangenehm und
lästig empfunden.
Attraktive und sympathische
Personen werden häufiger angesehen.
Wer dem anderen ein freundliches
und interessiertes Lächeln zeigt, gewinnt an Sympathie.
"Hochgradige" Antipathie
wird signalisiert durch leicht und ausdrucksloses Gesicht.
Frauen kompensieren Ängstlichkeit
und sozial unangenehme Momente eher mit Lächeln, Männer lächeln
meist eher mit Verbindlichkeit.
Lautes Lachen wird als "draufgängerisch-freundlich,
aggressiv" bewertet und ist ein Signal, das verbinden soll (Lachen über
Dritte).
Häufigeres Lachen signalisiert
bei Frauen, daß sie einen Mann attraktiv finden, umgekehrt lachen
Männer in Gegenwart attraktiver Frauen eher weniger.
Im Gespräch wendet
der Unterlegene seinen Blick früher ab, der Überlegene hält
dem Blick länger stand.
In den ersten Minuten eines
Gesprächs verhalten sich Frauen submissiv ("unterwürfig") und
gleichen ihre Körpersprache der des Mannes an (Beschwichtigungsverhalten).
Kindliches Verhalten und
Aussehen bzw. nonverbale Kindlichkeitsbotschaften erzeugen positive Reaktionen.
Beim normalen Lächeln
wendet man den Blick frühestens nach voller Ausprägung ab, beim
Verlegenheitslächeln (kindliches Verhalten) jedoch früher (interkulturell).
Weitere submissive
Gesten, vor allem der Frauen:
Nackenpräsentieren;
Schulterzucken; jede Art Selbstberührung im Bereich von Gesicht, Haaren,
Armen; Herumzupfen Glattstreichen an Kleidung (Fusseln-Entfernen) und das
nach vorn Neigen des Oberkörpers, dem Mann zugewandt.
Dominanzgesten
der Frauen:
Head Toss: das ruckartige
Zurückwerfen des Kopfes, bei vorgeschobenem Kinn und leicht hochgezogenen
Augenbrauen.
Plus-Face: leicht erhobene
Kopfstellung mit trotzig-stolzem Gesichtsausdruck.
Männliche Dominanz-
und erfolgreiche Flirtsignale:
Mit hocherhobenem Arm durch
die Haare fahren, dabei bleibt der Kopf erhaben.
Verschränken der Arme
hinter dem Kopf; die Beine spreizen.
Männliche Gesten der Submissivität beschränken sich auf Herumzupfen oder Glattstreichen und Verlegenheitslächeln.
Weibliche Flirtsignale:
Lip-Pout: Lippen leicht
zusammengepreßt und dann nach vorn geschoben.
Lip-Lick: die Zunge gleitet
leicht zwischen den leicht geöffneten Lippen hin und her.
Besonderes Zeichen ist hier
das Spreizen der Beine.
Ebenso teilweise die Gangart:
in übertriebener Art mit hocherhobenem Kopf die Hüften schwingen,
dabei der Bauch eingezogen und die Brüste hervorgehoben.
Head-Akimbo: Arme hinter
dem Kopf verschränkt (vgl. auch oben, hier hervorheben der Brüste),
oft allerdings eher bei geringerem Interesse.
Weitere Weibliche Signale
der Sympathie sind insbesondere das Kleiderrichten: Hochzupfen der Ärmel,
Pullover Streichen über Hosenfalten.
Ebenso das häufige
Gestikulieren während des eigenen Sprechens.
Männliche Sympathiesignale
ist die breite (Oberkörper aufgerichtet, beide Oberarme auf den Sitzlehnen
ruhend).
Geringes männliches
Interesse wird vor allem durch geschlossene Beine signalisiert.
Männer neigen eher
zu Täuschungen, wohingegen Frauen in ihrer Körpersprache mehr
Ehrlichkeit und Spontaneität zeigen.
Täuschungen
erkennt man am besten in wenig willkürlich kontrollierbaren Bereichen
des Gesichts.
Dies sind insbesondere die
Augenbrauen:
Herunter- oder Zusammenziehen: schwierige Situation, Konzentration, problematische Frage, Verblüffung.
Heben: Verwunderung, Ungläubigkeit,
freundliches Erkennen.
Keine "Krähenfüßchen":
Gekünstelt
... und die Lippenpartie:
Schmalerwerden: Zorn.
Asymmetrisches Lächeln:
Gekünstelt (Täuschung)
Aktivierung von Muskeln
in der unteren Gesichtshälfte, die beim echten Lächeln fehlen
(gekünstelt).
Ebenso gehört beim
echten Lächeln ein exaktes Zusammenspiel der Mundwinkelheber dazu.
Lügen spiegeln sich
in körperlichem Verhalten wie Gesten deutlicher wider, etwa in den
"Illustratoren", also den sprachbegleitenden Hand-und Armbewegungen.
Allgemeine Regel: je mehr
jemand nach Worten "ringt", desto mehr Illustratoren. Ebenso führt
hohe emotionale Erregung zu mehr Illustratoren.
Lügner vergessen meist
die den Emotionen angemessen Illustratoren. Allerdings führt auch
hohe Konzentration zu Abnahme von Illustratoren.
Unsicherheit führt
oft zu o.g. Kleiderzupfen oder Selbstberührungen.
Je attraktiver eine zu umgarnende
Person ist, desto weniger glaubhaft gelingen die Täuschungsmanöver
(Blicke versagen, körperliche Unruhe, Unsicherheit).
Weibliche Täuschungsmanöver
sind leichter zu durchschauen, da in erster Linie optischer Natur.
Jedoch sind Frauen trainiert,
männliches Taktieren zu erkennen.
Männliches Taktieren:
übertrieben ehrlich, freundlich, sozial gutgestellt; Übertreibungen
und Selbstdarstellung
Weibliches Taktieren: körperliches
Erscheinungsbild
Anziehend wirkt auf Frauen allerdings eher die männliche Umgangsart:
- Interessierter, offener Blick
- Anzahl seiner Fragen (guter Zuhörer)
- der Wunsch, möglichst viel über die Gesprächspartnerin zu erfahren
- Fähigkeit, auf sie
einzugehen
Abstoßend
wirkt:
- ausschließlich über sich sprechen
- sich als auffallend tüchtig, sportlich oder intelligent darzustellen
Schwierig für Frauen
aufzudecken ist folgende Form der Täuschung:
Verhüllungstaktik bei
Unsicherheit: Einfrieren von Körperbewegungen, Verstummen, Abwenden.
Wird aber oft mit Ablehnung oder gar Arroganz verwechselt.
Quasi-Flirtverhalten wird
von Frauen zur angenehmeren Gestaltung allgemeiner Situationen eingesetzt.
Es dient nicht dem eigentlichen Werbeverhalten.
Frauen erkennen bei anderen
Frauen nur den Blickkontakt und das Lächeln als Flirtsignale, nicht
jedoch die anderen Körperbewegungen, die sie zwar wahrnehmen, nicht
jedoch zum Flirt zählen.
Erst der dritte deutliche
Blick wurde von den Frauen als eindeutige Einladung aufgefaßt. Frauen
zeigten sich hier insgesamt bei der Entschlüsselung von Körpersprache
als unsensibler, sie benötigen zur Kontaktanbahnung ja auch keine
"Antennen", da sie in der Auswählenden-Rolle ja auch keine Sicherheitssignale
erkennen können müssen.
[Anmerkung: dies scheint eine biologisch begründete Erklärung dafür abzugeben, weshalb Frauen generell eher dazu tendieren, Freundinnen des Partners eifersüchtig zu betrachten und ausgrenzen zu wollen, während Männer häufiger männliche Freunde der Partnerin tolerieren:
Frauen "fehlt" hier die
Differenzierungsfähigkeit, die oftmals (wohl prophylaktisch) durch
"Wegekeln" kompensiert wird. Andererseits könn(t)en sich die Männer
ja tatsächlich dieser "Schwäche" bedienen - und tun das ja auch
nicht so selten...]
Bei der Kontaktanbahnung
leiten die Frauen meist ein Gespräch ein, indem sie dem Mann per Mimik
die Ansprechangst nehmen, ihn also einladen.
Häufig-Dater unterscheiden
sich von Wenig-Datern nur durch ihre interne Attribuierung.
Wenig-Dater setzen sich
aufgrund mangelndem Selbstwertgefühl selbst unter Streß.
Außerdem "deuten" Schüchterne weniger Signale als "Aufforderungen", was allerdings wiederum nur internalen
Attribuierungen entspringt,
da gewisse Signale von den Nicht-Schüchternen einfach nur wunschgemäß
interpretiert werden, was in Reaktion darauf meist wieder zu einladenderem
Verhalten der Frauen führt =Denk' Sie Dir willig, ignoriere in gewissem
Maße scheinbar ablehnende Gesten).
Extrem einladendes Verhalten
seitens der Frauen verwirrt Männer, die sich offenbar durch die Vielzahl
der Signale überflutet fühlen.
Typische Werbeverhalten
zeichnet sich aus durch die erhöhte Spannung, die erzeugt wird und
die nach "Auflösung" strebt.
Ambivalenz kann besonders
von Frauen leichter erzeugt und aufrechterhalten werden.
Die Steuerung geschieht
vor allem über das limbische System und von hier aus über das
vegetative Nervensystem und einige endokrine Drüsen (Flucht, Kampf,
Kopulation im unteren Ring, soziale Ausdrucks- und Gefühlsweisen im
oberen Ring). Daher werden häufig ambivalente Reaktionen ausgelöst:
Unruhe, freudige Erregung, sexuelles Interesse.
Eine besonders erfolgreiche
Strategie des Werbens ist auch der plötzliche Umschwung von Gefühlen
im Gespräch:
a) zunächst nett, dann
unfreundlich: erzeugt beim Gegenüber das Gefühl, etwas falsch
gemacht zu haben;
b)
zunächst unfreundlich, dann nett: erzeugt beim Gegenüber das
Gefühl, für den Umschwung gesorgt zu haben. Dies fördert
insbesondere die Sympathie.
Merke!
Dauerfreundlichkeit sorgt für Gewöhnung und stumpft die Attraktivitätswahrnehmung ab!
Psychologischer Hintergrund:
Die ersten Sekunden der
Wahrnehmung des anderen sind entscheidend!. In dem Flirt-Kurs-Teil "Körpersprache"
hast du ja bereits gesehen, wie wichtig Kopf-, Arm- und Sitz-Haltung sind,
wie lange das Auge auf dem anderen verweilen darf, welche Geste welche
Gegen-Geste erfordert usw. So ist es auch mit den ersten Worten: Jede Frau
kennt die üblichen Sprüche der Männer- und empfindet sie
als einfallslos und langweilig. Nimm lieber selber die Sache in die Hand
und komme mit einer originellen Eröffnung zur Sache! Allerdings solltest
Du danach auch wirklich etwas zu sagen haben. Aber das lernst Du ja im
Flirt-Kurs-Teil "Gesprächsinhalte beim Flirt."
1. Sprüche für
die aktive aber romantische Frau
"Glaubst Du an Liebe auf
den ersten Blick - oder soll ich noch mal reinkommen?"
"Sage - waren wir als Kinder
nicht auf verschiedenen Schulen?"
"Würden wir beide nicht
reizend als Marzipanfiguren auf einer Hochzeitstorte aussehen?"
Frage den Mann nach der
Uhrzeit. "21 Uhr 30? Also, heute ist Montag, der 28. August, 21:30 Uhr.
Danke. Ich wollte mich nur an den genauen Zeitpunkt erinnern können,
an dem ich Dich getroffen habe."
Wenn er geht: "Hast Du nicht
etwas vergessen?" Er: "Was?" "Mich!"
"Ich bin neu in der Stadt.
Könntest Du mir den Weg zu Deiner Wohnung zeigen?"
"Wenn ich Dir nach Hause
folgen würde - würdest Du mich behalten?"
"Entschuldigung, Du hast
ein "Biep" auf Deiner Nase." Er: "Ein waaas???" Drücke nun leicht
ihre Nase und sagen dazu: "Biiiep!" Wenn er lacht, hast Du gewonnen. Wenn
er nicht lacht, entschuldigen Dich.
"War Dein Vater ein Außerirdischer?
... Weil, so etwas wie Dich gibt es nicht auf der Erde."
"Ich habe meine Telefon-Nummer
verlegt. Könnte ich mir Deine leihen?"
"Hi, Du warst in der letzten
Folge von Bay Watch großartig!"
Sie: Was war das?
Er: Was war was?
Sie: Dieses Klirren?
Er: Ich habe nichts gehört.
Sie: Es war der Ton meines
Herzens, das zerbrochen ist.
"Würdest Du mir die
Richtung zeigen?" Er: "Wohin?" "Zu Deinem Herzen."
"Kneif mich." Er: "Warum?" "Du bist so lieb - ich muß träumen."
"Wenn sich Deine Eltern
nicht getroffen hätten, wäre ich jetzt die unglücklichste
Frau auf Erden."
"Du mußt ein Lichtschalter
sein. Jedes Mal, wenn ich Dich sehe, machst Du mich an!"
"Ich hoffe, Du verstehst
etwas von künstlicher Beatmung - Du raubst mir nämlich den Atem."
"Schön, Dich kennenzulernen.
Ich bin (N a m e) und du bist - wunderbar!"
"Wie fühlt man sich,
wenn man die begehrenswerteste Mann im Raum ist?"
"Du siehst meinem vierten
Freund ähnlich." Er: "Oh, wieviele Freunde hattest Du denn schon?"
"Drei."
2. Sprüche für
Frauen, die mehr wollen
Hier ein Versuch, den Du
nur wagen solltest, wenn Du absolut nichts mehr zu verlieren hast! Für
Nebenwirkungen übernehme ich keine Haftung! Ansonsten kannst Du ja
immer noch den Häschen-Witz erzählen!
Sie: "Hast Du schonmal einen Hasen zwischen die Ohren geküßt?"
Er: "Nein!"
Stülpe in aller Ruhe
Deine Hosentaschen (mit einem Rock gibt's da leider Schwierigkeiten, d.h.
Häschenwitz erzählen!) um und fahre fort: "Jetzt hättest
Du die Gelegenheit dazu."
Bestelle ein Mineralwasser,
stecke kurz den Finger ins Glas, tippe dir mit dem Finger zuerst auf die
eigenen Schultern, dann kurz auf die Schultern von ihm: "Sollten Sie und
ich nicht nicht unserer Gesundheit zuliebe aus diesen nassen Kleidern steigen?"
"Ich bin eine wirklich gute
Köchin." "Was kannst Du denn am besten kochen?" "Frühstück
im Bett."
"Diese Jeans würde
sich ausgesprochen hübsch auf meinen Schlafzimmerboden machen."
"Das ist ein hübsches
Lächeln, das Du hast. Schade, daß es nicht alles ist, was Du
trägst."
"Laß uns zu mir nach
Hause gehen und all die Dinge tun, von denen ich jedermann erzählen
werde, daß wir sie getan haben."
"Kennst Du den Unterschied
zwischen einem Gespräch und Sex?" Er: "Nein." "Laß uns zu mir
gehen und uns ein wenig unterhalten."
Nehme einen Eisbehälter
von der Bar, zerstoße das Eis und sage: "Jetzt, nachdem das Eis gebrochen
ist, können wir uns doch auch über Intimeres unterhalten, oder?"
"Ich frage mich, wie unsere Kinder aussehen würden."
"Gratuliere! Sie haben bei
dem Wettbewerb "der attraktivste Mann in diesem Raum" den ersten Preis
gewonnen. Und der erste Preis ist eine Nacht mit mir."
"Möchtest Du mich nackt
sehen?"
"Was immer auch Drogen tun
können - ich kann es mit meinem Mund tun!"
"Wenn ich Sie jetzt um Sex
bitten würde - wäre Ihre Antwort die gleiche, die Sie auf diese
Frage geben?"
"Entschuldigung, um mein
Studium zu finanzieren, muß ich Nebenjobs annehmen. Momentan führe
ich einen Fühl-Test durch zu dem Thema, wieviele Männer üppige
Brustbehaarung haben."
Etwas für Mathematiker:
"Hi, wollen wir etwas Mathe üben? Wir könnten Dich und mich addieren,
unsere Kleider abziehen, unsere Beine teilen - und uns multiplizieren."
"Ich würde gerne der Grund für Deine heutige schlaflose Nacht sein."
Hier haben wir Dir einige
ausgezeichnete Zungenbrecher zusammengestellt. Suche Dir 3 oder 4 aus -
und übe. Du wirst sehen - schon nach wenigen Stunden wirst Du die
Aussprache perfekt beherrschen. Bei Deinem nächsten Date zückst
Du dann ganz nebenbei ein Blatt Papier, schreibst einen der Sätze
auf und schiebst das Blatt Deinem Date-Partner über den Tisch. Er
wird natürlich an der korrekten Aussprache scheitern. Und das ist
Deine Stunde! Lässig zeigst Du Ihm, daß du auch hochkomplexe
Dinge des Alltags aus dem FF beherrschst. Er wird Dich mit großen
Augen anschauen - nun, und über die weitere Entwicklung des Abends
muß man hier kein Wort verlieren ...
Der Pralli prallt die Ralle
bis die Schnalle knallt, bis die Schnalle knallt prallt der Pralli die
Ralle.
Der dicke Dachdecker deckt
Dir dein Dach, drum dank dem dicken Dachdecker, daß der dicke Dachdecker
Dir Dein Dach deckte.
Das Schleimschwein schleimt
schweinisch im Schleim, im Schleim schleimt schweinisch das Schleimschwein
Der Sumpf-Schlump schlumpft
sich durch den Sumpfschlumpf.
Der Whiskeymixer mixt den
Whiskey für den Whiskeymixer. Für den Whiskeymixer mixt der Whiskeymixer
den Whiskey.
Ein chinesischer Chirurg
schenkt tschechischen Skifreunden frischgebackene Shrimps - frischgebackene
Shrimps schenkt ein chinesischer Chirurg tschechischen Skifreunden.
Es klapperten die Klapperschlangen,
bis ihre Klappern schlapper klangen.
Schwarze Schmeißfliege
frißt frisches Fischfleisch, frisches Fischfleisch frißt schwarze
Schmeißfliege
In dem dichten Fichtendickicht
pickten dicke Finken tüchtig
Sensitive Selektionssimulatoren
sondieren sogar sekundär-strukturierte Sonarselektoren - sogar sekundär-strukturierte
Sonarselektorensondieren sensitive Selektionssimulatoren.
Stahlblaue Stretchjeansstrümpfe
strecken staubige Stretchjeans, staubige Stretchjeans strecken stahlblaue
Stretchjeansstruempfe
Ein plappernder Kaplan klebt
Papp-Plakate - Papp-Plakate klebt einplappernder Kaplan.
Sie war die teigigste Teichmuschel
unter alle teigigen Teichmuscheln im Teichmuschelteich, unter alle teigigen
Teichmuscheln im Teichmuschelteich war sie die teigigste Teichmuschel
Zwischen zwei Zwetschkenzweigen zwitschern zwei Schwalben, zwei Schwalben zwitschern zwischen zwei Zwetschkenzweige
Bierbrauer Bauer braut braunes
Bier braunes Bier braut Bierbrauer Bauer.
Der Flugplatzspatz nahm
auf dem Blatt Platz auf dem Blatt nahm derFlugplatzspatz Platz
Der Metzger wetzt das Metzgermesser
mit des Metzgers Wetzstein, mit des Metzgers Wetzstein wetzt der Metzger
sein Metzgermesser.
Wer gegen Aluminium minimal
immun ist, besitzt Aluminiumimmunität, Aluminiumimmunität besitzt,
wer minimal gegen Aluminium immun ist.
Flößers Vroni
flog frohlockend vom frostigen Floß, vom frostigen Floß flog
frohlockend Floessers Vroni.
Zwei Schweizer schwitzen
beim Schweissen beim Schweissen schwitzen zwei Schweizer.
zurück zum Inhaltsverzeichnis
Liebe Dagmar, da hast Du nun glücklich viele Jahre Englisch-Unterricht hinter Dich gebracht - und wenn Du dann in Deiner ersten malteser Bar einen attraktiven Mann siehst, fehlen Dir die Worte für eine gepflegte Unterhaltung. Oder willst Du etwa irgend etwas Belangloses sagen, wie "I'm a South-German, near Budenheim. Do you know Budenheim?", "The sky is not always blue - but I'm sometimes blue" oder "Birds are singing and I like it ...I mean: I like to sing, not, I like to bird". Nein, da wird er denken: "Lieber Himmel, schon wieder eine dieser TouristInnen, die nur Ihr Schulenglisch beherrscht und mit der man weder über die Unschärferelation noch über die Verknüpfung von Calvinismus und Frühkapitalismus reden kann!
Beginne
lieber beispielsweise mit den auf den nächsten Seiten folgenden Sätzen.
So leitet man spannende Diskussionen ein - dann klappts auch mit dem behaarten
Malteser oder dem epilierten Wuppertaler!
Ich mag es, mich mit ihm zu unterhalten, da wir auf gleicher Wellenlänge liegen.
I enjoy taiking to him
because we are on the same wavelength.
Man bekam kaum Luft in der gerammelt vollen Diskothek.
It was hard even to breathe
in the packed discotheque.
Um eine freche Antwort war er nie verlegen.
He was never at a loss
for a cheeky answer.
An ihm ist ein guter Arzt verloren gegangen.
He would have made a
good doctor.
Der Junge bekam von den Rowdies eine verpasst.
The rowdies clouted the
boy one.
Er will nicht ums Verrecken weiter die Schule besuchen.
He damn well refuses
to go to school any longer.
Der Fernseher spielt schon wieder verrückt.
The TV set is playing
up again.
Die Pläne der Regierung werden noch unter Verschluss gehalten.
The plans of the government
are still kept under lock and key.
Ehe du dich's versiehst, ist dein Gepäck verschwunden.
Before you could say
Jack Robinson your luggage has disappeared.
Er kam müde nach Hause und streckte alle viere von sich
He came home feeling
tired and stretched out
Sie beschimpfte ihn, einen Vogel zu haben.
She grumbled at him and
said he had a screw loose
Die Halle war zum Brechen voll.
The hall was full to
bursting.
Er ging jeden Abend in die Kneipe und ließ sich volllaufen.
Every night he went to
the pub and got tanked up.
Sie warf all ihren Charme in die Waagschale, um ihn zu bekommen.
She brought all her charm
to bear to get him.
Sie wollte es nicht wahrhaben, dass er Sie betrog.
She didn't want to admit
that he cheated on her.
Er hatte sich entschieden, ihre schmutzige Wäsche in aller Öffentlichkeit zu waschen.
He had decided to wash
their dirty linen in public.
Das Mädchen sah so aus, als könnte sie kein Wässerchen trüben.
The girl looked as if
butter wouldn't melt in her mouth.
Meine Schwiegermutter fällt mir mit ihrem Gerede auf den Wecker.
My mother-in-law's talking
gets on my nerves
So langsam wird es Zeit, sich auf den Weg zu machen.
It's about time to get
going.
Heute morgen war mein Husten wie weggeblasen
This morning my cough
had vanished
Genieß diesen schönen Tag, die Arbeit läuft dir ja nicht weg
Enjoy the beautiful day!
Your work can wait!
Nach der langen Nacht gestern war ich heute morgen völlig weggetreten
After the long night
yesterday I was miles away this morning
Was sprichtst du da für einen Mist? Du bist wohl nicht ganz bei dir?
What kind of rubbish
are you talking? You're not all there anymore, are you?
Für dein Alter bist du sehr gut beieinander.
Considering your age
you are in great shape.
Nur wenige Monate nach der Entbindung hatte sie schon wieder einen dicken Bauch.
Just a few months after
the birth she had a bun in the oven again.
Wenn er glaubt, er könne faul herumsitzen, während ich die ganze Arbeit mache, ist er bei mir an die falsche Adresse geraten.
If he thinks he can laze
about while I'm doing all the work he is knocking at the wrong door.
Ich glaub', mich laust der Affe - wo kommen denn plötzlich die Fotos her?
Well I'll be blowed -
where do all those photographs spring from?
Lass uns heute feiern und uns einen Affen antrinken.
Let's have a party and
get pissed.
Wenn du bei dieser Sache versagst, machen meine Leute dich alle!
If you fail in this matter,
my men are going to finish you off!
Es wird schon noch die Richtige kommen. Amors Pfeil wird sie schon noch treffen!
The right one is still to come. Cupid's arrow is going to hit her!
Sie haben die Sache an sich gut erkannt, aber in der Ausführung hapert es etwas.
You have actually realized
the facts very well, but you have a problem with carrying it out.
Der neue Nachbarsjunge hatte dem Mädchen ganz schön angetan.
The girl had fallen for
the new boy next door.
Ich könnte dir auf Anhieb mehrere Gründe dafür nennen.
I could tell you several
reasons for it right away.
Eine Schlechtwetterfront aus Skandinavien ist im Anmarsch.
A bad-weather front from
Scandinavia is on the way.
Nach dieser Enttäuschung wollte er sich einen Rausch ansaufen.
After this disappointment
he wanted to get plastered.
Er hatte nicht viel getrunken, er war nur ein bißchen angesäuselt.
He hadn't drunk much,
he was just a litte merry.
Viele der Frauen dort kommen mit den hohen Lebenskosten nicht zurecht und müssen anschaffen gehen.
Many of the women there
can't cope with the high cost of living and have to go on the game.
Allem Anschein nach kam er aus Bayern.
To all appearances he
came from Bavaria.
Stell dich doch nicht so dämlich an!
Don't act so clumsily!
Sie drohte ihm, sich etwas anzutun, wenn er sie wegen dieser Frau verlassen würde.
She threatened to kill
herself if he left her for this woman.
Frauen wurden von ihm angezogen wie die Motten vom Licht.
He is attracted to women
like moths to a flame.
Mensch, wo warst du denn? Ich habe mir schon die Augen aus dem Kopf geguckt!
Hey, where have you been?
My eyes were popping out of my head.
Ihr neuer Verehrer liest ihr jeden Wunsch von den Augen ab.
Her new admirer anticipates
her every wish.
Jeder Fallschirmspringer muß der Gefahr ins Auge blicken.
Every parchutist has
to face the danger.
Er war fünfzehn jahre lang verwirrt, aber kurz vor seinem Tod hatte er noch einen lichten Augenblick.
He had been confused
for 15 years, but shortly before his death he had one mor lucid moment.
Du siehst aber gut aus, wie das blühende Leben.
You're looking good,
the very picture of helth.
Die Wohnung sah immer wie geleckt aus.
The flat was always spick
and span.
Wegen seiner feuchten Aussprache saß niemand in der vordersten Reihe.
Nobody wanted so sit
in the first row due to his constant spitting.
Ich habe mit diesem Mann am laufenden Band Ärger.
There's continuous trouble
with this man.
zurück zum Inhaltsverzeichnis
Demnach erfährt die
auf Berührung und Druck äußerst empfindliche weibliche
Brust durch üppige Behaarung der männlichen Brust ungeahnte Stimulierung.
Die weibliche Erregung ist dabei in erster Näherung direkt proportional
zur Haarlänge, wobei der Anstieg weitgehend linear verläuft,
bis es ab einem gewissen Punkt, der durch den sogenannten Schelbfaktor
definiert ist, zu einer Saturierung kommt. Das heißt, ab diesem Punkt
ist die weibliche Erregung rein biologisch nicht mehr zu steigern. Die
Abbildung verdeutlicht den Zusammenhang: Nennenswerte Stimulans erfährt
die weibliche Brust demnach ab einer Brusthaarlänge von mehreren Millimetern,
aber erst bei Spitzenhaarlängen von 10 Zentimetern ist die Luststeigerung
der üblicher Stimulatierungspraktiken deutlich überlegen. Bei
Werten um 30 cm ist dann der stimulierende Effekt am größten:
Ausstoß von Sexualstoffen (Pheromonen), Atem- und Pulsfrequenz sowie
die ?Artikulation? lustfördernder Schreie erreichen ein absolutes
Maximum.
Diese starke Verbindung
zwischen Stimulation und Haarlänge ist für Experten eine echte
Überraschung. Das Phänomen ist trotz erster investigativer Untersuchungen
noch nicht gänzlich verstanden. Festgestellt werden konnte in diesem
Zusammenhang, daß eine besondere Abhängigkeit der Stimulation
von der Festigkeit und Dichte der Behaarung sowie von der Art der Berührung
(etwa Streichen, Reiben, Drücken) nicht zu beobachten ist - wenn auch
gesagt werden muß, daß gewisse Werte natürlich nicht unterschritten
werden dürfen. Beispielsweise war bei einer Dichte von einem Haar
pro cm2 kein Effekt außer dem der Belustigung der Versuchspersonen
feststellbar.
Für die in Europa weit
verbreitete Missionarsstellung hat dieses Ergebnis natürlich weitreichende
Konsequenzen. Bedeutete bisher schon der besonders intensive Körpergeruch
des brustbehaarten Mannes eine erregende Sinneswahrnehmung, so wird das
Beisammensein von Frau und (brustbehaartem) Mann nunmehr zur wahren Sinnesorgie,
da der (brustbehaarte) Mann seine Hände für andere Liebkosungen
als das Massieren der Frauenbrüste einsetzen kann. Erste Umfragen
und Versuchsreihen haben ergeben, daß dies zu einer höheren
Zufriedenheit bei paarungswilligen Frauen führt, zu mehr und früheren
Orgasmen und insgesamt zu einer tiefgreifenderen Befriedigung als sie von
Verbindungen mit nicht brustbehaarten Männern her bekannt und üblich
sind.
Es ist daher nicht auszuschließen,
daß dieser Befund ungeahnte Auswirkungen auf das Paarungsverhalten
von Frauen haben wird. Wird eine pelzartige, großflächige Behaarung
von den Anthropologen häufig als atavistischer Ausdruck männlicher
Gene bestimmter Insuffizienz interpretiert, scheint es nunmehr erwiesen,
daß diese solcherart Betroffenen einen entscheidenden Vorteil bei
der Paarung haben. Für Anbieter von Brusthaartoupets wiederum könnte
diese Entwicklung zu einem ungeahnten Verkaufsboom führen.
Es bleibt zu untersuchen, ob ähnliche Wirkungen von langen Bärten ausgehen können. Sicher scheint indes, daß Männer mit frühzeitiger Neigung zu graumelierten Haaren oder zur Halbglatze die zärtlichsten, erfindungsreichsten und aufmerksamsten Liebhaber sind - das zumindest hat die überwältigende Mehrheit der Frauen bei einer Befragung in den Bundesländern Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Berlin und Rheinland-Pfalz zu Protokoll gegeben.
Falls Du unliebsame Gestalten
von Dir fernhalten möchtest - hier einige Insidertips zu ?Korb verteilen?:
Er: "Habe ich Dich nicht schon mal irgendwo gesehen?"
Sie: "Stimmt - drum sieht
man mich auch niemals mehr dort."
Er: "Ist der Sitz neben Ihnen noch frei?"
Sie: "Ja - und meiner wird
es auch sein, wenn Sie sich setzen."
Er: "Zu Dir oder zu mir?"
Sie: "Beides. Du gehst zu
Dir und ich werde zu mir gehen."
Er: "Ich würde Dich gerne anrufen. Was ist Deine Nummer?"
Sie: "Die steht im Telefonbuch."
Er: "Aber ich kenne doch Deinen Namen nicht."
Sie: "Der steht auch im
Telefonbuch."
Er: "Unter welchem Zeichen bist Du geboren."
Sie: "Kein Eintritt."
Er: "Wie magst Du Deine Eier am Morgen?"
Sie: "Unbefruchtet."
Er: "Ich weiß, wie man einer Frau gefällig sein kann."
Sie: "Prima. Dann laß
mich gefälligst allein."
Er: "Glaube mir: Du wirst mich mögen!"
Sie: "Du hast ja so recht.
Ich mag Dich ... jetzt nicht mehr sehen."
Er: "Wenn ich Dich nackt sehen könnte, wäre ich der glücklichste Mensch auf der Welt."
Sie: "Mensch, auch ich wäre
der glücklichste Mensch auf der Welt, wenn ich Dich nackt sehen könnte.
Ich käme aus dem Lachen nicht mehr heraus."
Er: "Ich würde bis ans Ende der Welt für Dich gehen."
Sie: "Okay - aber würdest
Du dort auch bleiben?"
zurück zum Inhaltsverzeichnis
Von
Dipl. Psych. J. Dieker-Müting
Studentenwerk Karlsruhe
©
Vorwort
Der folgende Text ist eine
Zusammenfassung von Notizen und Überlegungen aus und zu Flirtkursen
mit Studenten der Hochschulen in Karlsruhe. Nicht zu jedem Punkt der Inhaltsangabe
sind Ausführungen vorhanden. Das Copyright liegt beim Studentenwerk
Karlsruhe.
A. Einstein meinte, die
liebevollen Beziehungen zwischen Menschen seien für die Menschheit
wichtiger als jede fachliche und wissenschaftliche Erkenntnis. Um so mehr
wundere er sich darüber, daß er selber stets eher ein Einzelgänger
gewesen sei. Das Know how zur Aufnahme und Entwicklung dieser Beziehung
wird im Gegensatz zur Ausbildung in den Wissenschaften nicht öffentlich
gefördert, obwohl die Präambeln von Schulen und Hochschulen dies
eigentlich fordern. Die Kirchen als einzige Institutionen, die sich
systematisch damit befassen, behandeln das Thema aber mehr normativ (Ethik).
Die psychotherapeutische Beratungsstelle des Studentenwerkes Karlsruhe wird daher oft wegen Problemen im Bereich der Beziehungsaufnahme, Der Beziehungsgestaltung und Lösung von Beziehungen aufgesucht. Dabei handelt es sich sowohl um Freundschaften, kollegiale und nachbarschaftliche Beziehungen, Liebesbeziehungen sowie Beziehungen zu Eltern.
Manchen gelingen zwar Freundschaften, aber keine Liebesbeziehungen, andere
haben gute Kollegen aber keine Freunde. Speziell an der Hochschule in Karlsruhe
haben in etlichen Fakultäten
besonders Männer nur geringe Chance, in ihrem Fachbereich eine Freundin
zu finden, da der Anteil der Frauen verschwindend gering ist. Auf diese
Weise bietet der Alltag wenig einfache Möglichkeiten in Kontakt zum
anderen Geschlecht zu kommen. Das wirkt sich dann um so nachhaltiger aus,
wenn die Fähigkeit überhaupt nahe Beziehungen zu Menschen aufzunehmen
gering ausgeprägt ist.
Auf Anregung von Mitarbeitern
des Arbeitskreises für Kommunikation und Kultur bietet die PBS daher
regelmäßig einen Flirtkurs an, er sich von den meisten auf dem
Markt befindlichen Flirtanleitungen wesentlich unterscheidet.
Bislang galt Flirten immer als mehr oder weniger guter Trick, einen bestimmten Menschen "aufzureißen" (C.Elsner 19 ) Hier wird ein anderer Weg eingeschlagen. Flirten wird weitaus umfassender als eine Lebenshaltung anderen Menschen und sich selber gegenüber verstanden. Das Anbandeln ist nach diesem Verständnis nur ein Ziel unter vielen möglichen anderen Zielen. Auch Freundschaften, Nachbarschaften, Bekanntschaften, kollegiale Beziehungen oder Interessengemeinschaften können auf diesem Wege angebahnt werden. Diese Auffassung unterscheidet das vorliegende Konzept des "Flirtenlernens" von dem guten Dutzend der vorliegenden Selbsthilfebücher zu diesem Thema.
Im Gespräch mit KollegInnen über Kurse zum Flirten kristallisierten sich stets zwei Wege heraus. Entweder, man macht einen klar strukturierten Kurs mit gut aufgebauten Übungen. Oder der Gruppenleiter flirtet mit dem Kurs selber und improvisiert je nach Lage der Dinge. Er wendet sozusagen das Flirtmodell dieses Kurses auf den Kurs selber an. Letzterer Weg hat sich bewährt, sicherlich auch, weil er meinen eigenen Neigungen und Möglichkeiten entspricht. Der starre Ablauf ist der Tod eines Flirts und führt eher zu Tragödien und Dramen, bestenfalls zu Komödien.
Was für den Kurs gilt, habe ich für diese Niederschrift gelten lassen. Sie würde mißverstanden, wenn sie als starre Theorie und praktische Anweisung genommen würde. Es ist ein Spiel mit Gedanken, Phantasien, Überlegungen, Ideen,
Vorstellungen, Erfahrungen.
Bislang hat jeder weitere Kurs dazu geführt, daß zahlreiche
Ergänzungen hinzukamen und anderes entfiel. Sehr viel Material
liegt noch unintegriert teils auf der physikalischen, teils der biologischen,
teils der seelischen Festplatte. Es spricht also gar nichts dagegen, wenn
Sie zwischendrin vorbeischauen, und sich die letzte Version kopieren.
Flirten?- Qu'est ce que c'est?
Über das Flirten wird
viel gesprochen, viel geschrieben und seit einiger Zeit werden Kurse angeboten.
Warum? Einige Autoren geben Gründe an :
Die Nachfrage ist groß (Hollinger 1994), Hilfe
für Partnersuchende (Hamburger 1993), Aufreiß-hilfen (Elsner
1983/94), Lebensbereicherung (Bönnen 1989), Hilfe für unbegabte
Flirtwillige (Lucas 1994) . Den gewichtigsten Grund lieferte jedoch
kürzlich der Spiegel in einem Beitrag zur Entstehung des Menschens.
Der Autor befaßt sich mit der Frage, was den Menschen dazu bewogen
hat, nach der Entwicklung des aufrechten Ganges seinen Kopf mit Hirn zu
füllen und kommt zu einem überraschenden Ergebnis:
?Was aber war die Antriebskraft des zweiten Entwicklungsschubes auf dem Wege zum Menschen? Waren es, wie viele Forscher mutmaßten, Schaber, Messer und Hammer aus Stein? War es die erlesene Kost? Oder die Kunst des Flirtens??
Keine Frage, sie war es! Und es ist ein Verdienst des Spiegels, wieder einmal die einfache Wahrheit auch einfach, und dazu noch bescheiden in Form einer Frage, auf den Begriff gebracht zu haben! Durch was sonst sollte der Egoismus des Triebes und die Indifferenz des Verstandes ihre Leben erhaltende Richtung bekommen, wenn nicht durch die Fähigkeit, aneinander Freude und füreinander Respekt zu haben? Erst auf dem Hintergrund der sozialen und emotionalen Intelligenz konnte sich das abstrakte Denken entwickeln.
Kafka, der selber zur Einsiedelei
neigte, sagte zu einem Freund: ?Einsiedelei ist widerlich, man beiße
lieber ins Leben statt in seine Zunge.? Recht hat er! Da man dabei aber
Gefahr läuft, auch seine Zunge zwischen die Zähne zu bekommen,
ist Kühnheit und Vorsicht geboten. Flirten hat immer mit beidem
zu tun.
Es soll gezeigt werden, daß mit der Fähigkeit zu Flirten Menschen in gute Beziehungen geraten und vorhandene Beziehungen wesentlich verbessern können. Flirten kann manchen Bedarf an psychologischer Beratung und Therapie überflüssig machen, denn es fördert direkt die persönliche und die soziale Lebensqualität und hilft so seelisches Leid zu senken und neuerlichem vorzubeugen.
Die Vorgehensweise ist allerdings
anders als beim "Probleme lösen" oder "Heilen von Beschwerden".
Beim Flirten fragt man nicht viel danach, warum man einsam ist und Mühe
hat, in Kontakt zu kommen oder ihn weiterzuführen. Man fängt
unmittelbar damit an und läßt sich überraschen und verzaubern.
Jedoch auch ?Anmachen, Anbaggern,
Angraben, Umwerben oder Verführen? wird als eine Form des Flirtens
verstanden, obwohl hier die Absichten durchaus ernst sein können.
Ein anderer abwertender Ausdruck für dieses Verständnis
von Flirt lautete ?Poussieren?, abgeleitet vom französischen Wort
pousser.(stoßen) In diesen Fällen befaßt sich der Anmacher
nur mit seinem Vergnügen, das dann eintritt, wenn der/die Angemachte
so blöd war, sich anmachen zu lassen oder zumindest das Spiel auf
gleiche Weise erwidert (Fuchs-Gans Comic)
1. Beide Flirtpartner stellen
bei sich - und möglichst ihrem Gegenüber- positive Reaktionsmöglichkeiten.
Das
können z.B. Gefühle (warm, aufgeregt), Gedanken (ich mag ihn),
Vorstellungen (wie sie wohl tanzt) oder Urteile (der ist interessant)
oder Aktionen (ich schenke ihr Blumen) sein. Man nimmt solche Möglichkeiten
bei sich wahr, ohne recht wissen zu wollen oder zu müssen, wie
relevant sie eigentlich sind. Zum Flirten gehört auf jeden Fall die
mindestens einseitige Bereitschaft, sich positiv anregen zu lassen und
der Wunsch, daß es zu einer Beidseitigkeit kommt. Unerheblich, und
nicht selten unklärbar ist, wer beginnt. Unerheblich ist sogar,
welche Gefühlsqualität, welche Absichten ,Wünsche, Hoffnungen,
Sehnsüchte usw. dabei eine Rolle spielen. In jedem Fall setzt
der Flirt voraus, daß ich auf einen anderen Menschen positiv reagiere
und bereit bin, etwas für ihn zu tun. Der totale Flirtkiller besteht
darin, auf Menschen negativ zu reagieren und nur etwas zu fordern. Das
ist z.B. der Fall, wenn Sie beleidigt oder nur trübselig auf einem
Fest sitzen und warten, daß jemand Sie erlöst. Sie sind dann
allenfalls eine Herausforderung für ein Helfersyndrom, z.B. in Form
eines Therapeuten. (Gönnen Sie ihm keinen Erfolg, er geht dann
nämlich zum nächsten Projekt...)
2. Zwei Menschen (oder nur
der eine dem anderen) signalisieren einander diese Tatsache lediglich.
Sie befassen sich nach außen mit dem ganz normalen Kontakt, spielen
Tischtennis reden über Gott und die Welt oder befinden sich nur gemeinsam
an einem Ort. Mit Blicken, der Stimme, der Körperhaltung, dem zugewandten
Interesse oder auch Provokationen erhält der Flirtpartner Hinweise
auf ?mehr?, aber eben nur Hin- und keine Beweise, u.U. noch nicht
einmal dafür, daß es sich bereits um einen Flirt handelt. Unter
Kinder und Jugendlichen ist es geradezu ein Sport herauszufinden, wer an
wem interessiert ist - und ihn dann zu ?outen?, also bloßzustellen.
Später wird dies in Form von Tratsch und Klatsch weiterpraktiziert,
Der Bloßgestellte wiederum kann dementieren, wütend reagieren,
geschmeichelt sein oder mit der Regel "Der Kavalier genießt und schweigt"
reagieren. Um den Flirt in Gang zu bringen, ist es also notwendig,
dem Anderen in irgendeiner Weise Hinweise zu geben, auf der anderen Seite
aber auch etwas zurückzuhalten. Das kann zu einem offenen und lebendigen
Spiel werden - beide genießen ihre Flirtmacht. Es kann zu einem manipulativen
Spiel werden, der eine versucht den anderen auszutricksen. (Cartoon Marunde
- Wild und Hausschwein, Cartoon Fuchs und Gans)
3. Beide spielen mit den
vorhandenenMöglichkeiten
und erkunden sie darüber. Ein Ziel des Spieles ist es, Gemeinsamkeit
und Übereinstimmung bei vorhandenen Möglichkeiten herauszufinden.
Das Erleben dabei entspricht der Vorfreude auf kommende schöne Ereignisse,
wobei es noch nicht ganz sicher ist, ob diese Vorfreude berechtigt, kühn,
tollkühn oder gar verrückt ist. Die Kunst des Flirtens besteht
dann darin, dieses Spiel zu genießen und auszureizen. Die Teilnehmer
lernen ihre Stärken kennen. Man könnte natürlich die Karten
einfach auf den Tisch legen und dann feststellen, ob man übereinstimmt
oder nicht. Es ist jedoch spannender und die Phantasie anregender,
Gefühle füreinander zu erraten, als sie offenzulegen. Im Übrigen
verhindert dieses vorsichtige Aufeinanderzugehen, daß sich der ein
oder andere - oder beide - im Überschwang der Gefühle völlig
verrennen. Wer möchte schon in der lächerlichen Position
des Rotkehlchens sein, daß ein rotes Wattebäuschen angeht, oder
des Stieres, dem zur Paarung bereits ein duftendes Fell auf einem Gestellt
reicht?
4. Das Reizvollste am Flirt
besteht jedoch darin, daß über den Flirt nicht nur vorhandene,
sondern auch die Entwicklung ganz neuer Möglichkeiten
angeregt werden. D.h., im Flirt liegt immer auch eine Verheißung,
eine Versprechung, eine Provokation und Anregung. Gerade die Tatsache,
daß ?noch nichts? passiert, erlaubt dem einen, alle möglichen
Ideen und Phantasien anzuregen, und dem anderen sie aufzunehmen und ihnen
auf der Phantasieebene nachzugehen. Es werden damit Begehren, Wünsche,
Sehnsüchte einem konkreten Menschen gegenüber entwickelt,
die vorher noch gar nicht da waren. Aus diesem Grund wäre es auch
falsch oder gar unmöglich, sich einfach dem anderen zu öffnen
- es ist vielleicht noch gar nichts richtig da. Irgendwann merken die Beteiligten
dann plötzlich, daß etwas entstanden ist: Ella Fizgerald besingt
dies in: ?This was the end of a wonderful friendship, and just a beginning
of love." Das gleiche Thema bei K. Lage in: "Tausendmal berührt, tausend
mal ist nichts passiert, plötzlich einer Nacht, hat es zoom gemacht.?
Politiker und Werber, die sozusagen nur eine Marktforschung nach vorhandenen Bedürfnissen machen, verfehlen in der Regel das Ziel. Viel wichtiger ist, bei den Menschen die Entwicklung von Visionen und Gefühlen zu befördern. Eine Ware verkauft sich oft nur über das damit erzeugte Image, das zur Ware selber nur eine sehr entfernten Beziehung hat. Man nennt das auch ?Bedürfnisse wecken?. In der Liebe spricht man von Verlocken oder Verführen. Berühmtes klassisches Vorbild ist die Begegnung von Odysseus mit den Sirenen oder der Besuch bei der Zauberin Circe (jemanden becircen). Ob man den Appetit auf ein Essen durch schöne Umgebung, erlesene Bedienung und appetitliche Anrichtung erhöht , oder die Sehnsucht eines Menschen durch verführerische Kleidung, Mimik, Gestik oder Umgangsweisen weckt, kommt auf dasselbe heraus, es werden Bedürfnisse geweckt.
Selbst die Herrschaft über Menschen findet wirksamer durch Herrschaft über die Entwicklung ihrer Bedürfnisse und Wünsche als über Herrschaft über die Mittel zur Befriedigung statt. Die Kirche hätte nie Macht über Tod und Leben von Menschen (Hexenverfolgung, Kreuzzüge, Religionskriege) gehabt, wenn sie nicht die Sehnsucht nach Erlösung gefördert und Erfüllung um den Preis von Verzicht und Anpassung an Normen versprochen hätte. Nicht umsonst nimmt die Religiosität mit der Armut zu und dem Reichtum ab: Der Reiche ist weniger erlösungsbedürftig, er leidet weniger. Der ursprüngliche Buddhismus (Sidharta Gotama, 560-480 v.Ch.) sieht im Verzicht auf Begierden und Leidenschaften (nebst Beenden von Unwissenheit) den Königsweg heraus aus dem Leiden. Hätte sich diese Haltung in Indien durchsetzen können, wäre sie eine machtvolle Gegenbewegung gegen das die Herrschaft der arischen Einwanderer über die unterdrückten Völker sichernd Kastensystem geworden. (Ebenso die philosophische Richtung der Stoa).
Flirten hat daher viel mit
der Entwicklung von Bedürfnissen, Wünschen, Hoffnungen, Sehnsüchten
zu tun. Ein völlig saturierter Mensch flirtet nicht mehr. Das Geheimnis
des guten Flirts besteht viel eher in seiner Eignung Bedürfnisse zu
wecken und zu entwickeln, als vorhandene zu befriedigen. Flirten findet
daher nicht nur in erotischen sondern allen Beziehungen statt, in denen
noch offen ist, was Menschen miteinander wollen oder wünschen.
Flirten unterscheidet sich von Verliebtheit. Wenn man verliebt ist, kann man zwar auch flirten und wird das wohl auch meist tun. Aber nicht jeder der flirtet, ist verliebt, und nicht jeder, der verliebt ist, flirtet. Ein wesentlicher Unterschied besteht darin, daß der Verliebte schon weiß, daß er den anderen will, der Flirter weiß nur, daß er vielleicht wollen könnte, wenn er täte wie er fühlte wie er merkte, daß er sah wie sie guckte..ach! und überhaupt!..
Im Moment der "Liebe auf den ersten Blick", vor allem, wenn sie gegenseitig ist, sehen etliche den effizientesten Flirt überhaupt, sozusagen der Treffer im Lotto. Dieses Verständnis von Flirt ist einer der Gründe, warum so viele Menschen nicht mehr flirten: Sie warten auf den großen Durchbruch.
Heimlichkeit oder Exklusivität sind keine notwendigen Merkmale des Flirtens. Flirts finden öffentlich statt, wenn jemand keine negativen Folgen zu befürchten hat. Wem das Herz voll ist, dem fließt der Mund über. Man kann außerdem mit mehreren Menschen nahezu gleichzeitig flirten. Man sagt dann, sie (oder er) verdrehte allen möglichen Leuten den Kopf. So flirtet dann der Popstar mit einen Fans. Diese wenden dann alles an, um auf die ein oder andere Weise mit ihm zu flirten (hinter die Bühne zu kommen, schreiben, ihn im Hotel oder auf der Straße treffen usw.)
Die erotische Komponente
spielt
bei vielen Flirts eine wesentliche Rolle, sie ist aber keineswegs notwendig
und bei vielen Flirteten auch völlig abwegig. Das ist die Quelle vieler
Mißverständnisse.
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Denn im Moment des Flirtens zeigt man etwas von sich, wird sichtbarer und damit verletzbarer. Man läßt Gefühle, Wünsche, Sehnsüchte und Phantasien bei sich zu - und kann darüber ganz schön durcheinander geraten.
Liebesgefühle z.B. können so stark werden, daß sämtliche anderen Lebensinteressen und Pflichten zweitrangig oder irrelevant werden.
Beispiel: Ein Elektrotechnik Student verliebt sich nach einem heißen Flirt im Urlaub Hals über Kopf in ein Mädchen, das für ein Jahr nach Australien geht. Diese (erste) Liebe absorbiert ihn dermaßen, daß sein Studium ins Hängen gerät und er im Vordiplom nur mit allergrößter Mühe und schlechten Noten durchkommt.
Eine Architekturstudentin
weist aus diesem Grund eine Flirtchance zurück: "Ich kenne mich, wenn
ich jetzt damit anfange, kann ich meine Diplomarbeit abschreiben. Ich will
erst die Arbeit fertig haben, dann kümmere ich mich um die Liebe."
Nicht wenige Studenten beginnen daher mit der Liebe erst nach Abschluß
ihrer Dissertation, z.B. mit 3O.
Aus erfolgloser Verliebtheit
können auch tiefste Enttäuschung, Schmerz, Entwertungsgefühle,
Verzweiflung, Sinnlosigkeitserleben, Einsamkeit oder auch nur Chaos und
Desorientierung entstehen. Der Flirt als Spiel mit positiven Möglichkeiten
wird zum blumengeschmücktes Tor zur Hölle, wenn ein Flirter sich
verliebt, der andere aber nicht, und aus seiner Verliebtheit nicht mehr
heraus kann oder will. Fehlende Übereinstimmungen in den Beziehungserwartungen
können zu Verzweiflung auf der einen Seite und Schuldgefühlen
auf der anderen führen. Ein schöner Abend, Ein Kuß, eine
sexuelle Begegnung stellt nicht selten für den einen Partner nur einen
Flirt mit der Möglichkeit einer Liebesbeziehung oder nur ein Machtspiel
dar, während sie für den anderen Partner bereits Ausdruck einer
Liebe und Verheißung einer Zukunft ist. (Garcia Lorca: "Jede Leidenschaft
schreit n ach mehr")
Ein bislang hochmotivierter
Student der Informatik wirbt nach einem wunderschönen gemeinsamen
Flirt in der Cafeteria vergeblich um das Mädchen. Er träumt tage-
und nächtelang von ihr, versucht vergeblich, sie zu treffen, zweifelt
an sich und seinem Wert und bricht darüber nicht nur in seiner Stimmung,
sondern auch seinem Studium völlig ein. Das Leben kommt ihm plötzlich
sinnlos und leer vor. Das engagiert betriebene interessante Studium wird
zur mühseligen, faden, auferlegten Pflicht. Goethe stellt in Werthers
Leiden die Folgen eines aussichtslosen Flirts dar - Werther erschießt
sich. Auch Hesses Held im Steppenwolf kommt nach einem aussichtslosen Flirt
um.
Hoffnungslose Verliebtheit entsteht vor allem dann, wenn jemand sehr schnell einen Flirt bereits mit Verliebtheit verwechselt. Die Weigerung des Umschwärmten sich auf eine Beziehung einzulassen, regt seine Phantasie nur noch mehr an, bzw. beschränkt sein Gefühlsleben auf die Phantasie. Manche Menschen können so Jahre damit verbringen, sich um jemanden zu bemühen - der nicht will, aber sie auch nicht entschieden zurückweist. Im Extremfall gerät ein Mensch in einen Liebeswahn, ohne daß der Umschwärmte etwas davon wissen muß oder nachvollziehen können muß, was er dazu beigetragen haben soll.
Beispiel: Ein junger Mann
stolpert in der Diskothek über die provozierend ausgestreckten Beine
eines Mädchens. Auf dem Heimweg erinnert er sich an die Szene und
das Lachen des Mädchens. Er gelangt zur festen Überzeugung, sie
habe ihm absichtlich das Bein gestellt, um ihm ein Zeichen zu geben und
rennt zurück um sie zu suchen. Weder jetzt noch in den nächsten
Monaten gelingt es ihm, sie wiederzufinden. Noch nach Jahren hat er das
Gefühl, die Frau seines Lebens verpaßt zu haben. Viele bereuen
es bitter, nicht rechtzeitig den Mund aufbekommen zu haben. Für diese
immer etwas zu spät schlagfertigen Menschen sind schon Radiosendungen
gemacht worden, in denen sie dann über den Äther ihre Ruf- und
Suchmeldung abgeben können.
Die Verzweiflung richtet
sich aber auch gegen andere: Der verschmähte Flirter reagiert mit
Unglauben, Haß und dem Entschluß, daß niemand sonst den
Gegenstand seines Begehrens haben soll und bringt die begehrte Frau um
(Tom Dooley: But the gall refusend me, so I stabed her with my knife).
Letztlich wurde in der Presse der Totschlag eines Mädchens durch einen
verschmähten 15jährigen berichtet. Weil eine Gruppe von Jungs
bei einer Mädchengruppe in der Heidelberger Jugendherberge nicht ankam,
provozierten sie eine Rauferei, in deren Verlauf einer der Abgewiesenen
einen Jugendlichen erstach. In den USA kommt sehr häufig der ?date-rape?
vor. Ein Mann glaubt sexuelle Ansprüche an ein Mädchen zu haben,
wenn es mit ihm ausgeht und vergewaltigt sie im Falle einer Weigerung.
Der reale Partner eines Flirtenden reagiert mit Eifersucht, Ärger, Aggressivität. Auch hier sind Mord- und Totschlag sowohl gegen die Liebste als auch den Rivalen nicht selten (Udo Lindenberg: Mach meinen Engel nicht an, sonst kriegst Du dermaßen eins auf die Schnauze). (Lied: Frankie and Jonny: He was her man, but he done her wrong). Neidische und moralisierende Nachbarn und Kollegen können durch üble Nachrede einen unschuldigen Flirt zu einer explodierenden Tretmine machen, vor deren umherfliegenden Splittern sich das Opfer nicht schützen kann. Frauen kommen dabei meist noch schlechter weg als Männer und urteilen auch härter.
Extreme Abwertung kann jemand
erleben, der in der Öffentlichkeit in konservativen Ländern flirtet,
wobei Frauen wesentlich härter beurteilt werden als Männer.
Jedes Liebesbegehren löst auch die Angst vor Enttäuschung und Schmerz im Falle des Scheiterns oder die Angst vor der Bindung und der damit unvermeidlichen Einschränkung der eigenen Lebensmöglichkeiten aus. (Riemann, Grundformen der Angst). Wer sich mühsam aus einer leidvollen Beziehung herausgelöst hat, umgibt sich daher nicht selten mit einer spröden abweisenden Aura, um nicht durch Flirts erneut in die Versuchung geführt zu werden. Die Sorge vor einem ?Raus aus den Kartoffeln, rein in die Kartoffeln? ist dominierend. Deutet jemand einen Flirt stets als Bemühung um eine Liebesbeziehung, so wird sein Flirtverhalten auch erheblich durch die Gefahren der Liebe mitbestimmt.
Nach zwei gescheiterten
Beziehungen mit extrem bevormundenden Männern lehnt eine junge Frau
alle weiteren Annäherungsversuche ab. ?Macker vertrag ich nicht, die
anderen sind mir zu langweilig. Ich muß erst wissen, was ich eigentlich
will.? Ironischerweise hat sie seitdem mehr Flirtchancen als je zuvor und
kann sich das nicht erklären.
Ein Flirt als Spiel mit Möglichkeiten enthält wenig Verbindlichkeit. Jeder kann jederzeit gehen oder kommen. Es bestehen über die Beziehung keine Absprachen. Einige nutzen die Unverbindlichkeit eines Flirtes und leben ihn als ausschließliche Beziehungsform: ?Wenn wir zusammenziehen würden, also, richtig als Paar auftreten oder gar heiraten, dann würde alles kaputt gehen.? So ein Flirt ist für jemanden, der eine verbindliche Beziehung sucht nicht Fisch noch Fleisch und sie lehnen solche Flirt grundsätzlich ab.
Zwischen zwei Mitgliedern
einer Skigruppe entwickelt sich ein stürmischer Flirt, der auch nach
dem Urlaub weitergeht. Das Mädchen stellt den Mann vor folgende Alternative:
Ich habe keine Lust zu spielen, meine Zeit ist mir zu kostbar. Wenn Du
mich willst, sag ja, wenn nicht, geh! Weiteres Flirten wird als unerwünschtes
?Herummachen? gewertet. In diesem konkreten Falle sagte der Mann übrigens
ja und hat es nicht bereut. Andere sagen: Ich habe mich drängen lassen,
ich hätte mehr Zeit benötigt.
Flirts mit dem Ziel einer bestimmten Position in der sozialen Ordnung oder mit dem Ziel eine Nähe zu einem Menschen unabhängig von der erotischen Beziehung scheinen den meisten Menschen ungefährlich und unproblematisch. Das ist aber nicht richtig. Die Warnung "Spiel nicht mit den Schmuddelkindern" hat durchaus ihre Berechtigung, vom Standpunkt der Warner auf jeden Fall.
Jemand kann sich in Rivalitäten
völlig verzetteln und die freundschaftlichen und erotischen Aspekte
völlig vernachlässigen. Er ist dann z.B. erfolgreich - aber es
mag ihn keiner mehr - ein häufiges Männerrisiko. Andere klammern
sich intensiv an einen Freund oder eine Freundin, haften an ihren Eltern
und tun alles, um die nahe und gute Beziehung zu erhalten und zu entwickeln.
Sie sind nicht mehr offen für erotische Beziehungen und/oder vernachlässigen
erheblich ihre berufliche Interessen. Dies ist ein typisches Frauenrisiko.
Kann - muß man das
Flirten lernen?
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Über Kontaktannoncen und Vermittlungsinstitute haben Menschen schon immer versucht in Kontakt zu kommen. Oft werden Leute für bestimmte Hobbys wie Musik, Sport, Reisen oder Wohngemeinschaften Bürgerinitiativen gesucht. Am häufigsten geht es um Partnerschaften. Inzwischen sind die Partnerschaftsanzeigen um einen Flirtmarkt erweitert worden. In der weitverbreiteten Anzeigenzeitschrift für gebrauchte Gegenstände "Sperrmüll" gibt es verschiedene Möglichkeiten, Flirts zu arrangieren, über die Flirtbox, die Flirt- Mail-Box, und last not least über eine spezielle Anzeigenrubrik für alle diejenigen, die erst zehn Minuten später schlagfertig sind. Sie können hier nach dem Menschen suchen, mit dem Sie einen freundlichen Blick - aber leider keine Telephonnummern ausgetauscht haben. Wer nicht rechtzeitig den Mund aufbekommen hat und nun dem verpaßten Flirt nachtrauert, kann z.B. über Radio Regenbogen Sonntags 16-1800 unter Nummer 0138/8000 "Die heiße Spur - Wo bist Du" seinem/ihrem Schwarm nachspüren.
In etlichen Städten gibt es schon lange spezielle Cafés und in denen sich Menschen mit Kontaktinteresse trafen, wie der ?Ball der einsamen Herzen? oder eigens organisierte Singelfesten
z.B. mit den Titel ?Fisch sucht Fahrrad?. Das ist eine ironische Anspielung auf den kämpferischen Spruch: Eine Frau ohne Mann ist wie ein Fisch ohne Fahrrad. Wer sich in einer Stadt auskennt, kennt die Wirtschaften, Stellen in den Bädern oder auf den öffentlichen Grünanlagen,. an denen sich Menschen mit Interesse an Flirtkontakten aufhalten. Andere suchen den Club Med oder den Robinson Club auf bzw. gehen regelmäßig nach Mallorca in den Ballermann sechs oder eine andere Wirtschaft, in denen Flirten hoch im Kurs steht.
Wenn sich viele Menschen bei einem gemeinsamen. Anlaß treffen, wie z.B. bei Kirchentagen, Demonstrationen, Popfestivals, im Theater oder Schwimmbad, dient das auch der Möglichkeit, sich zu begegnen und die Flirtmöglichkeiten zu entwickeln.
Die eingangs gestellte Frage,
ob man Flirten lernen müsse oder könne ist faktisch beantwortet.
Gäbe es keinen Bedarf, gäbe es die angeführten Angebote
nicht. Es ist deutlich, daß immer dann, wenn explizit von Flirten
die Rede ist, die Anmahnung einer Partnerschaft oder sexuellen Beziehung
gemeint ist. Das wird noch deutlicher, wenn inzwischen nicht mehr von Flirten,
sondern von "Dating" die Rede ist. Die Zeitschrift "Cosmopolitan" titelt
entsprechend "Besser als Flirten: Dating. Die klügsten Strategien
für das neue Spiel mit der Liebe.
In unseren heutigen Arbeits- und Lebensformen ist es nicht immer leicht sich zu begegnen, wenn man erst einmal die coedukative Schule verlassen hat. Die einen fühlen sich in der Enge und Kontrolle des Dorfes ausgebremst, die anderen sich in der Anonymität der Städte verloren, in denen die Menschen sich hinter Mauern und Masken verbergen. In manchen Stadtvierteln kann es einem passieren, daß man nicht einmal jemanden auf der Straße trifft, um nach dem Wege zu fragen. Die vorhandenen Menschen sausen in Blech eingepackt an einem vorbei. Von daher ist es naheliegende, den früheren Dorfball und die jährliche Messe um neuere und angemessene Begegnungsformen zu ergänzen.
Diese Angebote sind alle ähnlich konstruiert: Durch eine bestimmte Organisationsform wie z.B. Chiffreanzeige oder den Telephonkontakt soll möglichst keine beschämende Zurückweisung möglich sein, so daß ohne Risiko eine Annäherung möglich ist.
Es wird dadurch jedoch sehr
leicht übersehen, daß dadurch auch die Anspruchshaltung und
die Erwartungen an den anderen steigen - beides hochwirksame Flirtkiller,
die vor allem der Entwicklung neuer Gefühle im Wege stehen. Außerdem
wird so aus der anfänglichen Situation "Ich begehre Dich, mag Dich,
bewundere Dich, freue mich über Deine Gegenwart ein "Bringt mir das
was " oder "finde ich den richtigen/die richtige (für welchen Zweck
auch immer)"? Diese Konsumhaltung ist ein weiterer wirksamer Flirtkiller,
weil sie das Spiel zugunsten eines möglichst günstigen Einkaufs
gründlich verdirbt. Kaum ist der Einkauf nämlich erledigt -ist
das Spiel, und damit sein Reiz, zu Ende. Sehr eindrücklich beschreibt
N. Leskov diesen Effekte in der Erzählung der verzauberte Pilger.(1961,
S.73ff)
Wie auch immer: Es besteht
ein enormes Interesse daran, mit dem jeweils begehrten anderen oder auch
eigenen Geschlecht in einen guten Kontakt zu kommen und die Chancen dazu
zu verbessern. Der Flirt als eine eigene Begegnungsform bietet eine verlockende
Perspektive: Er verspricht mehr Chancen, in Beziehungen zu kommen, als
wenn man nur warten würde. Er erfordert andererseits jedoch noch nicht,
daß man schon in eine Beziehung einwilligt.
Auffällig ist, daß
Flirten zu allen Zeiten fast ausschließlich als der kurze Weg zum
langen Glück einer sexuellen Liebesbeziehung gesehen wurde. Diese
Sichtweise ist verengt und dadurch irreführend. Sie ist mit einer
der Gründe dafür, daß vielen Menschen das Flirten so schwer
fällt und sie sich so schwer tun, das Flirten zu lernen bzw. zu praktizieren
(was denken denn die Leute!). Tatsächlich ist der Flirt mit erotischen-
oder Liebesgefühlen nur ein spezieller Fall des Flirts, aber keineswegs
der einzige, möglicherweise nicht einmal der entscheidende. Zunächst
also etwas über einige psychologische Hintergründe des Flirtens.
1. Begehrlichkeit wecken: Man weckt die Interessen und Begierden des Anderen, indem man sich attraktiv, schön, verführerisch und anziehend macht - bis daß der Andere nicht anders kann als mich zu mögen. Die Überlegene sagt dann: : ?Männer umschwirren mich, wie die Motten das Licht, und wenn sie verbrennen, dafür kann ich nicht.? Der Unterlegene sagt dann wie in dem alten Volkslied: ?Das hat Deine Schönheit gemacht, die hat mich ans Lieben gebracht, mit heißem Verlangen.?
Sexuelle Gewalt wird von Männern oft damit gerechtfertigt, daß die Frau den Mann mit ihren Reizen nachgerade zur Gewalt genötigt habe. Das Urteil der Frau galt bis in jüngste Zeit hinein weniger als das der Männer und in vielen Ländern wurde die Frau als Opfer nicht weniger bestraft als der Täter. Inzwischen geht ein Trend in die gegenteilige Richtung: Die außerordentlich starke und hoch kultivierte Reizwirkung von Frauen auf Männer wird als eigener Machtfaktor geleugnet, oder die Frauen nur als Opfer gesehen (sie sind so auf Druck der Männer).
Bei wechselseitiger Sehnsucht
verfallen beide einander, müssen sich deshalb aber noch lange nicht
frei und lebendig fühlen. Die Machtlosigkeit liegt darin, daß
einer oder beide sich den Reizen des anderen ausgeliefert erlebt und sich
nicht mehr frei fühlt. Nicht wenige halten das für die echte
Liebe und Leidenschaft.
2. Abhängigkeiten herstellen: Man versucht sich eine materielle oder rechtliche oder physische Macht über den Anderen zu verschaffen und appelliert an dessen Lust sich unterzuordnen, sich abhängig zu machen oder nutzt seine faktische Abhängigkeit oder Schwäche aus. Der Überlegene sagt: dann: ?Ohne mich bist Du nichts, alles was Du bist, bist Du durch mich" oder: ?Ich habe ein Recht auf Dich.? Der Unterlegene sagt: ?Ich brauche Dich doch so,? oder ?Ich kann nichts machen, ich bin wehrlos?.
Im günstigsten Falle
wird ein Handel abgeschlossen. Ein Partner bringt sein Geld in eine Beziehung,
der andere seine Schönheit. Die Beziehung bleibt stabil, solange der
Deal aufrecht erhalten werden kann. (Comic Unternehmersekretärin).
Die Machtlosigkeit besteht darin, daß jeder in Bezug auf seinen Gegenüber
machtlos ist und nur durch ?Dagegenhalten? einen Ausgleich herstellen kann.
3. Versorgungswünschewecken:
Man
versucht sich unentbehrlich zu machen: tüchtig zu sein, hilfreich,
kompetent, interessant, unterhaltsam und bietet so den entsprechenden Wünschen
und Bedürfnissen der anderen etwas an. Der Überlegene sagt ?Ich
will Dir noch nur helfen, etwas schenken, meine es gut mit Dir, bin für
Dich da usw. Der Unterlegene sagt: Ich bewundere Dich, hilf mir, was soll
ich jetzt tun, kannst Du mir mal helfen?. Wenn der Blinde dem Lahmen hilft,
kann das Verhältnis ausgeglichen sein.
Eine 7O jährige Amerikanerin richtete ihr ganzes Lebenskonzept na h diesen Aspekten aus: a
Wenn Du jung bist, mußt Du schön sein (attraktiv), wenn Du erwachsen bist, mußt Du interessant sein (unentbehrlich), wenn Du alt bist, mußt Du reich sein (mächtig).
Sie hat sich an dieses Konzept gehalten, in dem die Liebe als Machtkampf selbstverständlich vorausgesetzt wird. Das war in ihrer Lebensgeschichte nicht verwunderlich: Sie wanderte in den zwanziger Jahren als 18jährige aus einer aussichtslos armen, kinderreichen Familien in die USA aus und biß sich dort durch.
Wir werden das Flirten,
das aus dieser Haltung heraus vorgenommen wird, den Machtflirt nennen.
Er ist der häufigste Flirttyp in westlichen Filmen und verspricht
immer Erfolg.
In der Tat kann man nicht
bestreiten, daß man durch gezielten und geschickten Einsatz seiner
persönlichen Macht (stärker, schöner, klüger, reicher,
charmanter etc.) viele Arten von angestrebten Beziehungen erreichen kann.
Jedoch merkt derjenige mit der größeren Macht in der Regel sehr
schnell, daß seine Macht wertlos ist, wenn er keine Abhängigen
und Bewunderer hat. Außerdem kann er nie sicher sein, daß seine
Macht wirklich ausreicht. Der Abhängige könnte jederzeit gehen
- wenn seine Macht zunimmt und er frei wird. Schließlich merkt er,
daß seine Achtung für den Abhängigen abnimmt und ihm dessen
Bewunderung nichts nutzt, da sein eigenes Herz kalt ist. Was ich besitze
und kontrolliere, begehre ich nicht mehr, es ist wie Essen ohne Hunger
und Appetit. Viele sexuelle Perversionen sind Versuche, mit noch mehr Kontrolle
und Macht doch noch Abenteuer und Aufregung zu erleben. Und es sind vergebliche,
tragische Versuche, weil immer die freie Person des Anderen ausgeschaltet
ist. Auch die bizarrsten Inszenierungen sind - Inszenierungen und bemitleidenswert.
Der Abhängige und Bewunderer andererseits merkt sehr schnell, daß seine Sicherheit trügerisch und verloren ist, wenn der Starke geht. Er merkt weiter, daß er auf seine Stärke verzichten muß, wenn er in dieser Rolle bleiben will. Der König verlangt Untertanengeist.
Er bleibt dadurch in der kindlichen Rolle des zu Versorgenden, und muß seine eigene Leidenschaft und Autonomie aufgeben.
Beide, der Dominierende
wie der Dominierte beäugen sich daher mit intensivem Mißtrauen,
das schnell zu heftiger Eifersucht und Gewalttätigkeit sich selbst
oder dem anderen Gegenüber ausarten kann.
Der Machtflirt enthält also immer eine Art Plan, wie die Wirklichkeit zu sein hat. D.h., aus Sehnsüchten, Wünschen, Visionen und Hoffnungen werden Erwartungen und Ansprüche. Im ersten Fall lasse ich dem Schicksal seinen Lauf, im zweiten Falle mache ich ihm Vorschriften.
Statt mit offener Neugier auf ein Fest zu gehen, geht jemand mit der Erwartung ? Heute treffe ich die Frau meines Lebens?.(Bild Schuhreklame). Solche Erwartungen sind ähnlich dumm, wie ?heute gewinne ich im Lotto?. Der Frust ist vorprogrammiert. Sie werden den anderen Menschen gar nicht mehr in seiner realen Situation sehen, sondern nur nach Maßgabe seiner Eignung, Ihren Befürchtungen oder Erwartungen zu entsprechen. Tragisch ist, daß der andere von diesen in der Regel nicht ausgesprochenen Erwartungen nichts weiß. Vielleicht treibt er ähnlichen Unfug wie Sie und hat die Erwartung, daß Sie Erwartungen haben - ohne daß dieses zutrifft. Vielleicht ist es noch schlimmer: Sie haben fälschlich die Erwartung, daß der andere die Erwartung hat, daß Sie eine Erwartung an ihn haben. Das ist der Fall, wenn Sie z.B. versuchen ?asexuell? zu wirken, in der Annahme, Ihr Gegenüber denke abgestoßen sowieso, daß Sie nichts anderes als Sex im Kopf haben. Sollte Ihr Gegenüber diesen Schwachsinn ?erkennen? und Ihnen nun signalisieren wollen, daß er/sie gar nichts gegen erotische Momente hat, werden Sie vermutlich denken, daß er/sie nur testen wolle, um herauszufinden, was für ein Schwein Sie sind...usw.
Wenn Sie mit starren Erwartungen auf Menschen zugehen wird es Ihnen wie Donald Duck gehen, der ein Grundstück mit reichem Silbervorkommen billigst an Dagobert abgibt, weil das dort erwartete Gold nicht anzutreffen war.
Wenn es mir gelingt, auf unsinnige Erwartungen zu verzichten, erhöhe ich die unvermeidbare Angst und den unvermeidbaren Schmerz in menschlichen Begegnungen nicht noch um das zusätzliche Leid der eigenen Ineffizienz und Unfähigkeit. Erwartungen sollte man nur dann
entwickeln, wenn sie mit wirklichen Erfolgsaussichten versehen sind: ?Ich erwarte, daß
Du Dich an die Abmachung
hältst und kommst?. Der Flieger am Trapez erwartet, daß der
Fänger im richtigen Moment da ist. Er wird sich kaum mit einem Wunsch
oder einer Hoffnung zufrieden geben. D.h., Erwartungen haben viel mit Vorhersage,
Berechenbarkeit und Kontrolle zu tun. Im Flirt als dem Spiel mit Eventualitäten
haben sie daher nichts zu suchen.
4. Angst und Gefügigkeit wecken: Ein wesentliches Zieles vieler Machtflirts (Imponiergehabe, Einschüchterung, Drohung, Gewalt, Anzüglichkeiten) vor allem von Männern Frauen gegenüber dient dazu, sexuelle Interessen und Herrschaftsinteressen Frauen gegenüber durchzusetzen. Auch der subtilste Machtflirt hat dieses Ziel, weshalb der "Verführer" oft ähnlich bestraft wurde wie der Gewaltanwender. Noch heute sind zahllose Männer der Ansicht, Frauen wünschten diese Art der Annäherung insgeheim.
Der Ethnologe H.P. Duerrweist
in einem vierbändigen Werk (1. Band 1988) nach, daß sich vor
allem Männer zu allen Zeiten und in fast allen Kulturen so verhalten
haben. Er berichtet aber auch z.B. vom ungläubigen Entsetzen der Nharo-Buschleuten
über Vergewaltigung in den sogenannten zivilisierten Ländern.
Sie wußten weder, daß es so etwas gab, noch konnten sie sich
vorstellen, daß ein Mann dazu fähig ist. (Duerr 1995, Band 2,
S.241). In einem ähnlichen Irrtum befinden sich europäische Männer
wenn sie es für unmöglich halten, daß eine Frau einen Mann
vergewaltigen könne. (Duerr 1995, Band 2, S.134 ff)
Es gibt eine vom Machtflirt
sehr verschiedene Möglichkeit des Flirtens: Diese soll den Schwerpunkt
der Ausführungen bilden.
Jeder hat die Flirtlust
an der Flirtmacht schon einmal beherrscht und kennt sicher auch Situationen,
in denen er es heute noch erlebt. Es handelt sich dabei um eine angeborene
Fähigkeit, die bei Kindern oft schon ab dem 6. Monat, manchmal sogar
früher beobachtet werden kann. Besonders gut können es Kinder
zwischen 1-2 Jahren. Das ist der Augenflirt mit Lächeln, Wegsehen,
wieder Hinsehen, tun als wenn nichts wäre, heimlich gucken und wieder
lachen. Kinder können jedoch auch anders flirten: Sie drücken
jemandem ganz überraschend einen Keks in die Hand, provozieren ihn
mit einem Ballwurf, betteln einen kunstvoll an oder laufen davon, um ein
Nachlaufen hervorzurufen. Es gibt einige Kinder, die das extrem gut können,
andere sind da zurückhaltender. Kinder werden durch ihre Fähigkeit
zu flirten wesentlich beliebter, als durch angepaßtes Verhalten oder
ein hübsches Gesicht. Der Lausbub oder Pipi Langstrumpf werden im
Gegenteil eher als nicht hübsch dargestellt. Die Flirtmacht resultiert
aus dem aktiven Lebensinteresse der Kinder und ihrer Freude am Neuen und
am Spiel.
Flirten in diesem Sinne stellt eine Lebenshaltung dar: eine unmittelbare und spontane Freude am Spiel mit einer Begegnung mit einem anderen Menschen.
Und dieses Spiel ist vor
allem dadurch ausgezeichnet, daß es sich selber genügt, vergnüglich
an sich ist und nicht erst dann erfreulich, wenn es als Mittel zum Zweck
zu einer Beziehung geführt oder von einer Enttäuschung abgehalten
hat. Das Kind lebt seine Stärke, ohne deswegen jemand zu besiegen
oder sich vor etwas geschützt zu haben. Es hat Macht, ohne sie gegen
jemanden einzusetzen. Wird jetzt wieder das Kind in romantischer Verklärung
als das friedliche und glückliche Wesen idealisiert? Keineswegs! Das
Kind leidet auch erheblich im Falle von Enttäuschungen und Zurückweisungen.
Es wird dann langsam zum berechnenden Erwachsenen, der dann zwar nicht
mehr so leidet - aber entsprechend weniger lebt. Wer von den Kindern lernen
will, muß auch deren Leid und Kummer hinnehmen. Ein Flirt kann Nebenwirkungen
haben, je größer je heftiger der Flirt ist. Es soll noch gezeigt
werden, daß diese Tatsache nur auf der Oberfläche ein ?lästiges?
Risiko ist. In Wirklichkeit ist sie für den Flirt so wichtig, wie
der Hunger für den Eßgenuß. Das gleiche gilt für
die Liebe zwischen Menschen, die ohne die Liebe Menschen und zum Leben
überhaupt nicht möglich ist (siehe Fromm, Kunst des Liebens)
Beim Machtflirt üben Sie Kontrolle über den anderen und über sich aus.
Machtflirt: Darunter werden sämtliche Tricks verstanden, mit denen man versucht jemanden herumzukriegen. Und es ist schon erstaunlich, wie dämlich Menschen in dieser Beziehung sind - sowohl was die Rumkrieger als auch die Rumgekriegten anbetrifft. Die bekannteste Rollen ist die des Heiratsschwindlers, der dieses Metier professionell betreibt. Aber nicht wenige Frauen auf der Suche nach einer guten Partie siegen ebenfalls - mit den Waffen einer Frau. Beim Machtflirt geht es um Sieg und Niederlage! Statt roher Gewalt wird eine subtilere Form gesucht, aber sie hat immer mit Macht über den anderen zu tun: Die Grundfrage lautet: Wie kann ich den anderen so manipulieren, daß er sich verhält, wie ich es gerne wünsche (mich liebt, begehrt, bewundert, unterhält...) Die meisten Dramen und Tragödien in der Liebe entstehen aus diesen Haltungen. In Ihrem Buch ?Masken der Sexualität? vertritt Camille Paglia die Ansicht, daß es kein wirkliches Entrinnen aus dieser Lage gibt, auch wenn es die Psychologen noch so sehr behaupten.
Zum Machtflirt gehören
folgende Strategien, um den anderen zu kontrollieren: anquatschen, abschleppen,
aufreißen, anbaggern, angraben, anmachen, erobern, rumkriegen, gewinnen
(verlieren), sich durchsetzen können, den Macker (die Mieze) machen,
cool sein, lässig sein, Andere abwerten (es gibt keine guten Frauen/Männer)
oder sich abwerten (ich habe gar keine Lust), berechnen, einschätzen,
alles schon wissen. Um sich selber zu kontrollieren setzt der Machtflirter
eine Fassade auf, täuscht etwas vor, verändert mit Drogen seine
Gefühle in die gewünschte Richtung, erzeugt ein Bild von sich,
schauspielern etc. etc.
Zur Flirtlust gehören
alle Verhaltensweisen, die Autonomie Ihres Gegenübers und ihre eigene
berücksichtigen und respektieren. Zum Machtflirt gehören alle
Bemühungen, diese Autonomie einzuschränken. Der Unterschied wird
durch folgende Tabelle noch einmal verdeutlicht:
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FLIRTLUST MACHTFLIRT
sich attraktiv machen, pflegen Gockel, Schönling, Mieze..
mitreißen, engagiert
sein, interessieren angeben, aufschneiden, dominieren,
unterhalten bequatschen
kooperativ, hilfsbereit, aufmerksam Opportunist, Softie, Kriecher, Diener
empfindsam, offen, verletzlich, verklemmt, abwehrend, Fassade, zu
hilfsbereit, erdrückend, einengend
leidenschaftlich, sehnsüchtig, gierig,
Eigene Meinung, Position, Standpunkt rechthaberisch, egozentrisch, ohne Einfühlung
Angst vor Trennung, besorgt eifersüchtig, kontrollierend
originell, kreativ, lebendig verschroben, verbissen, fanatisch, fundamentalistisch.
aufmerksam, interessiert aufdringlich, lästig, penetrant
echt, stimmig, direkt, unmittelbar, verschlossen, rückt nichts raus, zeigt nichts, echt pokert, schauspielern, lügen
dezent, wahrt Abstand, läßt Raum und Zeit, plump, fällt mit Tür ins Haus, distanzlos, ,
wertschätzend, respektvoll bewertend, beurteilend, einschätzend,
berechnend.
lächeln, humorvoll, freundlich grinsen, sarkastisch, schmeicheln
genießen, Freude, Überraschung Verputzen, selbstzufrieden, wußte schon alles
aufgeregt, Schwalbe im Bauch, berührt Gestreßt, gespannt, nervös, verklemmt
Risiko, wagt etwas, ist angreifbar berechnet, schätzt ab, ist defensiv oder aggressiv
großzügig, entgegenkommend
engherzig oder überschüttend zurückhaltend
Diese Gegenüberstellung ließe sich noch lange fortsetzen.
Es ist nicht immer einfach
festzustellen, ob man sich gerade mehr der Flirtlust oder dem Machtflirt
widmet: Zum einen beziehen sich Flirtlust und Machtflirt auf die gleichen
Fähigkeiten: Ich kann mit Großzügigkeit jemand bereichern
(Flirtlust) oder erdrücken (Machtflirt). Zum anderen ist der Machtflirt
auch durchaus verlockend und verliert einiges von seinem abstoßenden
Charakter, wenn er von Beiden mit einem gewissen Humor als Spiel betrieben
wird. Die Mehrzahl der Flirtereignisse ist zudem nicht so dramatisch und
prägnant, daß immer leicht zu entscheiden wäre, was man
eigentlich gerade tut.
Wer sich jetzt auf der Seite der Machtflirter erkennt, braucht nicht zu verzweifeln:
Zum einen ist das der häufigste Stil überhaupt. Jeder kennt ihn und weiß mehr oder weniger um seine Grenzen und Möglichkeiten. Wenn sich zwei darüber begegnen, haben sie die Chance, großzügig und tolerant über den Unfug hinwegzusehen. Die Aufmerksamkeit wird dann mehr auf den guten Kern in der Geschichte gelenkt. Es ist erstaunlich, wie hoch die Toleranz von Menschen in diesem Bereich ist. Wenn beide sich zudem der Tatsache des Machtflirtes bewußt sind und z.B. einen Ausgleich schaffen, kann durchaus auch Flirtlust daraus entstehen.
Die Gegenüberstellung Flirtlust - Machtflirt ist offenkundig moralisierend und gehört gegen den Strich gebürstet: Es widerspricht bereits der Idee der Flirtlust, in alles oder nichts, entweder - oder, immer oder nie Kategorien zu denken und zu handeln. Es gibt keine wirksamere Flirtbremse, als Prinzipienreiterei. Das Leben besteht in der Regel aus sowohl als auch oder mehr- oder weniger. Die Gegenüberstellung dient lediglich der Verdeutlichung des Unterschiedes zweier verschiedener Haltungen, die letztlich immer beide mit in einen Flirt
eingehen. Außerdem kann man zu jedem Zeitpunkt vom Machtflirt in die Flirtmacht zurückkehren, wenn man das will. Meistens rückt man dann einfach mit der Wahrheit heraus und riskiert einen Korb, gewinnt auf jeden Fall eine Ent - Täuschung. Man täuscht sich und den Anderen nicht mehr und befindet sich im erfrischenden (bis abkühlenden) Zustand der Aufklärung aus einer ansonsten selbstverschuldeten Unmündigkeit.
Nur angedeutet sei, daß politische Umstände möglicherweise großen Einfluß auf bevorzugten Flirtarten haben. Während des Nationalsozialismus wurde vermutlich der Machtflirt bevorzugt (Führer befiehl, wir folgen). In der Romantik (Werthers Leiden) eher die Flirtmacht. In unterschiedlichen Kulturen hat das Flirten sehr verschiedene Rahmenbedingungen. In Afrika gehört es weitaus mehr zum guten Ton als in Europa, in arabischen Ländern kann es lebensgefährlich werden. (s.a.....ethnische Umstände). In England, heißt es, bedeutet der Kommentar "einen reizenden Putzlumpen hast Du an" die unausgesprochene Bewunderung für den Träger desselben. in Frankreich hätte man damit eine Freundschaft zerschlagen.
Der Machtflirt wird vor allem aus zwei Gründen anderen Flirtarten vorgezogen: Zum einen kann es einfach lustvoll sein,. sich seiner Macht über einen andren zu vergewissern. D.h., es geht gar nicht darum, mit jemanden eine gute Begegnung herzustellen, sondern darum, einen Punkt zu machen. Selbst Ovid, der dringend rät, nichts anbrennen zu lassen, rät von diesem Verhalten ab, da es langfristig für alle Beteiligten rufschädigend ist. Der andere Grund besteht in dem dringenden Wunsch nach einer sexuellen und /oder Liebesbeziehung zu einem bestimmten Menschen. Die ?Liebeskunst? von Ovid und die Kamasutra von Vatsyayana sind zwei klassische, aus diesem Geiste heraus geschriebene, Werke. Beide betrachten das Flirten als listige Wege, den oder die Ersehnte zu gewinnen.
Constanze Elsner hat es
mit den Titel ?Wie reiße ich einen Mann auf?? bzw. ?Wie reiße
ich eine Frau auf? geschafft, alle Dummheiten und Platitüden des Machtflirtes
zusammenzustellen. Wer also in diese Richtung flirten will, sollte sich
diese Anleitungen zu Herzen nehmen, da sie eine glühende Verfechterin
dieser Art des Umganges ist. Wer nicht, soll sie zur Abschreckung lesen.
Wie groß das Interesse am Machtflirt ist kann man daran erkennen,
daß diese Anleitung an die 2O Auflagen erlebt hat! Der Psychiater
Eric Berne hat 1964 in dem kleinen Band "Games people play" (dt. bei rororo)
dargestellt, wie sich solche Machtspiele auf den einzelnen und die Menschen
um ihn herum auswirken, wenn sie zu Lebenshaltungen werden. Kurzfristigen
Gewinnen stehen langfristig neurotische Lebensgestaltungen mit geringer
Lebensqualität gegenüber.
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Willst du immer weiter schweifen?
Sieh,. das Gute liegt so nah.
Lerne nur das Glück ergreifen,
Denn das Glück ist immer da.
1. Wenn es mir gelingt, den angeflirteten Menschen zu respektieren, neugierig zu sein, ihm Raum für seine Möglichkeiten lassen, kann ich nicht viel falsch machen.
Versuche ich hingegen den
anderen zu manipulieren , ihn auszutricksen, einzuschränken usw.,
dann habe ich nicht mehr viel Chancen, etwas richtig zu machen.
2. Den gleichen Respekt wie für mein Gegenüber muß ich allerdings mir selber zukommen lassen. D.h., ich darf mich selber ebenfalls nicht übergehen, abwerten, manipulieren, mir eine Fassade zumuten, mich einengen usw. Wir tun so etwas auch nur einem anderen Ziel zuliebe:
Da ins Flirten sehr oft
intensive Wünsche, Hoffnungen und Sehnsüchte an den Anderen eingehen,
kann entsprechend die Angst vor einem Mißerfolg beträchtlich
sein, um so mehr, wenn die Gefühle und Gedanken auch noch diffus oder
widersprüchlich sind. Diese Situation ist jedoch unabänderlich
und muß auch so sein: Wie sollten Sie sicher sein, wenn Sie intensive,
unklare Gefühle und Gedanken haben und wenn ein anderer Mensch so
eindrucksvoll ist, daß Ihnen die Knie weich werden, es Ihnen die
Sprache verschlägt oder Sie wie ein Trottel herumstammeln. Das wertet
Sie keineswegs ab! Im Gegenteil: Es demonstriert Ihnen Ihre Lebendigkeit
und dem Anderen seine Reizwirkung. Fänden Sie es nicht auch schön,
wenn jemand Ihnen so begegnete?
Gibt es ein größeres Kompliment an Ihr Gegenüber als die Intensität der Gefühle, die er auslöst? Das ist das wahre Kapital, mit dem Sie flirten können. Daher: Ihre Schüchternheit ist Ihre größte Kraftquelle, darin liegt nämlich die Fähigkeit enthalten, sich vom Gegenüber beeindrucken zu lassen. Es ist sehr viel schwerer - wenn auch nicht unmöglich - flirten zu lernen, wenn Sie von anderen Menschen nicht beeindruckt werden können.
Also geht es darum mit Ihrer Angst, Ihrer Sorge, Ihrer Befangenheit in eine Situation zu gehen, und nicht darum, sich so lange zu manipulieren, bis sie cool und ?ohne daß Ihnen das was ausmacht? mit jemand in Kontakt kommen. Das kann nicht gehen - wenn es um etwas geht. Und: Sowie Sie Aufregung verspüren, geht es um etwas, sonst wären Sie nicht aufgeregt, auch wenn Sie sich zehnmal sagen ?es gibt keinen Grund?. Es gibt ihn, auch wenn Sie ihn nicht kennen oder kennen wollen, weil er Ihnen nicht in den Kram paßt.
Was soll es verlockend machen, mit dem was man hat zu flirten, statt zu versuchen ein Anderer zu sein? Ganz einfach: Wenn Sie dann auf Sympathie stoßen sind Sie wirklich gemeint und brauchen keine Angst mehr vor Enttarnung und Entlarvung haben. Sie können sich unbefangen bewegen und dadurch weitere Sympathien auf sich ziehen - aber eben auch Abgrenzungen. Denn der ein oder Andere wird auch deutlicher erkennen: Mit dem will ich nicht. Es ist besser, das zu erkennen, als unter falschen Voraussetzungen eine Begegnung aufrechtzuerhalten. Das schließt nicht aus, daß Sie sich bemühen (siehe Punkt... ) eine Situation zu gestalten. Sie sollen lediglich darauf verzichten, Erwartungen und Bedingungen zu stellen, die Sie erst real oder scheinbar erfüllen müssen, bevor Sie handeln dürfen.
Die Furcht chancenlos zu sein und abgelehnt zu werden, wenn man nicht den maximalen Normen entspricht oder sich gar auf der Minusseite des Lebens befindet, ist weitverbreitet.
Wenige würden jedoch ihrerseits einen Menschen ablehnen, der mit lebendigen und intensiven Gefühlen befaßt ist. Wenn aber jeder glaubt, daß er ein offener und großzügiger Menschen ist, kann es so ganz schlecht um uns insgesamt nicht stehen und ist die Angst vor Ablehnung in weiten Bereichen unrealistisch.
Sie ist gleichwohl nicht ganz unrealistisch. Aber, um es zu wiederholen, was verliert man schon, wenn man von jemanden abgelehnt wird, der dumm, kalt, rücksichtslos, engherzig, kleinkariert, egoistisch, gedankenlos etc. ist? Eine Illusion sehr wahrscheinlich, und um sie ist es nicht unbedingt schade. Häufiger als eine üble Reaktion werden Sie eher wenig oder keine Reaktion bekommen. Na und? Ist jeder verpflichtet, sich für Sie zu interessieren und begeistert auf Ihr Angebot einzugehen? In jedem Falle erfahren Sie etwas über Ihre Fähigkeit zu begehren, zu wünschen, zu sehnen, zu hoffen, kurz etwas über ihre besten Seiten sowie die
Information, daß der betreffende Mensch vor ihnen der falsche Adressat für sie ist. Das entwertet weder Sie noch den Anderen, sondern ist lediglich eine Tatsache, vielleicht eine traurige.
Der entscheidende Voraussetzung für einen lebendigen und guten Flirt dürfte deutlich geworden sein: Ohne Risiko kann es keinen guten Flirt geben. Ein Flirt ohne Risiko ist eine leere Masche und tote Hose, die eher Toleranz von Ihren Flirtpartnern erfordert, als daß sie Zuneigung auslöst. Wer sich selber den Wind aus den Segeln nimmt oder in eine sichere Flaute hineinsegelt, wird nicht mehr kentern,. aber auch nicht mehr weiterkommen.
Alle Anleitungen zum Flirt, die bislang geschrieben wurden, haben diesem Punkt zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Entweder wurde selbstverständlich vorausgesetzt, daß diese Angst durch irgendwelche Tricks (Kama Sutras, Ars Amatori, Flirtschulen), beseitigt werden muß, oder es wurde nur darauf hingewiesen, daß man sich von seiner Angst nicht ins Bockshorn jagen lassen solle ?so schlimm sei es nicht?. Das ist weit gefehlt. Je intensiver und umfassender eines Menschen Gefühle, Sehnsüchte und Visionen durch einen anderen angeregt werden, um so bewegender und auch erschreckender kann die Begegnung für ihn werden.
Selbst die Begegnung mit einem liebevollen und gnädigen Gott oder gar nur seinem abgesandten Engel konnten sich Menschen immer nur auch erschreckend und furchterregend vorstellen. Dieser Schrecken war stets so selbstverständlich, daß er nie erklärt wurde. Dabei gibt es doch keinen Grund, dem gütigen Schöpfer (wenn man tatsächlich an ihn glaubt) zu mißtrauen. Angst ist doch schon Ausdruck von Unglauben.(Der ungläubige Thomas) Und das ist natürlich der kritische Punkt: Ein anderer Mensch ist eben nie berechenbar. Und selbst dem treuesten Knecht Hiob ersparen Treue und Glaube das Unglück nicht: Eine ?Hiobsbotschaft? jagt die nächste.
Wer das Flirten erlernen will, kommt mit keinem Trick um diese Angst herum. Das Spiel wird schal und langweilig, wenn Sie die Mitspieler versuchen auszutricksen und das Spiel zu unterlaufen.
Selbst, wenn das Schicksal Ihnen gute Karten mitgegeben hat, Sie über eine große Flirtmacht verfügen, nutzt Sie Ihnen nichts, wenn Sie damit herumtricksen. Und selbst wenn das Schicksal Ihnen miese Karten gegeben hat, können Sie ein grandioses Spiel machen, wenn Sie sich wirklich auf das Spiel einlassen.
?Ich muß erst mehr Mut, Selbstsicherheit, Ausgeglichenheit, Selbstvertrauen haben, um flirten zu können?. Diese Dinge kann man sich nicht literweise einfüllen. Mut hat man nicht, sondern Mut entsteht über das häufig eingegangene Risiko. Selbstsicherheit hat man nicht, sie entsteht über vielfache Beweise, daß ich lerne und vorankomme. Selbstvertrauen hat man nicht einfach oder ?bekommt? es, es ist vielmehr eine Folge des Wissens um mein Können.
Ich habe großes Selbstvertrauen in meine Bereitschaft vom 5er zu springen. Aber nicht vom Zehner! Wenn ich es ein paar mal gemacht habe, wird mein Selbstvertrauen dafür steigen.
Je häufiger Sie bereit sind, sich auch Gefühlen wie Schmerz, Trauer, Angst und Verletzung oder einfach ?nur? Scham und Enttäuschung auszusetzen, um so mehr werden Sie begründeten Anlaß haben, Mut und Selbstvertrauen zu haben. Und wenn es Sie kalt erwischt, dann ist es schlimm. Ob gläubig oder nicht, Sie können dann nur den alten Psalm beten: Herr, schütze mich vor falschem Trost.
Gefühle von Ärger, Zorn, Trauer, Verletztsein oder Schmerz gehören daher mit in den echten Kontakt, auf dessen fruchtbarer Erde sich die Blume des Flirts so unversehens entfalten kann, wie Korn- und Mohnblumen auf einem Schutthaufen neben der Straße. Dieser Behauptung wird meist sofort widersprochen: Beim Flirt muß man gut drauf sein, locker sein und Selbstvertrauen haben (usw.).Unvorstellbar daß schlechte Laune einen Flirt auslösen können soll! Freundliches und angepaßtes Verhalten löst durchaus leichter Sympathie aus, als Ärger
oder Auseinandersetzungen. Wenn diese einem Flirt im Wege stehen - kommt man um sie nicht herum, und schwupp, sind sie bereits der Beginn eines Flirts.
-Wenn Sie jemanden mit Ihrem Ärger begegnen, Ihre Positionen darlegen, sich auseinandersetzen mit ihm, zeigen Sie Ihre Autonomie und Stärke und trauen dem anderen zu, daß er sich auseinandersetzen kann. Sie geben ihm die Chance, Sie zu mögen oder abzulehnen.
-Wenn Sie jemanden mit Ihrer Trauer oder Ihrem Schmerz begegnen, hat der andere die Chance, sein Mitgefühl, seine Hilfsbereitschaft oder sein Interesse kennenzulernen, also seine Stärken. Er hat wiederum die Chance, Sie zu mögen oder sie abzulehnen.
-Wenn Sie jemanden mit Unschlüssigkeit und Desorientierung begegnen, kann dieser seine Führungsqualitäten entdecken und daß er Verantwortung übernehmen kann.
-Wenn Sie eine häßliche Kröte sind, hat der Andere die Chance, einen originellen Geschmack zu entwickeln.
D.h., die Schwäche
in einem Bereich kann zu einer Stärke in einem anderen werden. Ein
Machtflirt ist gleichwohl auch auf diesem Wege möglich: Bekannt sind
z.B. die bequeme Frau, die sich betont unfähig in technischen Dingen
zeigt, um einen Mann dazu zu animieren, ihren Drecksreifen zu wechseln,
oder der Mann, der so demonstrativ mies oder chaotisch kocht, daß
er nicht mehr in die Küche gelassen wird. Es gibt Menschen, die ihre
ganzen Beziehungen durch geschicktes Umgehen mit ihren Schwächen gestalten.
Für den kleinen Hund ist es egal, ob er durch ?Kehle zeigen? Bißhemmung
auslöst oder durch stärker sein als der andere. Das Ergebnis
ist in einem entscheidenden Punkt gleich: Er wird nicht gebissen. Umgekehrt
kann die Stärke zu einer Schwäche werden: Jemand ist reich, schön,
intelligent - und niemand wagt es, ihm zu begegnen, weil er sich nicht
gleichwertig fühlt und einen Machflirt fürchtet, der von Beginn
an verloren ist.
Das heißt nun keineswegs, daß ich mich so blöd lassen muß wie ich bin, etwa mit dem Argument: Liebe schreckt nicht einmal vor mir zurück.
Es heißt lediglich,
daß man immer schon genug ist um flirten zu können. Es spricht
aber nichts dagegen, wenn Sie außerdem aus Freude am Leben wachsen,
Ihre Flirtmacht steigern und damit die Möglichkeiten in einen guten
Flirt zu geraten zu vermehren. Es spricht nichts dagegen, mit dieser Macht
die Wünsche Ihres Gegenübers zu wecken, sein Begehren auszulösen,
sein Desinteresse in Interesse zu verwandeln oder seine Abneigung in Zuneigung.
Wir kultivieren unsere Arbeit, unseren Wohnstil, unsere Kleidung, Essen
und Urlaubsverhalten und unseren Verstand - warum also nicht unseren Umgang
miteinander? Es wird später gezeigt, wie Sie Ihre Flirtmacht steigern
können, ohne deswegen in einen Machtflirt geraten zu müssen.
Resümee bis hierhin: Um Ihre Flirtlust zu reanimieren, müssen
sie kein Anderer werden, sondern lediglich lernen, Ihren vorhandenen Möglichkeiten
wahrzunehmen und in Gebrauch zu nehmen.
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Extrem schweigsame Menschen:
Sie verbringen Tage damit nicht zu sprechen und haben kein Interesse und
auch keine Freude am Sprechen miteinander. Obwohl sie schriftlich durchaus
kompetent sein können, mangelt es ihnen Übung und Erfahrung im
miteinander sprechen., Besonders wegen ihrer guten Intelligenz und ihres
klaren Urteilsvermögens sie beschämt es nicht selten, im Kontakt
den Mund nicht aufbekommen zu können oder wirres Zeug zu reden. Nicht
selten führt Mangel an Sprecherfahrung aber auch insgesamt zu einer
inneren Verarmung. Im Extremfall kann das zu tragisch-komischen Situationen
führen: Ein Mann in einer kleinen Wirtschaft in Norddeutschland starrt
einige Stunden die Bedienung hinter der Theke an und fragt sie dann unvermittelt:
?Lilo, wullt Du mit mi slopen?. Lilo erwidert schroff: ?Nee?. Nach weiteren
Stunden, kurz vor Schließen des Lokals fragt er: ?Warum nicht?? Es
gibt nur sehr wenige Frauen, die eine Liebe für diese minimalistische
Kommunikation haben.
Extrem schüchterne Menschen: Sie sind so aufgeregt, daß sie kein Wort herausbringen, in der Nähe eines attraktiven Menschen völlig gelähmt sind und sie meiden. Sie fürchten, zu Recht oder zu Unrecht, leicht und unkontrollierbar von Tränen, rasendem Herzklopfen, Schwindel oder Hitzewallungen, Zittern, Gedankenwirrwar usw. heimgesucht zu werden.
Weder dem Schüchternen
noch dem Schweigsamen mangelt es an Zuneigung und Interesse an anderen
Menschen, sie sind lediglich nicht fähig, es mitzuteilen.
Emotional extreme Menschen: Die einen sind schnell jähzornig, die anderen beleidigt,
andere haben ständig
sexuelle Phantasien im Kopf, andere ertrinken in depressiver Mutlosigkeit
oder sind von unterschiedlichsten Ängsten gehetzt. Manche leiden unter
traumatischen Erinnerungen und Reaktionen, als Folge von Mißhandlungen,
Vergewaltigung, schwerer Kindheit oder Krankheiten. Andere sind insofern
extrem, weil sie keine Gefühle wahrnehmen: ?Liebe, nee, also, ich
liebe meine Arbeit, da ist keine Zeit, nee, fehlt mir nicht, habe ich mich
noch nicht mit beschäftigt?: Dies sagte ein 27jähriger Chemiestudent,
der mit seinen Eltern zusammenwohnt und überhaupt keine Freunde hat.
Wenn die jungen Männchen einer australischen
Goldschakalfamilie keinen Platz für ein eignes Revier finden, bleiben
sie in der Familie und helfen im Haushalt. In dieser Zeit entwickeln sich
ihre Hoden nicht zur Geschlechtsreife. Das findet erst dann statt, wenn
sie den Bau verlassen, und sich um ein eigenes Revier kümmern.
Die einen haben somit einen
Überschuß an Gefühlen, die anderen zu wenig. Mehr als andere
geraten sie in Konflikte zwischen eigenen Erwartungen und der Wirklichkeit.
Rigide Menschen Eine weitere Gruppe von Problemflirtern sind Menschen mit einer sehr festgefügten eigenen Welt, die sie von anderen abtrennt. Sie wirken leicht verschroben, fanatisch, komisch, egozentrisch, in einem Umfang anders, daß andere wenig Möglichkeiten sehen, ihnen näherzukommen. Sie sind in der Regel wenig ?gebebereit?. Das heißt, sie lassen zu, daß jemand sich ihnen annähert, wenn es sie nicht stört, tun selber aber wenig dafür.
Schwer haben es weiter Menschen, die kleinen Sekten oder Klicken mit eigenen Normen und Werten zugehören. Für sie ist die Auswahl an Flirtpartner gering. Dazu zählen Menschen mit abweichenden und gesellschaftlich wenig geachteten sexuellen Fixierungen (Sadismus, Masochismus, Fetischismus, Päderastie ect.)
Behinderte Menschen: Menschen mit Einschränkungen können ebenfalls Problemflirter sein, wenn sie mit diesen Einschränkungen bzw. den Reaktionen der anderen Menschen nicht umgehen können. Dazu gehören: Hörschäden, verringertes oder fehlendes Sehvermögen, Lähmungen, Spasmen, Entstellungen durch Unfälle oder Krankheiten, durch Verlust von Gliedern beeinträchtigte Bewegungsfreiheit, Hautkrankheiten, Sprachfehler. Nicht immer muß man diese Einschränkungen sehen: Frauen und Männer, die ungewollt unfruchtbar sind, eine vererbbare oder ansteckende Krankheit haben, ein Lebensgeheimnis haben, das niemand erfahren darf usw., haben es schwerer als andere, leicht ins Flirten zu kommen.
Auch extreme Körpergröße, Kleinheit oder extremes Übergewicht können Anlaß für Probleme beim Flirt ergeben. Besonders schwierig ist es, wenn jemand eine schwere psychiatrische Krankheit hat. Allen Betroffenen ist gemeinsam, daß sie geringere Flirtmacht als andere und daher geringere Risikobereitschaft haben bzw. mehr Bedingungen stellen, unter denen sie bereit wären, sich auf einen Flirt einzulassen.
Der Blinde kann natürlich nicht mit den Augen flirten, sowenig wie der Taube mit dem Gehör oder der Lahme mit einem Walzer!. Diese Einschränkungen erschweren den Kontakt mit anderen Menschen, die ihrerseits sehen, hören und Laufen können erheblich. Das zu leugnen und zu tun, als wäre man wie die anderen, wäre der erste Flirtkiller. Der eingeschränkte Mensch ist Profi in seinem Bereich, kennt sich aus und hat seine Routine damit. Der ihm erstmals begegnende andere Mensch ist überrascht. Er ist dann selber in ähnlicher Weise behindert, wie wenn er im Ausland plötzlich mit seiner Sprache nicht mehr ankommt und auf fremde Sitten stößt. Also keine aussichtslose Situation, sondern eine Ungewohnte. Beide haben natürlich eine Möglichkeit, diese Situation zu verbessern. Beide könnten auch befremdet voneinander sein, und sich aus dem Wege gehen. Keineswegs muß der Sehende nur dem Blinden helfen. Auch dieser muß dem Sehenden in dessen Behinderung im Umgang mit einem Blinden helfen. Der Sehende kann nur sehr eingeschränkt wissen, wie es dem Blinden geht.
In der Straßenbahn schaut mich ein 5jähriges Mädchen unverwandt und streng an, ohne auf meine Versuche über ein Lächeln eine Reaktion auszulösen, einzugehen. Ungeduldig fragt sie mich plötzlich:(zur Beschämung ihrer Mutter): Was ist mit Deinen Augen? Auf meine Antwort ?Das linke steht nicht in der Mitte, sondern nach innen, ich schiele immer?, sagt sie nur ?ach so? und wendet sich dann ab.
Ein achtjähriger fragt einen sich aus dem Auto mühenden einbeinigen Mann.
?Wo ist Dein anders Bein??
?Das habe ich bei einem Unfall verloren.?
?Hast du es nicht gesucht??
?Doch, aber es war kaputt?
Der Junge schaute auf das übriggebliebene Bein und sagte nach einer Weile:
?Dann brauchst du ja immer nur einen Schuh kaufen!?
?Ja, aber leider muß ich den Linken auch immer kaufen.?
?Gibst du den dann jemand, der nur ein linkes Bein hat??
Zufällig gingen die Eltern mit den Jungen in die gleiche Wirtschaft wie der Einbeinige. Es fiel auf, daß der Junge und der Mann sich verschiedene Male richtig nett zulächelten. Beide spielten offensichtlich mit dem Gedanken an eine Fortsetzung der Begegnung - ließen es dann aber dabei bis auf einen Abschiedsgruß, als die Eltern mit dem Jungen gingen. Wie gesagt, Kinder können bereits flirten, sie tendieren dazu, ihre Aktivität im Laufe der Jahre zurückzunehmen zugunsten berechnenden Verhaltens. "Was könnte der andere denken, wenn ich ihn frage..."
Je mehr Einschränkungen ein Mensch hat, um so geringer ist seine Flirtmacht, und um so weniger Optionen gibt es beim Flirten. Wer nur Schlagzeug spielt, hat viel weniger Chancen in einer Band zu spielen, als jemand, der außerdem singen und einige andere Instrumente spielen kann. Es ist zwecklos, das zu leugnen. Es gehört im Gegenteil mit zu den wirksamsten Flirtkillern, so zu tun als wenn nichts wäre -und es ist eben doch etwas. Das verklemmt die Atmosphäre, und macht einen Flirt unmöglich.
Entsprechend falsch ist es auch, die Bedeutung der Flirtmacht schlichtweg zu leugnen. Die Gruppe ?die Doofen? hat diese Haltung sehr schön in dem Lied ?Mief? karikiert: Wenn Du mich liebst, kann ich stinken wie ich will.
Im Wesentlichen gelten für die Problemflirter die gleichen Regeln, wie für alle anderen Menschen auch. Flirten hilft dazu, den Rahmen, der einem zur Verfügung steht, auszuloten.
Flirten kann den Rahmen jedoch nicht überschreiten. Aus einem Schweinsohr kann man kein Seidenkleid machen.
Gelegentlich gehen durch die Presse die Flirt sehr eingeschränkter prominenter Menschen, vor allem., wenn sie mit einer Ehe enden. Aufsehen erregte die Scheidung des im Rollstuhl sitzenden und unter anderem sprachgelähmten Physikers Hawkins, der/den seine Pflegerin geheiratet hat. Im Fernsehen wurde dargestellt, wie Flirts und Ehen zwischen schwer körperbehinderten und gesunden Menschen zustande kommen.
Auch, wenn die Zahl der Optionen durch Behinderungen eingeschränkt ist, heißt das nicht, daß mit den anderen nicht geflirtet werden kann. Dazu ist jedoch oft erforderlich, daß der von der Norm abweichende Mensch auf Grund seines Spezialistentums den anderen behilflich sein muß.
Ein beträchtlich gehörgeschädigter Student vereinsamt zunehmend und kann sich das Desinteresse der anderen an sich nicht erklären. Grund: Er gibt den anderen keine Hinweise
über den Umfang des jeweils Verstandenen. Es kommt ständig zu erheblichen Mißverständnissen und unangenehmen Peinlichkeiten - denen die anderen dann ausweichen.
Der gleiche Effekt widerfährt Ausländern mit schlechten Deutschkenntnissen. Diese verhindern ein Vertiefen des Miteinanders, da dies weitgehend, wie bei Studenten üblich, über Sprache läuft.
Eine etwas andere Rolle
spielen Merkmale, die jemand fälschlich als sozial abgelehnte Einschränkungen
erlebt Ein Student hielt sich jahrelang von Flirt fern, weil er fürchtete,
daß sein Toupet dabei entdeckt werden könnte. Ein Bankkaufmann
mied Flirts aus Angst vor sexuellen Begegnungen, da er sicher war, sein
Penis sei geradezu lächerlich klein. Zahlreiche Menschen meiden öffentliche
Bäder aus Scham über ihren vermeintlich abstoßenden Körper.
Menschen mit einer extrem abweichenden Persönlichkeit und einem abweichenden Erleben: Manche Menschen haben, oft schon von klein auf, Persönlichkeiten und Erlebensweisen von der Welt, die es Ihnen schwer macht in Kontakt zu kommen oder ihn zu halten. Sie nehmen die Welt ,von Standpunkt der anderen Menschen aus gesehen, wahnhaft, verzerrt oder einseitig wahr. Der kleinste Flirt kann zur rauschhaften Liebe hochstilisiert werden, die größte Liebe zu einer wesenlosen fernen Erinnerung, von der sich dieser Mensch abgeschnitten fühlt. Ihre Wertvorstellungen und die Verwendung der Sprache ist ungewöhnlich und weicht vom Durchschnitt erheblich ab. Es ist nicht leicht, einem Menschen mit einem Liebeswahn wirksam auf Abstand zu halten. Es ist oft unmöglich, einem Menschen mit Eifersuchtswahn von der Unrichtigkeit der Vorwürfe zu überzeugen. Wer in depressiver Versunkenheit sich als wertlos erlebt, wird auf den heißesten angebotenen Flirt eher für einen tragischen Irrtum halten, dem er sich besser nicht aussetzt. Für durchschnittliche Menschen irrelevante Ereignisse erhalten eine alles überragende Bedeutung, ohne daß die anderen Menschen diesen Vorgang verstehen.
Eine verzweifelt vor sich hinweinende junge Frau berichtet, ein sehr guter Freund von ihr habe amüsiert und erstaunt erzählt, er habe sie im Traum vergewaltigt.. Das Ereignis lag schon Wochen zurück, und sie erlebte diese Erzählung , als wenn das Ereignis wirklich stattgefunden hätte und sich jederzeit wiederholen könnte. Dieser Freund wußte nichts von ihrer Reaktion. Sie mied jeden Kontakt aus Angst vor weiteren Erlebnissen dieser Art.
Das Hauptproblem für Menschen mit solchen extremen Erlebnisweisen ist, daß die beim Flirten verwendeten Mittel der Kommunikation bei ihnen andere Bedeutung haben. Darüber hinaus sind sie so voller (ängstlicher, aggressiver, depressiver) Erwartungen, daß sie wenig gebend sind, d.h. dem anderen nicht leicht Freude und Interesse an seiner Person mitteilen können.
Ein 25 jähriger Mann, der noch nie eine Freundin hatte, geht mit einer Nachbarin, die seine Lage sehr gut kennt, Kleider einkaufen. Zu seinem hilflosen, freudigen Schrecken probiert sie ein Dessous nach dem anderen aus und läßt es von ihm begutachten - leugnet die erotische Situation aber schlichtweg und tut, als sprächen sie über das Wetter. Sie beutet seine Flirtbereitschaft aus und kann diese ohne Probleme, da sie selber keine Wünsche an ihn hat.
Für Problemflirter wie alle anderen gilt als erste Voraussetzung für einen guten Flirt, daß man Interesse, Zuneigung, Sympathie, Neugier, Wertschätzung und Engagement für andere Menschen aufbringt. Wer diese nur oder als Vorleistung erwartet,. wird nicht ins Flirten kommen. Es kann sich zwar jemand in ihn verlieben und sich um ihn bemühen, aber er wird Mühe haben, in einen symmetrischen Flirt zu geraten. Die ?Kunst des Liebens? von Erich Fromm baut wesentlich auf der Tatsache auf, daß eine Liebesbeziehung immer mit dem eigenen Lieben (der eigenen Person, des anderen) beginnt. Es ist unmöglich ?die richtige Frau? zu suchen, wenn man seine Liebe zu Menschen solange zurückhält - bis man "die richtige" gefunden hat. Wie soll man denn im Dunkeln ohne Lampe etwas finden?
Die zweite Voraussetzung
für einen guten Flirt besteht in der Bereitschaft, Angst, Schmerz
und Scham in der Begegnung auszuhalten. Sonst bleibt man auf seinen Wünschen
sitzen oder tötet die Lust durch einen angestrengten Machtflirt.
Die Problemflirter sind Menschen, die sich mit diesen beiden Voraussetzungen besonders schwer tun. Nicht starke Gefühle, extreme Persönlichkeiten, Behinderungen oder rigide Weltbilder an sich erschweren das Flirten, sondern die mangelnde Bereitschaft oder Fähigkeit sich für das Leben zu interessieren die eigene Position zu erkennen und zunächst einmal anzunehmen und Risiken einzugehen. Während der ?normale? Mensch dies für sich relativ leicht einsehen kann, unterliegt der Problemflirter immer der Versuchung, seinen Einschränkungen die Verantwortung zuzuschieben. Solange Sie überhaupt noch bewußt ihre Augendeckel bewegen können und Sie an einem anderer Mensch Freude haben können, - können Sie auch flirten.
Es lohnt sich psychotherapeutische
Hilfe aufzusuchen, wenn man mit seinen eigenen Bemühungen nicht zu
Rande kommt und auch ein Flirtkurs keine Hilfe ist. Unnötig hervorzuheben,
daß Gruppentherapie zu bevorzugen ist - schließlich handelt
es sich um ein Problem zwischen Menschen.
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Verschiedene Vorurteile über das Flirten erschweren es, das Flirten zu lernen.
Das bislang Gesagte soll
unter dem Thema ?Vorurteile über das Flirten ? in einigen wichtigen
Punkten zusammengefaßt werden:
1. Vorurteil: Flirten wird oft als eine Art Naturphänomen wie Verliebtheit betrachtet. Auch diese ?trifft? einen eher, als daß man sie ?einüben kann?, und da Flirten vom Erleben her dem Verliebtsein oft vorausgeht, und von der Gefühlsqualität dem Verliebtsein oft gar nicht unähnlich ist, ist diese Auffassung naheliegend. Viele weigern sich, das Flirten zu lernen aus Angst, ihre Spontaneität damit zu verbiegen und haben Sorge, als Trickser noch verklemmter zu sein als sonst.
Die unangenehme Folge dieser Haltung ist, daß man warten muß bis ?es? von alleine irgendwie passiert, und wenn nicht, hat man eben Pech gehabt. Man kommt so gar nicht mehr auf die Idee, daß man Flirten lernen könne und wartet eben, bis das Glück sich von alleine einstellt.
Der wahre Kern an dieser Haltung ist:: Richtiges Flirten enthält immer und notwendigerweise überraschende Momente, die ich nicht vorhersagen, folglich auch nicht einüben kann (ich wäre dann wieder im Machtflirt, wie grabe ich eine Schnecke an?). Weiter ist es sehr praktisch und ökonomisch, wenn meine Intuition mir unfehlbar signalisiert, mit wem ich am ehesten einen (möglichst zukunftsträchtigen) Flirt beginnen kann. Das erspart Umwege und Risiken.
Falsch ist, daß ich nur Warten kann. Alles, was wir spontan gut können, hat eine lange Lerngeschichte hinter sich. Aller Anfang ist schwer. Auch das spontane Kind muß lernen, sein selbstvergessenes Flirten auf die soziale Situation so anzupassen, daß es sich weder völlig zurückzieht,. noch abgrenzungslos auf jeden zugeht. Der erste Weg zum erfolgreichen Flirten lautet daher: Flirtmacht steigern: Dazu nutze ich die unendlich vielen Möglichkeiten, meine Beziehungen zu Menschen zu entwickeln. Aus diesen Begegnungen entstehen schon von ganz alleine zahlreiche Flirtmöglichkeiten. Also verlassen Sie z.B. ihren Fernseher oder PC und spielen mit einem Kommilitonen heftig Tischtennis, Skat, Doppelkopf oder beteiligen Sie sich an Öffentlichkeit, Kultur, Politik und Gemeinschaft. Da Flirten etwas Gemeinsames ist, benötigen Sie Gemeinschaft. Da Flirten mit Interesse und Zuwendung zum Leben zu tun hat - leben Sie! Auf diese Weise sind Sie sichtbar für andere Menschen und geben ihnen eine Chance, Sie kennenzulernen. Weiter können Sie sich selber ihren eigenen Gefühlen, Gedanken, Phantasien und Impulsen anderen Menschen gegenüber aussetzen und Ihre eigenen Flirtmöglichkeiten kennenlernen.
2. Vorurteil: Wer flirtet, strebt eine Liebesbeziehung an. Das allgemeine Verständnis von ?Flirt? als Vorform von Verliebtheit und Weg zur Partnerbeziehung überfrachtet das Flirten mit hohen Erwartungen und Ansprüchen an sich und den Partner. Wird mein Trick funktionieren? Werde ich ankommen? Lächelt sie zurück (oder er)? Hat er schon eine Freundin? Tod oder Leben hängen hier von einer richtigen Entscheidung ab! Und da der Betreffende alle die notwendigen Informationen zu seiner Sicherheit nicht hat - verzichtet er lieber auf den Flirt. Dazu gehört ebenfalls: ?Ich weiß ja gar nicht, ob ich wirklich mit dem/ der eine Beziehung haben will, daher fange ich lieber gar nichts an, nachher bildet der/die sich noch was ein. Man nennt das auch eine Saure Trauben Reaktion: Da die Trauben zu hoch hängen, redet man sie sich sauer. Andere räumen resigniert das Feld. Wieder andere weichen auf den Machtflirt aus. Im ein wie anderen Fall wird auf die Flirtgelegenheit verzichtet und nichts Neues gelernt.
Wahr daran ist, daß Flirten durchaus vereinbar mit dem Wunsch nach einer Beziehung ist und solchen oft voraus geht. Falsch ist, daß Flirten nur dazu da ist und zwangsläufig daraufhin führt. Betrachtet man den Flirt wirklich als eine Art Minaturverliebtheit mit einem eigenen Lebensrecht, kann man ihn unbeschwerter genießen und praktizieren. Man kann ja auch die Natur lieben, ein kühles Bier, einen wundervollen Tratsch, seinen Hund oder seine Oma. Warum also nicht etwas Liebenswertes an meinen Kommilitonen neben mir finden und genießen? Lassen Sie jedem Moment in der Begegnung seine eigene Würde und mißbrauchen ihn nicht als Mittel zum Zweck.
Der zweite Weg zum erfolgreichen
Flirten lautet daher: Flirten wird dann erfolgreich, wenn Sie über
den Moment des Flirtens hinaus nichts weiter anstreben als nur diesen Moment.
Und dann erst, wenn überhaupt, einen weiteren und dann erst - wenn
überhaupt, einen weiteren. Wer diese beiden Wege beschreitet, kann
einem erfolgreichen Flirt praktisch nicht mehr entkommen. Sie müßten
dafür lediglich auf das Ziel verzichten, im Voraus wissen zu wollen,
wie die Sache ausgeht. Da sie jederzeit innehalten oder zurückgehen
können, ist das Risiko ziemlich gering. Je häufiger man gute
Erfahrungen mit dem Verzicht auf Erwartungen und Berechnungen macht, um
so leichter wird dieser Verzicht fallen.
3 Vorurteil: Flirten heißt immer, daß jemand ein sexuelles Interesse an seinem Gegenüber hat.
Richtig daran ist, daß auch ein sexuelles Interesse beim Flirt eine Rolle spielen kann. Falsch ist, daß dies zwangsläufig und immer der Fall ist. Die flirtenden Kinder haben in der Regel absolut kein sexuelles Interesse, und Menschen mit sexuellem Interesse flirten keineswegs immer.
Der dritte Weg, das Flirten zu erlernen lautet daher: Beschränken Sie das Flirten nicht auf die erotische Begegnung, sondern weiten Sie es auf Menschen überhaupt an. Wer nämlich in allen möglichen Beziehungstypen flirten kann, kann es auch in erotischen Beziehungen, und wer es in alltäglichen Begegnungen nicht kann, kann es in erotischen Beziehungen erst recht nicht. Wer dies als einen lästigen Umweg betrachtet, hat schon verloren. Er steht dann nämlich wie das sprichwörtlich dumme Huhn vor der Glasscheibe, hinter der das Futter liegt und kann, gebannt vom Anblick des Futters, den Umweg um die Scheibe herum nicht gehen. Dabei auftretende andere Möglichkeiten erkennt es dann schon gar nicht. Übrigens: Hähne sind dabei noch ungeschickter als Hühner.
In der erotischen Liebesbeziehung
sind alle drei hauptsächlichen Beziehungsziele eines Menschen verdichtet:
Wunsch nach Nähe, Wunsch nach Sexualität, Wunsch nach sozialer
Bedeutung und Macht. Da man sozusagen drei Fliegen mit einer Klappe schlagen
kann, also einen Freund, einen Loser und einen sozialen Status zugleich
bekommen kann, konzentrieren viele Menschen ihr Flirten auf dieses eine
Ziel. Ist es einmal erreicht, hört das Flirten auf. Zum einen glaubt
sie , bereis alles Wesentliche zu haben. Zum anderen setzen sie sich ungerne
dem Verdacht aus, weitere Partner suchen zu wollen. Viele Menschen gehen
nicht mehr auf Feste oder stellen das Tanzen ein, sowie sie eine ?feste
Beziehung? haben. Auf einem Fest bleiben sie stets in der Nähe des
Partners oder tanzen nur noch mit diesem.
Auch wenn das Flirten so
verschiedene Ziele haben kann wie eine kurze Begegnung, eine Nachbarschaft,
eine kollegiale Beziehung, eine Freundschaft, eine Rivalität, eine
Liebesbeziehung, werden diese Unterschiede im vorliegenden Script nicht
besonders berücksichtigt.Grund: Das Flirten selber unterscheidet sich
gar nicht besonders bei verschiedenen Zielen. Das Flirten ebnet überhaupt
erst den Boden für das ein oder andere Ziel. Den aufgeführten
Übungen und Anleitungen können Sie in der Regel nicht entnehmen,
welches Beziehungsziel Sie momentan oder auf längere Sicht hin haben.
Um es in einem Vergleich zu sagen: Wenn Sie das Autofahren erlernen, müssen
Sie nicht wissen, ob Sie anschließen nach Süden, Norden, Osten
oder Westen verreisen wollen. Ein Flirt legt so wenig fest, was aus ihm
wird, wie die bloße Tatsache, daß Sie ins Auto steigen und
starten, erraten läßt, wohin Sie fahren werden.
4.. Vorurteil: In diesem Vorurteil sind die vorgenannten zusammengefaßt: Flirten ist ein Vorspiel einer sexuellen oder sonstwie gearteten Liebesbeziehung und hat nur als dieses Vorspiel seinen Sinn.
Richtig ist vielmehr, daß
das Flirten Ausdruck einer fundamentalen Fähigkeit fast aller höheren
Lebewesen ist und in sämtlichen sozialen Begegnungen auftreten kann.
Dieser Gedanke soll ausführlicher dargestellt werden, um mehr Mut
zum Flirten als Begegnungsform überhaupt zu machen.
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Flirten ist der Ausdruck einer fundamentale Fähigkeit
Der Flirt als ?Spiel mit Möglichkeiten? erlaubt den Mitspielern, etwas über die eigenen und die Möglichkeiten des anderen herauszufinden, ohne, daß der ?Ernstfall? dazu nötig ist. Dadurch werden sowohl die angeborenen Möglichkeiten des Verhaltens miteinander überprüft, aber auch die, die in einer bestimmten Zeit jeweils nützlich oder erwünscht sind. Man ist sich sowohl der eigenen als auch der möglichen Verhaltensweisen des Gegenübers bewußt. Flirten wird hier als eine Art ?als ob Verhalten? gedeutet. Man probiert aus, tut so als ob man bereits innerhalb der einen oder anderen Beziehungsart wäre. So erlernt man spielerisch seine Möglichkeiten und Grenzen in zahllosen Situationen. Wichtig beim Flirten immer, daß sowohl Nähe als auch Distanz angeboten wird, und der andere nicht genau weiß, wo die Grenze ist, diese somit spielerisch gesucht wird und keiner wissen kann, wer wann wo stop sagt. Zum einen offenbaren die Beteiligten ihre Bedürfnisse und Ziele bzw. ihre Angebote. Im Wesentlichen geht es aber darum, Wünsche, Sehnsüchte, Hoffnungen und Visionen sowie Wege zur Realisierung erst einmal zu entwickeln.
Es gibt Hinweise darauf, daß es sich um eine fundamentale Fähigkeit handelt: Fällt diese Fähigkeit aus und kann ein Mensch nicht flirten gerät er in eine beträchtliche Isolation. Menschen, die an der schweren Erkrankung ?Autismus? leiden, haben z.B. extreme Schwierigkeiten, in eine ?mitschwingende? Beziehung zu einem anderen Menschen zu kommen. Sie können sich nicht vorstellen, wie sich ein anderer Mensch fühlt, was er denkt, daß ich denke daß er denkt..... Sie fühlen sich eigentümlich isoliert und fremd, und erleben die anderen eher als Plage und Bedrängnis. Ein großer Teile der ersten Verhaltensweisen eines Menschen einem Säugling gegenüber besteht aus Flirtversuchen des Erwachsenen mit dem Säugling - der ihm noch fremd und unbekannt ist. Auf Außenstehende wirkt das dann oft kindisch und lächerlich, wie generell Spiele und Rituale, an denen man selber gerade nicht beteiligt ist. Für die Beteiligten ist das sehr lustvoll und jedesmal ist die Freude groß, wenn ein Versuch gelingt, und das Kind z.B. lächelt oder in irgendeiner Art mitspielt. Dieses Verhalten wird dem Kind jedoch nicht ?beigebracht?, sondern der Erwachsene appelliert an oder reagiert auf diese Fähigkeit des Kindes und ist ziemlich verstört und ratlos, wenn es nicht mitspielt. Kleinkinder können bereits erkennen, ob ihr Gegenüber dabei etwas vorspielt oder echt ist, also sein Erleben und sein Verhalten übereinstimmen.
Besonders junge Tiere, Hunde
vor allem, lösen bei Menschen so viel Sympathie aus, weil sie so offenkundig
und direkt flirten und selten beleidigt reagieren und praktisch nie nachtragend
sind (Schwanzwedeln, Interesse bekunden, provozieren zum Spiel...)
Es ist auch ersichtlich, daß Flirten hier außerhalb einer erotischen Begegnung stattfinden kann. Bindungen können mit allen möglichen Menschen stattfinden. Jemanden eine Absage erteilen kann genauso aufregend sein, wie jemand seine Zuneigung gestehen. Eifersucht, Trennungsangst, Schüchternheit, Sehnsucht und Hoffnung können hier nicht weniger intensiv auftreten als in den folgenden Beziehungstypen. Das Flirtverhalten hier unterscheidet sich von einem sexuell motivierten Flirt ausschließlich durch Fehlen dieser sexuellen Komponente. Das ist eine der Ursachen vieler Mißverständnissen zwischen Menschen.
Diese Beziehungsziele können nicht kämpferisch, sondern nur auf dem Wege der Hingabe, der Öffnung, des Risikos, des Gebens, sich Anbietens usw. realisiert werden.
Wer hier Defizite hat, ist oft nicht attraktiv für erotische Beziehungen und wird auch im Wettbewerb nicht gerne gesehen. Er mag dann vielleicht ein guter Kämpfer sein, ist aber z.B. kalt oder nicht fair, zu ehrgeizig usw. . Wer sich umgekehrt auf diesen Bereich beschränkt, wirkt leicht kindlich und wird im Wettbewerb nicht ernst genommen.
Beliebte Flirthaltungen sind: Ich biete jemanden Freundschaft, Nähe, Hilfe, Geborgenheit usw. an, d.h. ich trete als Gebender auf. Ich lade z.B. einen mir sympathischen Menschen ein, mit auf eine Skihütte zu fahren oder einfach nur sein Herz auszuschütten. Der Kontakt kann umgekehrt verlaufen: jemand bittet einen anderen um Hilfe, Freundschaft oder Aufmerksamkeit (Ich sei, gewährt mir die bitte, in euerem Bunde der Dritte).
Manchmal treten sich beide als Gebende gegenüber: . Z.B. zwei Frauen beschließen bereits nach einem ersten Abend gemeinsam in den Urlaub zu fahren, da sie beide gerne klettern.
Ebenso gibt es den Fall, daß sich zwei arme Seelen treffen und feststellen, daß geteiltes Leid
halbes Leid ist. (Ein jeder trage des anderen Last). Viele studentische Freundschaften entstehen in den ersten Semestern, wo ein starker Bedarf nach Zugehörigkeit vorhanden ist. Die später kommenden haben dann oft das Gefühl, nur noch auf geschlossene Kliquen zu stossen.
Es wird deutlich, daß
jemand mit Flirtlust nicht umhin kommt, seine eigenen Wünsche und
Bedürfnisse genauso genau wahrzunehmen, wie die seines Gegenübers,
damit es zu einem gelungenen Flirt kommt. Nichts ist natürlich schöner,
als wenn dies automatisch und ohne Zutun geschieht. Wenn dies nicht der
Fall ist, bleibt einem nichts anderes übrig - als es zu lernen. Ein
Student aus einem sehr kleinen Dorf in Mali fühlte sich trotz verschiedener
Einladungen in Deutschland völlig alleine und verlassen. Sowie er
in sein Dorf heimkehrte ?sahen? vor allem die Frauen ihm an, was er brauchte
und wie er aufgenommen werden konnte - und sie veranlaßten das Nötige.
Hier war er dabei völlig auf sich angewiesen - und erlebte das als
Zurückweisung. Er muß also hier von Grund auf lernen, wie er
anderen seine Bedürfnisse oder seine Bedürftigkeit mitteilen
kann, falls er nicht vereinsamen will.
Ein Kind hat in diesen Momenten weder das Bedürfnis zu einer sexuellen noch zu einer Liebes- oder freundschaftlichen Beziehung: Herzlos können sie sich umdrehen und den Flirtpartner sitzen lassen und vergessen, ohne daß ihnen etwas fehlt. Flirten in dieser Funktion hat daher möglicherweise etwas mit dem Erleben der eigenen Unabhängigkeit zu tun. Das Kind benötigt daher eine sichere Position, um so flirten zu können. Es wird das bevorzugt vom Arm der Eltern aus tun, oder im Wissen um die Rückendeckung der Eltern, hinter denen es sich notfalls verstecken kann. Die Couch im Wohnzimmer, unter die ihm niemand folgen kann, tut es auch schon.
Es gibt zahlreiche andere
ritualisierte Kontexte, die für diese Art des Flirtens den sicheren
Hintergrund bieten: Beim Karneval schaffen Verkleidung und Masken Distanz
und Sicherheit, und jetzt kann man beliebig jemand anflirten oder sich
anflirten lassen und wieder gehen. Schon lange im Vorfeld kann man sich
drauf einstellen und mit den eigenen inneren Möglichkeiten spielen..
Bei gemeinsamen Tanzveranstaltungen ist es ähnlich. Es wird große
körperliche Nähe unter dem Vorwand des Tanzens hergestellt, so
daß beide überprüfen können, ob auch ?mehr? an Reaktionen
möglich ist. Ähnlich zu sehen sind Arztspiele der Kinder, das
Gerangel der Teenies um eine Mütze. Die Küche ist auf Feten immer
beliebt, weil es dort in Form von Essen/Trinken, einen guten Vorwände
für mehr Nähe gibt, die in der Enge der meisten Küchen schnell
herzustellen ist. Wie langweilig ist es im großen Nebenzimmer, wo
sich alle auf Angstdistanz halten und nichts ausprobieren, wie groß
die Erleichterung, wenn der Raum sich füllt. Daher: Lieber kleine
Räume als zu große, wenn Ihnen das Flirten wichtig ist. Für
den Flirt ist es wichtig, die rituell gebotene Nähe und Distanz nicht
zu mißbrauchen. Es wäre abwegig, in der Enge einer Straßenbahn
zu versuchen, der 1O cm vor Ihnen stehenden Frau ihre erotischen Wünsche
durch einen tiefen Blick aufs Auge zu drücken unter Ausnutzung eben
dieser Enge. Manchen Menschen ist es wesentlich wichtiger, ihre Macht in
diesem ?als-ob Spiel? zu spüren, als sich darum zu bemühen, sie
wirklich auszunutzen.
Der provokative und aggressive Flirt können für dieses Machtspiel eingesetzt werden. In der aggressiven Beziehung schütze ich mich und den anderen vor Näheansprüchen. Gleichzeitig ist man in Kontakt und kann feststellen, ob auch andere Reaktionen möglich sind, und schnell kann das Klima dann kippen. Diese Art des Flirtens ist vor allem angesagt, wenn jemand Annäherungen grundsätzlich nicht verträgt oder gleich mit Rückzug reagiert.
Es kann für die Zufriedenheit in einer bestimmten Situation völlig ausreichen zu wissen, daß man wirkt und daß andere wirken. Nicht selten kann ein einziges Lächeln den ganzen Tag verschönern.
Es geht darum herauszufinden, ob man Macht über den anderen hat, oder der Macht eines Anderen ausgesetzt ist. Wer ist stärker, größer, reicher, klüger, gewitzter, erfolgreicher, schöner, attraktiver? Wer kann es sich leisten ?nein? zu sagen oder wer muß als erster ?ja? sagen? In der Regel kann der Stärkere seine Wünsche und Interessen besser durchsetzen. Die Macht des Stärkeren besteht jedoch nur dann, wenn der Andere sie anerkennt. Das wird er dann tun, wenn die Macht seines Gegenübers darin besteht, daß er Wünsche und Bedürfnisse erfüllen oder verweigern kann. .Wer extrem verliebt ist, fühlt sich schnell abhängig vom anderen und ohnmächtig dessen Launen ausgesetzt, - vor allem, wenn der Betreffende nicht verliebt ist. Die Ohnmacht kann so groß sein, daß ein Mensch lieber Gewalt in Kauf nimmt als auf seine Wünsche an den anderen zu verzichten. D.h., ohne die Wünsche des einen ist die Macht des anderen nicht denkbar und umgekehrt, beide sind aufeinander angewiesen. Man könnte auch sagen, daß sie zwei sehr unterschiedliche Machtmittel benutzen: Der eine bringt sein Begehren ein und die Anerkennung für den anderen, der andere befriedigt die Wünsche seines Partners.
Während in der Politik nicht mehr viele Menschen das ?Führer befiehl, wir folgen? anziehend finden, ist das in der Liebe anders, die Unterordnung wird aufgesucht und nötigt dem anderen Verantwortung auf. Für den Flirt heißt das, daß beide herausfinden können, ob sie diese Rollen haben wollen oder nicht. Sie sind für beide verlockend - und bedrohlich. Stimmen beide mit der Rollenverteilung überein, kann es zu einem guten Flirt und einer guten Beziehung kommen. Tun sie es nicht, wird der eine sich immer abhängig und ausgeliefert, der andere sich immer überfordert und um das eigene Begehren gebracht fühlen. Der Flirt erleichtert es herauszufinden, was man sich zutrauen kann. In der Regel bemühen sich Menschen eher um ausgeglichene Machtverhältnisse, um Angst vor dem Stärkeren oder Verachtung des Schwächeren zu vermeiden. Meistens wird im Gespräch herausgefunden, wo jeweils der andere steht und über welche ?Mittel? er verfügt. Menschen flirten oft ausschließlich mit dem Ziel, sich ihrer Flirtmacht zu vergewissern, also zur Hebung ihres Selbstwertgefühles: ?Ich werde noch begehrt?. Tragisch ist es, wenn der ?Verführte? dann glaubt, dem entspräche nun auch ein Begehren seitens des Verführers. Diesem Irrtum unterliegen Männer oft, wenn sie sich um eine aufreizende Frau bemühen. Sie täten besser dran, für die Frau selber aufreizend zu wirken. Natürlich kann auch ihre Bewunderung für sie eine Verlockung sein, um derentwillen sie in eine Beziehung einwilligt. Das ist riskant, da das Begehren des einen von dem des anderen abhängt. Begehren sich zwei Menschen unabhängig davon, ist ihre Beziehung wesentlich stärker.
Auch das tollste Essen ist Dreck mit Soße, wenn Sie keinen Appetit haben, und der älteste Brotkanten ist eine Delikatesse, wenn Sie genügend Hunger haben. Und umgekehrt: Es nützt einem begehrten Menschen nicht, wenn ihm die Welt zu Füßen liegt - solange seine eigene Sehnsucht und sein Begehren - abwesend sind. D.h., letztlich haben Sie eine stärkere Machtposition, wenn Sie eine vielfältige leidenschaftliche Beziehung zur Welt haben - als wenn Sie umgekehrt diese Leidenschaft bei anderen auslösen, sie aber selber nicht haben.Solange das Beziehungsziel Beider nur darin besteht herauszufinden, wieviel Flirtmacht sie haben, gibt es keine Probleme. Erst, wenn die Ziele anders sind: Der eine sucht seine Macht und der andere eine Liebesbeziehung, dann gibt es Tragödien. DerBegehrende erlebt sich sogar im Gegenteil oft als machtlos, besonders, wenn seine Wünsche nicht erfüllt werden. Er fühlt sich dann den Qualen des Tantalus ausgesetzt. Das muß aber keineswegs der Fall sein. Die Qualen entstehen nicht durch das unerfüllte Begehren an sich, sondern durch die Erwartung, daß es in einer bestimmten Situation von einem bestimmten Menschen erfüllt werden soll. D.h., die Erwartungen bestimmen das Leid. Würde der Betreffende seine Sehnsucht als Ausdruck seiner Liebe zum Leben hinnehmen, ohne die Erwartung dran zu knüpfen, daß sie von dem bestimmten Menschen erfüllt wird - ist er frei für andere Chancen. Auch wenn eine junge Frau ihre Jugend und Schönheit und ein wesentlich älterer Mann seine Erfahrung und seinen Wohlstand in eine Beziehung bringen, wird dies erst dann ein Machtflirt, wenn die Hörigkeit des einen und die materielle Abhängigkeit des anderen die Mitte bilden. Bringen aber beide einen verschiedenen Schatz in die Beziehung, kann das einen gute Begegnung werden. D.h., Flirtmacht und Machtflirt können nicht von der äußeren Situation her abgeleitet werden, sondern nur von de Beziehungsgestaltung. Bleiben gegenseitige Achtung und Wertschätzung erhalten, und bringt jeder seine eigene Flirtmacht herein, gibt es einen guten Flirt. Ist dem nicht so, wird ein Machtflirt praktiziert.
Unstreitig wird die Attraktivität einer Ware durch Verpackung und Präsentation oft stärker bestimmt , als durch ihre funktionalen Werte. Jeder ist daher geneigt, schmerzlich erlebte Mängel durch zweckmäßig verändertes lay out zu verändern. In den Frauenzeitschriften heißt das :?aus seinem Typ etwas machen? oder ?Problemzonen überdecken?. Entsprechend gibt es Tips und Tricks, was man wie und wem wo was sagt oder besser unterläßt, umso den vermuteten Ansprüchen und Wünschen des Gegenübers zu entsprechen - und auf diese Weise zur Erfüllung der eigenen Wünsche zu kommen. Es ist keineswegs klar, wer im Erfolgsfalle eigentlich die Macht hatte und wenn welche: Die einen sprechen von Konsumterror und entsprechend werden Frauen für ihre Wirkung auf die Männer verantwortlich gemacht. Es passiert immer noch, daß ein Vergewaltiger milde Urteile bekommt, weil er geltend machte, die Frau haben ihn ?gereizt?und damit ihr Einverständnis signalisiert. Die anderen sprechen jedoch von Konsumrausch oder Sexismus und machen ausschließlich den Konsumenten oder den Mann z.B. verantwortlich. Ist der Mann ein dressiertes Wesen, wie E.Villar vermutet, oder hat er es mit seiner Macht geschafft, die Frauen dazu zu bringen sich seinen Wünschen gemäß zu verhalten und einen großen Teil ihres Lebens ihrer Schönheit und sexuellen Attraktivität zu widmen? Es handelt sich dabei keineswegs um müßige Fragen, allenfalls um schlecht gestellte. Diese Frageform unterstellt, daß es eine wahre und eine falsche Antwort gibt. Ein Man bemüht sich mit unendlicher Geduld, die Ängste und Empfindlichkeiten seiner Freundin zu berücksichtigen und stellt seine ?eigenen Wünsche? weitgehend zurück. So verzichtet er z.B. jahrelang vollständig auf die Erfüllung seiner sexuellen Wünsche. Dann trennt sich die Frau von ihm und geht mit einem anderen eine Partnerschaft ein, in der es zu sexuellen Begegnungen ohne Probleme kommt. Der Mann fühlt sich jetzt ausgenutzt und schlecht behandelt. Er nimm t sich für die nächste Beziehung vor ?mehr seinen eigenen Wünschen" zu folgen und ?nicht immer auf die der Partnerin einzugehen?. Es irrt sich offenkundig. Richtiger wäre: In einer neuen Beziehung wird er auf andere Weise versuchen, seine Wünsche durchzusetzen. Er wird nämlich auch solche Wünsche anmelden, die in Konflikt zu denen der Freundin stehen, statt wie bisher nur solche, die ihm eine äußerlich harmonische Beziehung - aber eine unerfüllte garantieren. Denn der Verzicht war keineswegs nur ein großzügiges Geschenk, sondern durchaus auch eine Strategie, für die er selber die Verantwortung übernehmen kann. Es zwingt ihn ja keiner, seine Wünsche zurückzustellen und so lange auszuharren.
Im Sinne der Flirtmachtsteigerung
ist es wesentlich besser, selber die Verantwortung für eine Situation
zu übernehmen. Es macht dann keinen Sinn, wehmütig und sehnsüchtig
und begehrenswerten Frauen oder Männern nachzusehen und sich einer
Erregung auszusetzen, ohne daß es zu einer Erfüllung kommen
kann. Wer kennt nicht das hilflose und ausgelieferte Gefühl auf der
einen Seite, und das Gefühl von Belästigung, wenn ein unerwünschter
Mensch einem zu dicht auf den Pelz rückt.
Es gibt hier verschiedene schwierige Flirtsituation: Sie fühlen sich den Reizen eines Menschen hilflos ausgeliefert; Sie reagieren überhaupt nicht auf die Reize eines anderen; Sie lösen ihrerseits unwiderstehliche Anziehung auf jemanden aus.
Zum ersten Fall:
Es ist deutlich, daß
es immer wieder um Erwartungshaltungen geht, denen ich mich ausliefere,
und die mein Verhalten bremsen. Die Bremse ist unvermeidbar, denn ich kann
nie wissen, ob mein Verhalten die gewünschten Wirkungen erzielt oder
nicht. Das Flirten besteht darin, solche Pläne beiseite zu stellen
und mit Wirkungen zu experimentieren - bei sich und dem anderen.
Selbstverständlich hat derjenige mehr Flirtmacht, der schöner, freier, offener, reicher, sicherer, bescheidener, leidenschaftlicher, respektvoller, intelligenter usw. ist als ein anderer, der dies alles nicht hat bzw. nicht ist. Aber man kann davon ausgehen, daß ins Flirten ja eher Menschen mit vergleichbarer Macht kommen, und die Situation für den mit den guten Karten nicht anders ist als für den mit den schlechten, denn beide werden gleichartige Spielpartner suchen und sich daran freuen können. D.h. nicht, daß der Unschöne sich mit einer Unschönen ?begnügen? muß, sondern daß er voraussichtlich an ihr mehr Freude hat, weil ihre Macht der seinen ausgeglichen gegenübersteht. Von außen ist nie ersichtlich, welche Größen dabei die jeweiligen in die Waagschale werfen. Nicht selten staunen die anderen, wer sich als Paar zusammenfindet und wer es schafft in eine schöne Flirtsituation oder eine Beziehung zu kommen.
Auch hier wird deutlich, daß der Flirt sich keineswegs auf erotische Begegnung beschränkt. Es kann sogar so sein, daß der Flirt zwar einen erotischen Inhalt hat, es in Wirklichkeit aber darum geht, wer der Stärkere oder Mächtigere ist.
Die Auseinandersetzungen
um die eigene Position in der sozialen Rangordnung werden sehr häufig
über Flirts ausgetragen.
Jetzt wird auch deutlicher, warum der Machtflirt so beliebt und weit verbreitet ist. Es geht keineswegs immer um die Liebe und Nähe, sondern auch oder auch manchen Menschen vorwiegend, um die Macht über eine andere Person. Der Machtflirt ist dann durchaus ein funktionierender Weg. Auch der Unterlegene hat gute Gründe, seine Freude daran zu haben. Menschen sehnen sich nicht nach Abhängigkeit, sondern nach einem starken Anderen, vielleicht einer Elternfigur, die dann als Garant für die Sicherheit im Leben steht, wie etwa nach der Unterjochung unter die Römer die Pax Romana eine wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung zur Folge hatte.
Ist der Machtflirt jetzt etwas Gutes oder etwas Schlechtes?
Mit der berechtigten Ablehnung des Machtmißbrauches wird das Kind mit dem Bade ausgeschüttet, und der Nutzen und das Verlockende an Machtbeziehungen geleugnet. Schon in kleinsten Kindergruppen bilden sich Rangreihen und Führer heraus, die neben dem Ruhm die Plage haben, und Anhänger, die neben der Entlastung die Abhängigkeit haben.
Diese Situation ist wunderschön in den beiden klassischen Jugendbüchern ?Kampf der Tertia? und ?Die Rote Zora? dargestellt.
Die Eltern genießen ihre Macht über ihre Kinder, diese den Schutzschild der Eltern. Der Unternehmer genießt seine Macht über seine Firma, seine Angestellten genießen, daß sie keine Verantwortung für den Laden haben. Der Pfarrer genießt die Macht über die Seelen seiner Gemeinde, diese, daß der Pfarrer den Glauben vertritt und die Zweifel beseitigt.
Bei uns ist es üblich, daß der Schüler oder Student seinen Eltern oder ?verehrten Lehrern?
Der Ausdruck ?Paarung? wird hier bewußt verwendet, um den triebhaften Charakter des Geschehens , den wir mit den Tieren gemeinsam haben, hervorzuheben. Unsere geistige Existenz enthebt uns dieser Tatsache keineswegs und entehrt uns auch nicht. Für den ?triebnahen? Charakter des Flirtens sprich, das die meisten Menschen es sofort einstellen, bzw. die Einstellung vom Partner verlangen, sowie sie sich als Paar verstehen. In den meisten Gesellschaften spielt die sexuelle Exklusivität eines Paares eine große Rolle. Beginnt ein Partner daher zu flirten, wird das leicht als Ausdruck einer Störung der Beziehung und als Bedrohung erlebt und Eifersucht entsteht blitzschnell. Die Angst vor dem Flirten hängt mit dieser Möglichkeit zusammen. Wehret den Anfängen! Wer seines Nächsten Frau gar nicht erst begehrt, kann die Ehe auch nicht brechen. Das ist natürlich weitgehend richtig. Das heißt aber noch keineswegs, daß damit von der Ehe die Gefahr abgewendet ist. Eine Beziehung gerät viel stärker und öfter in Gefahr, wenn die Partner das Flirten einstellen, als wenn sie es fördern.
Das erhellt aus folgender Überlegung: Wenn ein Paar sich seinen Reaktionen anderen Menschen gegenüber öffnet und sie zuläßt, werden diese Beziehungen auch lebendiger und reicher. Wenn die Liebesbeziehung gleichwohl bleibt, ist sie umso sicherer. Wenn sie davon in Gefahr gerät, heißt das auch, daß mangels Alternativen etwas aufrechterhalten wurde. ´(Was ich nicht weiß...)Wer lieber dumm sterben möchte, kann sich entscheiden, aber seine Ruhe ist nicht garantiert. Wieviele bürgerliche Ehen sind üble Konstruktionen, nur durch die gegenseitige Beschränkung der Partner aufrechterhalten durch Angst vor Trennung?.
D.h., der Flirt als Spiel mit Eventualitäten zeigt, daß auch eine Beziehung keine garantierte und sichere Sache ist. Den anderen im Flirten beschränken heißt, die eigene Angst dadurch zu kontrollieren, daß man sein Gegenüber einschränkt. Besser wäre es für die Beziehung das nicht zu tun, und sich lieber auf seine Entscheidung und Liebe zum Partner zu verlassen, bzw. seine Entscheidungen auch zu revidieren, wenn man merkt, daß man falsch entschieden hat.
Wer seine erotischen Momente
vernachlässigt und nicht pflegt, wirkt darüber lebloser und weniger
attraktiv. Er hat durchaus mehr Schwierigkeiten, in den anderen Beziehungsbereichen
zu werben. Und umgekehrt, wer sich seiner erotischen Gefühle sicher
ist und damit leben kann, hat bessere Karten in den Bereichen Macht und
Freundschaft. Wer sich hingegen ausschließlich auf diesen Bereich
beschränkt, wird wenig Freunde haben und keine Zeit für andere
Dinge. Er ist dann ein Don Juan, Casanova oder eine Nymphomanin., also
ein sehr einseitiger Mensch.
Wenn Sie dabei jemanden ansehen, mit dem Sie das sowieso nie tun würden, fühlen Sie - und der andere - sich wesentlich anders, als wenn Sie der Möglichkeit wirklich eine Chance geben.
Sowenig aber ein Flirt als Spiel mit den Möglichkeiten zu einer sexuellen oder Liebesbeziehung führen muß, sowenig muß ein Machtflirt zu einem Sieg oder Freundschaftsflirt zu einer Freundschaft führen.
Deshalb ist der Flirt auch
ein Selbstzweck, eine Umgangsweise miteinander, die eben dieser Unklarheit
Rechnung trägt und zugleich ein Weg ist herauszufinden, welche der
Möglichkeiten wahrscheinlicher ist. als eine andere. Geht es eher
um Rivalität, um Sex, um Liebe oder alle zusammen? Das Flirten entspricht
dann den phantasievollen Rollenspielen der Kinder, in denen alle Beziehungstypen
mit großer Wonne gespielt werden, während sie sehr zurückhaltend
sind, wenn es ernst wird. Und dieses Spiel ist zugleich ein Kennenlernen
der bereits vorhandenen Möglichkeiten als auch ein Weiterentwickeln
von Ansätzen und Möglichkeiten. Kurz und drastisch drückt
es der sarkastische Spruch aus: ?Aus Spaß wurde Ernst, und Ernst
kann jetzt schon laufen?
Erwachsene spezialisieren sich häufig:
-Die einen befassen sich mehr mit Beziehungen, Freundschaften bzw. halten sich möglichst ferne davon. (Literatur Göethe, Asketen)
-Die anderen orientieren sich an erotischen und leidenschftlichen Zielen - oder halten sich ferne davon. (Casanova, Don Juan - Der Mann ohne Eigenschaften)
-Schließlich gibt es jene, die nur ihrem Beruf nachhängen (I.Kant)- oder sie verzichten völlig drauf (Aus dem Leben eines Taugenichts).
-Anderen ist nichts wichtiger
als ihre Religion und politische Überzeugung, denen sie alles andere
nachordnen ("Mutter Therese in Kalkutta"))- andere sind völlig unbeleckt
in diesem Punkt und sehen in ihrer Briefmarkensammlung den Mittelpunkt
der Welt-.
-Schließlich gibt
es diejenigen, denen vor allem ihr eigenes Seelenheil am Herzen liegt,
sei es religiös gesehen oder psychologisch. (Comic Mann um Laterne).
Es gibt komische, tragische
und tragisch-komische Paarungen, wenn sich solche Spezialisten untereinander
oder über Kreuz treffen und weder den Verstand noch den Humor besitzen,
dieser Tatsache Rechnung zu tragen. Die Paartherapeuten leben davon.
Wirkliche Begegnungen und Flirts sind also selten ?eindeutig?. Das führt auch dazu, daß die Angst vor den negativen Folgen einer Begegnung oft diffus und komplex ist. Die betreffenden erleben sie auch selten als Angst oder Furcht, sondern viel eher als Scham.
Das Flirtspiel der Kinder
wird auch als ?Schamspiel? bezeichnet.. Das wechselnd vergnügt und
?gschamig? hinter der Mutter verschwindende Kind wird scherzhaft als ?Chemiker?
bezeichnet. Kinder können den konstruktiven Aspekt der Scham noch
frei ausleben - sie meiden die Situation nicht nachhaltig, sondern nur
jeweils für kurze Zeit - dann siegt wieder die Neugier. Erwachsene
entziehen sich der Situation oft völlig: Ein 24-jähriger Maschinenbaustudent
schaffte es seit dem 14. Lebensjahr erfolgreich, alle Flirtangebote zu
ignorieren, zu leugnen, umzudeuten oder ihnen schon aus dem Wege zu gehen,
bevor sie ihn erreichen konnten. Er fürchtete, in einen Flirt verwickelt
zu werden, dann in eine nähere Beziehung -und es könnte ihm passieren
daß er verlassen wird. Scham wird zum Flirtkiller, wenn sie Anlaß
ist eine Begegnung zu meiden, zu ignorieren, zu leugnen oder umzudeuten.
Sie wird jedoch zu einer belebenden und gestaltenden Kraft, wenn sie in
die Begegnung mit hineingenommen wird. (Cartoon mit Schulterpolstern raussuchen).
Kamerad Freund, Eltern,
Familie, Genosse, Pate, Therapeut: Diese Rollen dienen der Herstellung
von Nähe, Gemeinschaft, Geborgenheit, Sicherheit ohne eine Hierarchie.
Die Autonomie des einzelnen ist so wichtig wie die des anderen.
Funktionär,
Betriebsnudel, Peer: Es ist ihnen ein Bedürfnis ?mit anderen etwas
zu machen?. Sie sind früh Klassensprecher, im Schülerrat, im
Studentenparlament oder später der Politik, im Betriebsrat, der Ortspartei.
Kein Verein kann ohne sie bestehen. In der Klique haben sie eine führende
Position und sorgen für das Bestehen der Klique.
Händler: Er
wirbt für seine Produkte und verspricht ?Spaß, Freude, Lust,
Erfüllung, Identität, Zugehörigkeit, eigentlich alles was
man sich wünschen kann. Er preist Produkte an, die Wünsche und
Sehnsüchte wachrufen und mobilisieren. Er verlangt, daß man
seine Produkte kauft. Der Händler war schon immer der Verbinder zwischen
den Menschen.
Politiker: Er verspricht
an unserer Stelle, unsere Wünsche und Interessen zu vertreten und
durchzusetzen, besser noch, als wir es selber könnten. Er verheißt
eine gute Zukunft auf Erden ?Vielen soll es besser und niemand soll es
schlechter gehen?. Wenn er nicht ?visionär? ist und kein Charisma
hat, scheitert er. Er verlangt, daß wir ihn wählen und ihm glauben.
Guru, Missionar,
Führer: Er verspricht Erlösung, Heilung, Glückseligkeit,
den richtigen Weg durchs Leben und als selbstverständliche Dreingabe
soziale Zugehörigkeit (Herr Gott, ich danke Dir, daß ich nicht
bin wie jener)und Macht (nur die Auserwählten werden überleben).
Er verlangt dafür, daß man ihm glaubt, folgt, Beiträge
zahlt, für ihn arbeitet und sich nach ihm richtet. Im Unterschied
zum Ziel ?Nähe und Gemeinschaft? gibt es hier immer starke Hierarchien,
die mit Gewalt und Macht aufrechterhalten werden. Das Auskämpfen der
Rangreihen kann mehr Zeit in Anspruch nehmen, als das inhaltliche Ziel
der Gruppierung. Sekten und Untergruppen der großen Kirchen wie der
Opus dei gehören dazu.
Lover: Er verspricht
sexuelle Erfüllung, sinnliche Leidenschaft und als selbstverständliche
Zugabe Liebe und Schutz. Er verlangt dafür, daß der andere ja
sagt und sich hingibt bzw. ihn in gleicher Weise begehrt. Alle übrigen
Lebensziele sind diesem Ziel jeweils untergeordnet.
Es geht keinewegs nur um
den Austausch von Geld gegen Waren, um gerechte Rangordnungen, um den wahren
Glauben oder die gerechte Politik oder die echte Leidenschaft. Es geht
immer darum,. daß lustvolle Visionen angeregt werden. Ein lediglich
informierender Verkäufer wird so wenig Erfolge habe, wie ein sachliche
Programme abliefender Politiker. Es reicht auch nicht, Heilsversprechungen
zu machen oder zu behaupten, man sei der Lover comme il faut. Der Erfolg
hängt davon ab, diese Ideen beim anderen auszulösen. Einige Menschen
schaffen es, verschiedene Rollen auf sich zu vereinen und mit allen Mitteln
zu flirten. Große persönliche Macht und ein hoher Status bei
großem Sex Appeal und guten Fähigkeiten zu Freundschaften machen
sie dann unwiderstehlich. Kennedy z.B. zählte dazu. Und dann gibt
es die Underdogs, die Looser, die keiner mag, die der Staub unter den Füßen
der Tüchtigen sind, ausgestattet mit dem Sex-Appeal einer Scheibe
trocken Brotes, der Macht eines Blattes im Winde und Wärme einer zugigen
Moorkate. Damit letzere aber wirklich chancenlos beim Flirten sind, müssen
sie selber von ihrer Chancenlosigkeit überzeugt sein und darauf achten,
daß das wirkliche Leben sie nicht widerlegt. (Einem Verein, der jemand
wie mich aufnimmt, würde ich nie beitreten). Die SPD ist sehr tüchtig
darin, tüchtige Funktionäre ohne jedes Charisma an ihre Spitzen
zu wählen.
Unabhängig vom Ziel einer Beziehung, Liebe, Macht oder Sexualität, haben die genannten Rollen doch etwas Wesentliches gemeinsam, das in den extrem Ausprägungen besonders deutlich wird:
Das intensive Interesse
am Menschen, am anderen wie an sich selber. Wer also seine Flirtmacht vermehren
will, kommt nicht umhin, seine Zeit und Mühe mehr auf den Kontakt
und den Umgang mit anderen Menschen und sich selber zu verwenden. Die Übernahme
fester Rollen stehen jedoch einem Flirten im Wege, da ?Festlegungen?und
Flirten sich widersprechen. Das merken diejenigen schmerzlich, die sich
auf der Suche nach einer Liebesbeziehung in Vereine oder Parteien begeben,
um dann automatisch ?mehr unter Leuten zu sein? und die richtigen Leute
kennenzulernen. Zu ihrer Enttäuschung haben sie dann oft nur mehr
Arbeit, aber nicht mehr Beziehungen, da es eben um festgelegte Rollen geht.
Für das Beziehungsziel ?Zugehörigkeit? oder ?Platz in einer Hierarchie?
haben sie dann etwas getan, für die Liebe jedoch noch gar nichts.
Wer sichdaher mehr für
Wohlstand, Erwerb von Wissen, Entwicklung seiner fachlicher Kompetenzen,
und dem Ausbau seiner Kakteensammlung interessiert, wird es sehr viel schwerer
haben, Freude und Erfolg beim Flirten zu haben.
Nicht wenige behaupten, soziales Interesse und Emotionalität seien angeborene Eigenschaften oder zumindest früh erworbene, die, einmal festgelegt, sich durch weiteres Lernen und neue Erfahrungen nicht wesentlich verändern. Es spricht vieles dafür, daß Interesse an sich und anderen mit zu den genetisch mitbedingten und früh geprägten Möglichkeiten eines Menschen gehört. Es spricht aber nicht weniger dafür, daß Lernen und Praxis diese Möglichkeiten zeitlebens umgestalten können. Häufig sind es lediglich stabile schlechte Angewohnheiten, die Menschen von der konstruktiven Beschäftigung mit ihren Beziehungen abhalten.Unter dem Kapitel ?Problemflirter? bzw. den ?Flirtkiller-Verhaltensweisen? sind einige zusammengestellt worden.
Unveränderbarkeit wird
leicht immer dann angenommen, wenn eine Veränderung mit Mühe,
Arbeit und Üben verbunden ist, ein Erfolg sich somit nicht sofort
einstellt bzw. nicht gleich stabil ist. Wenn jedoch schon so etwas Simples
wie das gute Spiel auf der Blockflöte Jahre des Übens und Praktizierens
benötigt, warum sollte das Flirten eigentlich von jetzt auf gleich
gehen? Außerdem: Die Entwicklung eines Interesses dauert in der Regel
wesentlich länger als die einer Fertigkeit. Anfangen kann man mit
beiden Tätigkeiten allerdings jederzeit.
Flirten und Scham
Scham erleben Kinder schon mit drei Jahren (Lewis1995), Flirten können sie allerdings schon vorher.
Flirten ist ein guter Weg, das eigene und das Schamgefühl seines Gegenübers wertzuschätzen. Wenn ein Mensch verstummt, errötet, sich abwendet, zusammen sinkt, eine Begegnung vermeidet, uns durch Gestik und Mimik vermuten läßt, er sei verlegen, nehmen wir an, daß er sich schämt. Eine erlebte Scham kann so intensiv sein, daß sich ein Mensch umbringt um sie zu beenden, oder eine Lebensgefahr eingeht, um ihr nicht ausgesetzt zu sein. Immer handelt es sich dabei um tatsächliche oder mögliche menschliche Begegnungen des oben erwähnten Typs. So gibt es Scham im sexuellen Bereich, im Bereich der Freundschaft und Liebe sowie der Macht. Bei der sexuellen Scham geht es im Wesentlichen um die Körperscham, aber auch um Gefühle. Kinder schämen sich oft furchtbar, wenn schamlose Erwachsene kichernd und laut darauf hinweisen, daß ihr kleiner Sohn sich in irgendein Mädchen verliebt hat. Wenn ein junger Mann sich umbringt, weil er durch eine Prüfung gefallen ist oder straffällig geworden ist, so ist intensive Scham oft der Grund. Und auch erwachsene Menschen erleben intensive Scham in solchen Momenten, selbst, wenn niemand sie "outet". Man verliert nämlich im Moment der Scham die Kontrolle über für wichtig erachtete Momente der Wirklichkeit. D.h., Scham ist ein wichtiges soziales Regulativ. Ein Mensch bewahrt damit seine und die Integrität seines Gegenübers. H.P.Duerr konnte überzeugend zeigen, daß Scham universell auf der ganzen Welt und zu allen Zeiten Bestandteil menschlicher Gemeinschaften war und ist. Lediglich die Dinge, auf die die Scham sich bezog, konnten verschieden sein. So würden sich manche Menschen wesentlich mehr schämen, bei einem Fest falsch angezogen zu sein, als sich nackt am Strand oder in einer Sauna aufzuhalten. Duerr weist z..B. darauf hin, daß sich heute manche Menschen vor allem ihrer Scham schämen -Ihre Selbstachtung hängt davon ab "cool" zu erscheinen - was immer auch passiert.
Nicht wenige fühlen sich durch Schamgefühgle am Flirten gehindert und hoffen, einmal flirten zu können, "ohne daß es ihnen etwas ausmacht". Dieser verständliche Wun sch wäre ein Pyrrhyus Sieg. Mit dem Verlust der Scham verlöre doch der Betreffende Mensch das Gefühl für seine Integrität und und die des anderen. Wie soll es da zu einer intesiven und liebevollen Begegnung kommen?
Gut Flirten heißt, mit der eigenen und der Scham des anderen achtungsvoll und wertschätzend umgehen. Tue ich das nicht - gleichgültig auf was sich meine oder die Scham meines Gegenübers bezieht, gerate ich in einen Machtflirt und überrumpele den anderen, reiße ihn uaf, grabe ihn an usw.Das Erleben der Scham im Zusammen hang mit einem Flirt intensiviert diesen auf eine wunderschöne Weise. Denn die Scham ist ja kein Man gel, sondernAusdruck derr Wertschätzung, die ein Mensch für bestimmte Aspekte seiner Person und einer Beziehung hat.
Das hießt keinesfalls,
daß damit etwas festgeschrieben ist. Im Lafue des Flirtes oder der
Begegnung können sich ja die Schamschwellen weentlichen verschieben.
Entscheidend ist ja nur, ob es aus freiem Entschluß geschieht - oder
ob jemand genötigt - und damit beschämt wird.
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Flirtbremser, Flirtkiller und Helfer
Definition
Als Flirtkiller und Flirtbremser
werden Denkweisen und Verhaltensweisen bezeichnet, die einen Flirt schon
im Ansatz verhindern oder ihn ruinieren, was sehr häufig ist. Flirtkiller
sind heimtückisch: Wer von ihnen heimgesucht merkt es meist sehr schnell
und fühlt sich hilflos. Das Lästige am Flirtkiller ist nämlich,
daß sie als Flirthelfer gedacht sind, von wenigen Ausnahmen abgesehen,
und daher nicht gleich erkannt wird, daß sie dieses meist nur in
der Theorie oder kurzfristig sind, langfristig jedoch sich als Killer herausstellen.
In der Regel macht man dann den Fehler, nach der Methode ?mehr desselben?
vorzugehen. D.h., die vergebliche Strategie wird noch ausdauernder realisiert.
(Sauf -comic)
Beispiel: Flirtkiller: ?Ich
fall mal nicht mit der Tür ins Haus und fang mal mit was Unverfänglichem
an...?Studierst Du auch in Karlsruhe??? Der/die Angesprochene spürt
das Desinteresse an der Frage und antwortet entsprechend gelangweilt ?ja?
- ein gutes Signal für den nächsten Flirtkiller: ?Ich habs befürchtet,
die /der will nichts von mir wissen, sonst hätte
er/sie ja nicht so gelangweilt geantwortet.?
Unter dem Begriff ?Machtflirt? wurden bereits einige Flirtkiller aufgeführt.
Eine Gemeinsamkeit fast aller Flirtkiller besteht in unzutreffenden Erwartungen, bzw. überhaupt Erwartungen.
1. Sie gehen mit hohen positiven
Erwartungshaltungen, Idealisierungen Vorurteilen und Forderungen an sich
und Andere in eine potentielle Flirtsituation. Diesen Fehler machen auch
jene Menschen, die versuchen über ?konsequentes positives Denken?
dem Schicksal ein Schnippchen zu schlagen und sich Erfolge zu garantieren.
Die Wahrscheinlichkeit, daß Sie Enttäuschungen, Frust, Angst,
Stress, Nervosität usw. erleben werden ist ziemlich groß, vor
allem, wenn Ihr Gegenüber die gleiche Strategie fährt. Sie nageln
dann mehr oder weniger dicht aneinander vorbei oder krachen ineinander.
Auch vorübergehende Treffen sind kritisch, denn irgendwann kommen
die Enttäuschungen und das böse Erwachen.
2. Sie gehen mit hohen negativen Erwartungen, mit Resignation, mit Skepsis, Vorbehalten, Vorurteilen, Mißerfolgserwartungen und Distanz in eine potentielle Flirtsituation. Diese Haltung nehmen vor allem Menschen ein, die aus unterschiedlichen Gründen eine Enttäuschungen vermeiden wollen. Das ist bedauerlich, denn Ent - Täuschung heißt auch
Aufklärung. So wird
aus dem Versuch einer Behütung eine Verhütung. Keine Disteln
und Dornen mehr im Garten Ihrer Seele - aber auch keine Blumen. Hoch erhobenen
Hauptes - oder mit verkniffener, verbittertere oder auch nur trauriger
Miene gehen Sie an Ihrem Glück dicht vorbei wie jener deutsche Tourist,
der in der Wüste zehn Meter vor einem Brunnen verdurstet, weil er
ihn für eine Fata Morgana hielt.
Flirthelfer sind entsprechend Denk- und Verhaltensweisen, die sich eignen einen Flirt in Gang zu setzen und zu unterhalten.
Beispiel Flirthelfer: ?Ich
klopfe mal an, mal sehn was passiert?: ?Guten Morgen - darf ich mich dazu
setzen? (Antwort :Ja, bitte?). Der Betreffen setzt sich und genießt
die Situation da zu sitzen, wo er gerne sitzen möchte - ihm fällt
dabei auf, wie leer der Hörsaal ist. Er wendet sich an den/die Nachbarin:
?Wieso ist das eigentlich so leer hier? (Antwort:?Keine Ahnung- ist es
meistens glaube ich?. Mehr muß nicht passieren! Wenn Sie sich jetzt
unter Druck setzen, das Gespräch mit Gewalt fortzusetzen, praktizieren
Sie wieder einen Flirtkiller. Sollten Sie sich hingegen entscheiden, anderen
Menschen mit Ihrem Interesse, Ihrer Zuneigung, Ihrer Neugier, Ihren Ideen,
Ihren Gefühlen, Ihren Impulsen, Ihren Reaktionen auf sie zu begegnen,
müßte es mit dem Teufel zugehen, wenn der Flirt sie dann noch
verfehlen könnte. Zugegeben: Der Zeitpunkt ist nicht planbar oder
vorhersehbar, nicht einmal, welche Person schließlich Ihr Flirtpartner
wird. Unter dem Begriff Flirtmacht wurden oben bereits einige Helfer angekündigt.
nicht haben, zu vernageln. Hören Sie etwa auf
zu Laufen, zu Essen, zu schlafen, bloß weil es Leute gibt, die dies
alles viel besser können als Sie? Stehen Sie so zu sich wie Sie sind,
vielleicht ein Langweiler, hübsch wie eine Heuschrecke, eloquent wie
eine Auster, und mitreißend wie ein Stück Torf. Wenn Sie diese
Möglichkeiten richtig nutzen, werden sie zur Stärke.: Sie lassen
dem anderen viel Raum, können dessen Stärken hemmungslos bewundern
und erschlagen ihn/sie nicht mit Charisma. Der gute Flirt setzt nicht voraus,
daß Sie angstfrei, souverän, sicher, locker, frei, ungezwungen,
witzig, schön, attraktiv sind.
Michael Ende beschreibt in seinem Buch
?Momo? den Erfolg eines kleinen Mädchen mit ?schweigen und anderen
Raum geben?, und die Schwierigkeiten für einen ständig kämpfenden
Jungen, wirklich zu siegen.
Der dazu gehörige Flirtkiller
: Sie befassen sich ausgiebig mit allen Bedingungen,. die Sie erst erfüllen
müßten aber leider nicht erfüllen, um einen guten Flirt
zu praktizieren. Ein ganz perfider Flirtkiller besteht in Überlegungen
der Art ?Zehn Minuten später war ich schlagfertig.? Dazu gehört
auch: Sich viel Gedanken machen, was sie alles versäumt haben und
wieviel besser es gewesen wäre, wenn sie es anders gemacht hätten
Meistens hat das Selbstgespräch oder Gespräch mit anderen die
Form: Wenn ich dies und das gesagt hätte, wäre alles viel besser
geworden, ich hätte es sagen können, das nächste mal werde
ich es sagen usw.(Irreale Bedingungssätze, "Hätt' der Hund nicht
geschissen, hätt' er den Hasen gehabt")..
Killergründe:
1. Irreale Bedingungssatz: Es ist völlige Unfug, daß Sie auch etwas anderes hätten sagen können. Es fehlte nämlich die Bedingung, die erforderlich gewesen wäre, um zu sprechen. : Ich hätte können...wenn.
Es besteht in Aussagen dieser Art nicht mehr Wahrheit als in folgendem Satz. Wenn ich
Sie lernen also durchaus aus einer Situation. Aber Sie lernen keine universellen Tricks,
Dieser Vorgang ist nicht immer einfach durchzuführen. Denn sich verstehen heißt auch,
Das Verhältnis zwischen Flirten lernen und Flirten läßt sich mit einem Vergleich klären: Es ist kein großes Kunststück, aus einer frischen Quelle zu trinken oder einen Wasserhahn aufzudrehen. Beim Genießen eines kühlen Trankes wird nicht mehr wahrgenommen, wieviel Aufwand erforderlich ist, eine Quelle oder einen Wasserhahn in diesen Zustand zu versetzen.
Man kommt nicht umhin, beim Flirtenlernen beträchtliche Umwege zu gehen. Zum einen ist erforderlich, eigene innere Konzepte, Einstellungen und Bewertungen zu verändern oder
Wo - Wer - Wofür - Womit - Wie?
Um das Flirten zu lernen,
kann man an zahlreichen konkreten Gegebenheiten seines Alltags ansetzen.
Um unsere Flirtmacht zu verbessern können wir 1. Orte aufsuchen oder
bereitstellen an denen wir flirten. Wir können uns 2. Gedanken um
die Menschen und um die Beziehungsziele machen, mit denen wir ihnen begegnen.
3. Wir können einzelne unserer Fähigkeiten verbessern oder 4.
unseren persönlichen Stil entwickeln.
Sie können so Ihre
Flirtmacht verstärken, aber vermeiden Sie es, in einen Machtflirt
zu kommen, wie es folgender Kommilitone schilderte:
?Na ja, das hat man ja raus wies geht.
Da mietste halt n fesches Auto, führst sie zum Essen auf die Burg
ins Elsass und machst n schönen Abend. Ein Nümerken ist dann
immer drin? Der Nachsatz zu diesem Zitat lautete: ?Aber das bringts auch
nicht mehr, das kennt man ja schon alles.?.
Flirtlust und Machtflirt verwenden die gleichen Fähigkeiten und Gelegenheiten. Während
die Flirtlust ein Spiel
mit positiven Eventualitäten in konkreten Begegnungen mit Menschen
ist, versucht der Machtflirter aus Eventualitäten Sicherheiten in
seinem Sinne zu machen. Der Machtflirter macht mit der Flasche Wein jemand
betrunken, die der Flirtmächtige gemeinsam mit jemanden leert. Die
Machtflirterin regt mit ihren Reizen jemandens sexuelle Begehrlichkeit
an, die Flirtmächtige gestaltet damit die Situation und die Beziehung
Im Allgemeinen lohnt es nicht, sich ortsspezifische Flirttricks zu merken. entweder wirken sie dann schematisch oder sie sind nicht anwendbar - weil es doch immer irgendwie anders ist. Wenn Sie sich Ihres Interesses an diesen Orten versichern, erwächst da heraus genügend Anlaß für einen Kontakt. Es ist immer zweckmäßig an jedem neuen Ort einen Platz aufzusuchen, an dem Sie sich wohl fühlen, und von dem aus Sie sich orientieren können.
Dafür ist Zeit und
Muße nötig. Stellen Sie sich z.B. im Restaurant an einen guten
Platz, sodaß Sie den Raum und die Menschen darin übersehen können.
Suchen Sie sorgfältig den Platz, an dem Sie sich wohl fühlen
werden und dem sie gerne sitzen möchten. Weichen Sie Blicken nicht
aus, sondern wenden Sie den Blicken Ihr Gesicht zu. Dazu
Des weiteren sollte man immer ein inneres Projekt mitbringen, das Ihnen erlaubt sich wohlzufühlen, ganz unabhängig davon, ob sich eine Flirtgelegenheit ergibt oder nicht. Sonst sitzen oder stehen Sie immer da wie ein vernachlässigtes und irgendwann trotziges und pampiges Kind. Das erfordert dann schon Mut von anderen, sich an Sie zu wenden. Wenn Sie feststellen, daß Sie keine richtigen Interessen vorfinden, ist es schwer, zu flirten und fast leichter, ein totes Pferd mit der Peitsche auf die Beine zu bringen. .Dann müßten Sie diesem Punkt zunächst Aufmerksamkeit schenken. Vielleicht sind Sie nicht tot, sondern nur ein Bär im Winterschlaf, und es wird Zeit, aus der Höhle zu kriechen.
Der Urlaubsflirt: Im Urlaub
ist das Flirten manchmal leichter. Zum einen ist man auf der Durchreise,
zum anderen ist vieles neu und man hat gute Gründe, sich andere Menschen
zu wenden. Die Situation muß man im Kopf behalten, es kann sein,
daß Sie mit den gleichen Menschen nicht mehr viel anfangen können,
wenn Sie sie zu Hause besuchen. Der gleiche Flirt am anderen Platz kann
unpassend und peinlich werden. Flirthelfer: Wenn Sie sich nach dem Urlaub
auch bei sich zu Hause treffen, beginnen Sie den Flirt von Neuem und versuchen
nicht am alten Punkt anzusetzen.
1. Wunsch und Wirklichkeit Es ist ungeschickt, sich ein inneres Bild zu machen und zu warten, daß es jemand ausfüllt. Etwa ?Ich suche eine Freundin/einen Freund?. Das geht nur, wenn Sie schon jemand haben, und dieser gerade verschwunden ist. Nehmen Sie statt dessen die Menschen, denen Sie begegnen, oder suchen Sie jemand gezielt auf, den Sie kennen. Wenn Sie partout niemanden finden, verfügen Sie wahrscheinlich über eine wirksame Flirtkillerstrategie: Sie stellen an sich oder andere die Forderungen so hoch oder so ungenau, daß niemand sie erfüllen kann. Jeder Mensch wird mit wenigen Fragen getestet und für untauglich oder unerreichbar befunden.
Das ist so nützlich wie die Selbstversenkung eines Schiffes, damit es im Sturm nicht kentern
kann. Auf Anhieb attraktive Menschen können sich als Mogelpackungen herausstellen, und
in manchem Frosch steckt wirklich ein Prinz. Ohne wirkliche Versuche der Begegnung werden Sie nicht herausfinden, was der Fall ist. Schränken Sie sich nicht auf die Menschen ein, die Vision vom Traummann oder der Traumfrau auslösen. Flirten Sie grundsätzlich mit Menschen. Betrachten Sie sie als mögliche Quelle guter Begegnungen, wer weiß, wo es Sie hinführt. Denken Sie an das Frau Holle Märchen (und etliche andere). Begegnen Sie Menschen auf der Ebene potentieller guter Begegnungen, haben Sie große Chancen, daß die ein oder andere dann wirklich stattfindet.
2. Männer und Frauen: Gemeinsames. Die Grundhaltungen zum Flirten gelten für Männer wie Frauen. bzw. bei gleichgeschlechtlichen Paaren für beide Partner, da es um eine unmittelbare positive Begegnung mit spielerischem Umgang mit Eventualitäten geht.
Darüber hinaus gibt
es aber etliche Unterschiede, die m an bedenken und berücksichtigen
sollte.
1. Frauen akzeptieren Flirts ,- solange sich der ?Richtige? meldet bzw. ihre Signale aufnimmt. Alle anderen werden als Belästigung definiert und mit abgewendetem Gesicht, mit Blasiertheit oder nur Unsicherheit und Angst auf Abstand gehalten. Sowie sie einen festen Partner haben, geben sie das Flirten oft völlig auf. Teils signalisieren sie damit dem Manne, daß es keinen anderen außer ihm gibt und erwarten, daß er sich ebenfalls dran hält.
Es werden dann zwar freundliche
Beziehungen geduldet, aber sie müssen definitiv neutral sein, also
ohne Ansehung des Geschlechtes. Teils haben Sie Angst vor Gerede, ihren
eigenen Gefühlen oder Vorwürfen von Partnern oder Familie. Deutlich
ist auch der kirchliche Hintergrund zu sehen: so du schon eines anderen
(Partner) begehrst, hast Du schon die Ehe gebrochen.
Es besteht eine große Angst vor den Gefühlen des Mannes wie auch den eigenen. Der Mann wird abgewertet als ?sexistisch?, die Frauen werten sich (oder andere) als Flittchen ab, wenn
Eine Frau aus einem schwäbischen Dorfe erzählte, daß junge Witwen ein Jahr lang geduldet
Die Männer erschlagen vor allem den erotischen Flirt als Spiel mit Eventualitäten dadurch, daß sie schon so tun, als könnten oder wollten sie auch etwas tun.
Die Frauen erschlagen ihn,
indem Sie, um diesem Ansinnen zu entkommen, schon im Vorfeld keine Flirtsituation
entstehen lassen.
Bereits Ovid klagte
über diese Situation und riet den Männern, ihr Verhalten konsequent
zu ändern: : (Ovid, Die erotischen Dichtungen, Dt-. v. v.Marnitz,
Kröner Verlag Stuttgart 1967)
?Denn wie dem Manne gefällt auch dem Weib das geheime Genießen,
er verstellt sich nur schlecht, jene verborgener wünscht,
Wären wir Männer einig, niemals als erste zu bitten,
würde bezwungen die Frau spielen den bittenden Teil.?
Wer glaubt ständig
drängen und drücken zu müssen, überfordert sich leicht,
wie dem Dichter Dichter Peter Rosegger aufgefallen ist: (Rosegger,
Werke, z.t. nach Kinder, Die Klassiche Sau, 1994, (1986 Haffmann Zürich)).
?Das Weib ist eine Nuß
Die man aufbeißen muß;
Dem Manne Gott genad,
Der keine Zähne hat.?
Der Machtflirt ist daher
sehr wahrscheinlich nicht nur eine schlechte Angewohnheit - sondern ähnlich
Unvermeidliches wie Rivalität und Aggression. Das Beziehungsziel dieser
Machtflirts ist - Macht ausüben im Bereich sexueller Beziehungen.
Wenn die gleiche Klage über allen Kulturwandel hinweg seit zwei tausend Jahren erklingt, spricht einiges dafür, daß Wesensverschiedenheiten zwischen Mann und Frau die Ursache sind, und nicht nur eine bloße männliche oder weibliche historisch bedingte List oder Dummheit.
Geschickter wäre es: Wenn Frauen Männer es als natürlich und normal hinnähmen, daß sie eine ästhetische. und/oder sinnliche Wirkung aufeinander haben, sich daran freuen und sie genießen, wie man sich über tausend Dinge freut - die man ja auch nicht alle zu besitzen versucht.Es wird die These diskutiert, daß der Machtflirt lediglich Ausdruck allgemeinen männlichen Bemächtigungsverhalten zu verstehen ist und in mutterrechtlichen Gesellschaften so wenig auftritt wie Eifersucht, Diebstahl, Ausbeutung, Unterdrückung usw. Wenn Frauen mitspielen, dann mehr auf Grund jahrhundertelanger Nötigung durch die Mäner. (Bruck 1990)
Hier kommt die Grundhaltung
zum Tragen, klar zwischen Möglichkeit und Handlung unterscheiden.
Der Möglichkeit Raum geben, aber klar abgrenzen, was passieren soll.
Die biologische Ausgangssituation
für Frauen und Männer ist ziemlich verschieden, ein Punkt, der
beim Flirten immer wieder unterschätzt wird, obwohl er doch offenkundig
ist.
1. Frauen können Kinder zur Welt bringen und benötigen dazu keinen speziellen Mann, während umgekehrt Männer jeweils auf eine spezielle Frau angewiesen sind. Aus diesem Grund wäre auch z.B. eine weibliche Genealogie viel logischer als eine männliche, wie es meistens praktiziert wird. Diese Tatsache wird gerne von Männern verkleinert und bagatellisiert, aus unterschiedlichen Gründen von den Frauen auch, sodaß so schwachsinnige
In einer Konfliktsituation kann sich umgekehrt der Mann davonmachen, während die
Für homosexuelle Männer und Frauen ergibt sich aus der Fruchtbarkeit der Frau ein wesentlicher Unterschied. Ein lesbisches Paar kann ohne Probleme Kinder bekommen und aufziehen. Ein homosexuelles Paar hat diese Möglichkeit nicht und kann daher auch nicht so leicht eine an die Familie geknüpfte dauerhafte Paarbeziehung anstreben. Das homosexuelle Paar stirbt sozusagen jeweils aus, es kann keine Familiengeschichten und Traditionen entwickeln. Auch wenn ein lesbisches Paar dieses nicht vorhat - es hat zumindest diese Option. Für beide gilt: Sie rivalisieren mit gleicher körperlicher Austattung in der Beziehung, während das heterosexuelle Paar jeweils mit seiner speziellen Geschlechtlichkeit konkurrenzlos ist.
Im Großen und Ganzen dürfte es für Frauen wie Männer gleich einfach oder schwer sein, zu seiner dauerhaften guten Paarbeziehung zu kommen. Für die sexuell motivierte Beziehung bestehen jedoch wesentliche Unterschiede.
Frauen dürften es ca fünf bis zehnmal so leicht haben wie Männer, eine sexuell motivierte Beziehung zu entwickeln. Oder anders ausgedrückt: Die Männer haben ein fünf- bis zehnmal so häufiges Interesse an einer sexuell motivierten Begegnung als Frauen. Als biologische Ursache wird oft angegeben: Die Frau kann jeweils nur einmal innerhalbn von neun Monaten schwanger werden - der Mann könnte zahlreiche Frauen schwängern - wenn man ihn ließe.
Und auch: Auch wenn eine
Frau sich einen Harem mit zehn Männern hielte - sie könnte nicht
sehr viel häufiger schwanger werden.
Wenn eine attracktive Frau bei einem ersten
Kontakt einem Mann eine sexuelle Begegnung anbietet, sagen 8O% der angesprochenen
Männer zu. Bietet umgekehrt ein entsprechender Mann Frauen eine sexuelle
Begegnung an stimmen nur 1O% zu.
Auf Grund der wesentlich größeren biologischen Affinität der Frau zum Kind spricht auch einiges dafür, daß die Natur sie mit dem entsprechenden psychologischen Voraussetzungen ausgestattet hat, diese Kinder auch aufzuziehen, Ausnahmen bestätigen die Regel. Umgekehrt ist es für den Mann nicht notwendig, und wäre gerade die größere Unabhängigkeitkeit vom ?Bruttrieb? für ihn viel nützlicher.
Es ist eine weit verbreitete
Unsitte, aus solchen biologischen Unterschieden das Recht abzuleiten, Verpflichtungen
und Grenzen für Menschen zu ziehen. ?Da eine Frau Kinder bekommt,
ist es ihrem Wesen gemäß und daher ihre Pflicht, diese auch
aufzuziehen, oder kürzer: Frauen ?müssen? Kinder bekommen, das
ist ihre Bestimmung, Frauen müssen sie aufziehen, das entspricht ihrem
Wesen.) Und umgekehrt: Männer müssen in den Beruf und Lebenskampf.
(Glocke: Der Mann muß hinaus ins feindliche Leben - und drinnen waltet
die fleißige Hausfrau, die Mutter der Kinder.).Diese Unsitte geht
soweit, daß nicht selten das Verhalten irgendwelcher willkürlich
herausgesuchter Tiere genommen wird, um solche Verpflichtungen für
Menschen abzuleiten. Da schon Graugänse treu sind - müssen es
Menschen wohl erst recht sein. Wenn dann die Mäuse sich quer und häufig
durcheinander paaren heißt es: Der Mensch ist schließlich kein
Tier, das sich dermaßen verhält.
Im berechtigten Kampf gegen diese blödsinnigen Schlußfolgerungen wird aber leicht das Kind mit dem Bade ausgeschüttet. Der Mißbrauch eines Unterschiedes sollte nicht dazu führen, ihn zu leugnen, sondern eher einen guten Gebrauch davon zu machen, ihn zu berücksichtigen.
Für das Flirten könnte das bedeuten: Frauen flirten aus einer anderen biologischen und damit existentiellen Situation heraus und verfügen über andere Zielhorizonte als Männer. So kann es für sie nützlich sein, hochgradig attraktiv zu sein, um sich den Mann auszusuchen zu können den sie haben wollen und ihn möglichst noch vor einer sexuellen Begegnung zu binden. Für Männer umgekehrt könnte es attraktiv sein, möglichst viele Frauen kennenzulernen und sie in eine zumindest sexuelle Beziehung zu verwickeln.
Das heißt keineswegs, daß nicht Frauen auch sehr weitgefächerte sexuelle Interessen darüber hinaus haben können, bzw. Männer nicht die Möglichkeiten hätten, ihre sexuellen Reaktionen auf eine einzige Partnerin vollständig einzuschränken.
Es heißt lediglich, daß die inneren Optionen für diese Möglichkeiten für die Geschlechter unterschiedlich verteilt sind.
Beim Flirten führt diese Differenz zu gelegentlichen Mißverständnissen, die C.Tamitz dazu veranlaßten zu behaupten, beim Flirten sei ?Irren männlich?. Und zwar würden Männer das lediglich als beruhigend und versöhnlich gemeinte freundliche Verhalten der Frauen bereits als erotischen Flirt deuten. Sie fühlen sich dann aufgefordert, Avancen zu machen, oder gar sich mit Gewalt nehmen zu dürfen, was ihnen dann verweigert wird.
Männliche Gewalt auf Mißverständnisse und Irrtümer zurückführen zu wollen ist jedoch ein Unfug. Tramitz fällt da lediglich auf Entschuldigungen und Rechtfertigungen ein, die Männer für ihr übles Verhalten angeben. Denn wenn ein Mann, in seinem Irrtum aufgeklärt, gleichwohl Gewalt anwendet, kann er anschließend keinen Irrtum geltend machen. Er könnte seine Gewalt ja auch nicht dann rechtfertigen, wenn er sich nicht geirrt hat, die Betreffende also tatsächlich ein Interesse an ihm hatte. Die Tatsache der Gewalt selber schließt bereits die Möglichkeit aus, sie zu rechtfertigen. Es wäre richtiger zu sagen: Menschen haben oft sehr oft extrem gegenläufige Interessen und neigen dazu, sie mit Gewalt durchzusetzen ohne Rücksicht auf die Bedürfnisse des Anderen. Es wird viel erklärt, wie diese Gewalt zustande kommt. Man sollte mehr erklären, warum sie eigentlich so selten ist und die große Mehrzahl der Menschen keine Gewalt ausübt sondern sich um solidarische oder gemeinschaftliche Gestaltung ihrer Welt bemühen. Es gibt Hinweise dafür, daß dieser Lebensstil langfristig eine weitaus größere Überlebenswahrscheinlichkeit hat als der gewalttätige, der immer nur kurzfristig siegt.
Beim Flirten kann man eher
davon ausgehen, daß Frauen und Männer ihre Macht unterschiedlich
einsetzen. Männer werben eher mit ihrer Tüchtigkeit, Zuverlässigkeit,
wirtschaftlichen Kraft, männlichen Stärke und ihrem sexuellen
Begehren. Frauen werben eher mit ihrer erotischen Attraktivität, ihrer
Wärme,. ihrem Verständnis, ihrer Zärtlichkeit und Anhänglichkeit.
Es spricht einiges dafür, daß ins Flirten alte archetypischen
Bedürfnisse eingehen.
Es kann nicht geleugnet
werden, daß die äußere Attraktivität der Frauen in
unserer Kultur eine wesentlich größere Rolle spielt als die
der Männer. Darauf weisen als untrügliche Zeichen sowohl die
zahllosen damit befaßten Frauenzeitschriften sowie die Kosmetikindustrie
und Mode hin. Auf ca 1OOO verschiedene Schuhmodelle für Frauen dürfte
es 1OO für Männer geben. Im Bereich Kleider ist es noch extremer.
Während Frauen mit wenigen Ausnahmen die gesamte Männermode inklusive
Kampfanzügen und Krawatten zur Verfügung stehen, ist das Angebot
für Männer knapp. Lediglich im Krawattenbereich ist die Vielfalt
unendlich. Die Frauen verfügen also über die Möglichkeit
sich attraktiv zu machen über eine beträchtliche Macht, sie können
die Begehrlichkeit der Männer damit anstacheln. (S.a. E.Villar der
dressierte Mann ) Männer machen dann oft den Fehler, aus dem ?scharfen
Aussehen? einer Frau drauf zu schließen, daß sie auch ?scharf
sei.? Das Gegenteil ist weitaus häufiger der Fall: Frauen, die ihre
Flirtmacht auf ihre Schönheit und sexuelle Ausstrahlung gründen
stellen das eigene Begehren eher zurück oder vernachlässigen
es. Andernfalls riskierten sie, in die gleiche ?Tantalusfalle? zu kommen,
in der sie die Männer wähnen.
Tantalus erhielt als Strafe für.........bis
zu den Lippen in einem klaren Wasser zu stehen und von furchtbarem Durst
gequält zu sein. sowie er trinken wollte wich das Wasser zurück.
entsprechend wichen die Zweige zurück, die die schönsten Früchte
dicht vor seinem Mund hängen ließen. Das Besondere an der Strafe
war, daß er nicht wie Hungerstreiker aufhören konnte zu begehren.
In manchen Kulturen wird
daher auch den Frauen jedes Schmücken verboten, um ihnen diese Macht
zu nehmen. Es sieht allerdings nicht so aus, als ob es den Männer
damit gelingen würde, ihr Begehren zu reduzieren. Es ist dann mehr
in den Phantasiebereich gedrängt. Umgekehrt haben Männer kaum
eine eigene Kultur entwickelt, das Begehren der Frauen im sexuellen Bereich
zu entwickeln. Sie haben hingegen viel Geschick entwickelt sich durch ihre
Stärke und Leistungsfähigkeit attraktiv zu machen. (Ein Mann
muß nicht immer schön sein), und wenn schon nicht dadurch, dann
durch seine Beschützerhaltung, seine Rücksicht, Treue usw.
Es ist für viele offenkundig, daß Schönheit Ausdruck und oft angewandte Macht ist. Die Reaktionen auf sie sind dann nicht selten aggressiv und zeigen die (vergeblichen) Versuche, sich gegen die Macht zu behaupten. Zur Zeit gehen die Blondinenwitze herum. Das Niveau dieser Witze ist immer gleich niedrig. (Sprechen sie bitte langsam,. ich bin blond). Der Neid auf die schöne Blondine bricht sich Bahn im höhnischen ?aber dafür ist sie (wenigstens) blöd. Von einem prachtvoll gebauten athletischen 1.90 Mann mit blauen Augen heißt es dann entweder, er sei ein Brutalnik, ein Zuhälter, ein Schönling, oder analog zur Blondinen ?aber der Kopf ist etwas klein? wie weiland Archill mit dem apfelgleichen Haupt.
Wieso sollte eigentlich jemand der schön ist, auch noch klug und charmant sein? Wirft jemand Rosen weg, bloß weil sie sich nicht zu Apfelmus kochen lassen?
Andere feindselige Reaktionen: Alles Anabolika, der trägt sein Geld ins Fitness Studio, zum Möbelpacken geeignet. Bei Frauen: Alles Schminke, Färbung und Produkt eines Schönheitschirurgen. die hats nötig, hat ja sonst nichts. Für beide: Auf Schönheit kommt es gar nicht an, die sind ja nur oberflächlich, die sind eitel und denken sie seien was Besseres usw.
Selbst wenn diese schönen Menschen ihre schöne Macht demonstrieren, was spricht denn dagegen? Macht es die Welt nicht bunter und lebendiger, als wenn alle Menschen wie zu Maos Zeiten in einer Einheitskluft herumlaufen mußten? Ist es nicht besser, die eigene Macht zu pflegen, als die der anderen neidisch und kleinlich zu zerstören? Wenn Sie mit einem Menschen flirten wollen, und zu diesem Zwecke über einen sehr schönen Menschen herziehen, praktizieren Sie einen Flirtkiller. Erstens schleimen Sie herum: ?Ich finde Dich viel besser als diesen Schönling?. Zweitens sind sie defensiv und nicht glaubwürdig, ein Brillant verliert seinen Wert nicht schon deshalb, wenn er keine Fassung hat. Drittens weiß ihr Partner nicht genau, wann Sie über ihn herziehen. Ein Flirthelfer wäre hingegen: Sie bewundern ungeniert und ehrlich die Schönheit eines Anderen - und befassen sich nicht weniger aufmerksam mit Ihrem Flirt. Er wird ja nicht erst dadurch interessant, daß jemand anders blöd ist. Wenn Ihre Partnerin ein Moppel ist und die gerade erspähte Schöne eine Gazelle (dürre Geiß sagen die Neidischen) ist es unsinnig, die Anerkennung zu unterlassen aus Sorge, der Moppel würde sich dadurch abgewertet fühlen. Er weiß ja selber, daß er ein Moppel ist und kann folglich auf diesem Gebiet nicht konkurrieren. Sehr wahrscheinlich ist das auch nicht nötig. Denn bislang ist noch gar nicht darüber gesprochen worden, welche Rolle die Schönheit denn für den Fortgang des Flirts hat.
Tatsächlich hat sie ihre größte Potenz im Vorfeld, und sie verliert sehr stark an Bedeutung, wenn der Kontakt näher wird. Ab da treten dann Fragen der emotionalen, seelischen und geistigen Übereinstimmung mehr in den Vordergrund. Auch das macht die Schönheit nicht unschön oder den Moppel nicht dünner. Das ist aber auch gar nicht nötig. Zum einen könnte es sein, daß der jeweilige Flirter sowohl Schlanke als auch Moppel, kleine wie große schön finden kann. Zum anderen kann es sein, daß er anfängt Moppel schön zu finden - weil er mit diesem gerade ausgezeichnete Erfahrungen macht. Schließlich kann es sein, daß der Moppel mit seinem Vergnügen an seinem körperlichen Stil neue Maßstäbe setzt und Begehren in Gang setzt, mit dem der Flirter gar nicht gerechnet hat. Alles schon passiert und passiert immer wieder. Wie oft regen sich Menschen über Äußerlichkeiten auf (Frauen in Hosen, lange Haare, Hippiekleider, Twiggies oder Biggies) um dann nicht viel später in genau diesem Layout aufzutreten. Ohrringe für Männer, ein absolutes Ih-Gitt vor Jahren ist inzwischen völlig üblich.
- Eine Untersuchung
zeigt z.B., daß fülligere Menschen sich in sexuellen Beziehungen
sehr viel einfallsreicher und aktiver erleben als schlanke Menschen. Eine
Psychologin in Heidelberg fand vor einigen Jahre heraus, daß Männer
und Frauen über die Form der idealen Brust im großen und ganzen
gleiche Vorstellungen haben und die Brust der jeweiligen Frauen und Partnerinnen
meistens davon abwichen. Wenn es aber darum ging, welche Brust die größere
erotische Reizwirkung hatte - war es diejenige der jeweiligen Partnerin.
Das zeigt, daß Schönheit etwas sehr Idealisiertes sein kann
und im Umgang mit einem realen Menschen keine Rolle spielen muß.
In diesem Zusammenhang wird oft von der ?Macht? der Männer gesprochen, die sie über die Frauen unbestreitbar ausüben. Das ist nicht verwunderlich, denn ohne diese Machtposition ist seine Situation ungleich: Über die Fruchtbarkeit hat die Frau eine Macht in der Hand, um die der Mann nicht rivalisieren kann, die er höchstens akzeptieren kann. Es geht also, wie oben gesagt, auch darum, den Frauen das Gefühl der Machtlosigkeit in diesem Bereich zu geben. Die wirkliche Bedrohung für die Männer liegt auf Dauer gar nicht in der beruflichen und der gesellschaftlichen, sondern vielmehr in der reproduktivem Ungleichheit. Wenn Ehen mit Kindern scheitern, zieht deshalb häufig der Mann den kürzeren in dem Maße er die Kinder verliert - das war früher immer so, und ist heute noch die Regel. Die Männer sind sehr daran interessiert, den Frauen das Recht auf die Kinder zu nehmen und die Tatsache, daß sie geboren haben gleichrangig zur Tatsache, daß sie bei der Befruchtung teilnahmen. Der Ausdruck Zeugung durch den Mann ist irreführend, die Frau zeugt eher Kinder, als daß der Mann es tut.
Es gibt noch einen phylogenetischen Hinweis. Einige Pflanzen und Tiere verwandeln sich in der Paarungszeit in Männchen, sind in der übrigen Zeit aber Weibchen. Ein Hinweis darauf, daß die männliche Aspekt der Fortpflanzung phylogenetisch viel später ist als der weibliche. Und: Es gibt zwar eine Jungernfzeugung, aber es gibt keine vergleichbare für den Mann.
Bei vielen Pflanzen entscheidet
stets die Stammpflanze über die Frucht, nicht aber die Art der Pollen,
die von sehr verschiedenen Pflanzen kommen kann
Kurz und Klein: Wenn Sie als Mann in eine Flirtsituation kommen, wundern Sie sich nicht über ihre erotischen Reaktionen und deren Abwesenheit bei der Frau. Wundern Sie sich weiter nicht über die Interessen der Frau an einem guten Gespräch und Kontakt und ihre Mühe, das entspannt zu tun, während Sie mit erotischen Gefühlen ausgefüllt sind. So ist es nun mal, auch wenn es nicht immer so ist und manchmal umgekehrt. Sie brauchen als Mann deshalb ihre erotischen Gefühle nicht leugnen oder ?wegmachen?, aber Sie sollten sie auch nicht gleich in die Tat umsetzen wollen. . Gleiches gilt für die Beziehungsimpulse bei der Frau, dem entspricht keineswegs ein gleiches Interesse bei den Männern, d.h. nicht, daß sie das leugnen oder wegmachen sollten.
Diese Spannung kann positiv gesehen werden, denn eine Beziehung hat eine gute Dynamik, wenn Beziehungsaspekte und erotische Aspekte beide enthalten sind. Was spricht dagegen, daß der eine im einen und der anderen im anderen Bereich mehr Erfahrung hat?
Für den Verlauf der Begegnung ist es besser, wenn der Mann erotische Avancen erst dann macht, wenn er sich in dieser Hinsicht ebenfalls begehrt sieht (und nicht nur in Beziehungshinsicht) und auf die Beziehungsinteressen der Frau eingehen kann.. Für die gute Beziehung wäre es bedeutend besser, wenn die Frau sich auf Beziehung erst einließe, wenn der Mann genügend darin bietet und sie seinen sexuellen Wünschen genügend eigene entgegenzusetzen weiß. Sonst passiert der häufige Fall, daß der Mann eine Beziehung wegen der erotischen Qualitäten und die Frau die Erotik wegen der Beziehungsqualitäten hinnimmt - beide aber frustriert vom Partner sind. Der eine, weil er nicht Partner genug ist, der andere, weil er nicht sexuell genug ist.
Für Männer: Es ist völlig in Ordnung, das erotische Begehren vor sich selber zunächst und auch vor dem Flirt nicht zu verbergen. Solange aber keine entsprechende Reaktion drauf entsteht, sollte dieser Teil noch im Hintergrund bleiben. Es gibt zahlreiche andere Bereiche, in denen ein Flirt möglich ist, und während derer ihre Partnerin feststellen kann, ob sie ebenfalls in einen erotischen Flirt einwilligen will. Wenn Sie eine zärtliche Situation bevorzugen würden, ihre Partnerin aber vielleicht einen Abend mit Ihnen und anderen Freunden, müssen Sie sehen, wo Sie Gemeinsamkeiten haben (Grundregel Kooperation). D.h. also nicht, daß Sie tun müssen was sie will, sondern daß Sie sich beschränken auf das, was Sie gemeinsam machen können oder auf das Sie sich einigen können. Bücher: Willi, Paglia, E.Villar
Gute Flirtkiller von Männern wie Frauen unterschiedlich benutzt:
Der andere denkt, ich habs nötig, nachzulaufen.
Ich will nicht ins Gerede kommen ?mannstoll? zu sein, ich werde für nuttig gehalten.
Wenn ich aktiv flirte, vergebe ich mir was und werde ausgenutzt.
Mit der Liebe spielt man nicht. Wenn ich flirte, werde ich die nicht mehr los.
Wenn ich flirte, laufen
die davon, Männer vertragen keine selbstbewußten Frauen.
Die denkt, ich will nur das eine, Sicher hat die schon einen Freund, wenn die was wollte, hätte Sie mir das gezeigt, die findet mich sowie blöd, die könnte bessere haben usw., andere flirten viel besser als ich. Ich will sowieso keinen Partner, ich habe schon einen In K. gibt es keine Frauen, Mit der/dem könnte ich keine Kinder haben ..
Alle haben gemeinsam: Es
wird mit einem noch gar nicht relevanten Beziehungsziel die Flirtmöglichkeit
insgesamt abgebrochen, das Kind also mit dem Bade ausgeschüttet.
Ein Student berichtet, daß er nach
Jahren völlige Abstinenz auf Grund sehr verletzender Beziehungen eine
Frau kennengelernt hat, der es gegangen sei wie ihm und die es genauso
gemacht habe wie er. Er hatte bemerkt, daß sie in ihrem Lasagne genauso
herumstocherte wie er in seinen Ravioli, darüber kamen sie ins Gespräch.
Es sei toll, wie sehr sie in tausend Dingen übereinstimmten. Vier
Wochen später berichtet er mit belegter Stimme, daß sie beschlossen
hätten sich nicht mehr zu sehen, weil aus ihnen doch kein Paar werden
könnte. Die Trennung sei beiden sehr schwer gefallen. Hier werfen
zwei Trottel eine Goldader weg, weil sie auf der Suche nach Diamanten waren
Die Geschichte hatte ein Happy end. Die beiden hatten den Kontakt wieder
aufgenommen und eine wunderbare Freundschaft begonnen. Jeder neue Liebhaber
wird es schwer haben, auf diese Beziehung nicht eifersüchtig zu werden.
Freund wird so plötzlich ein neuer Verehrer. Flirts scheitern, die die Tatsache der Trennung oder vorausgegangen Konflikte übergehen. Man geht mit Erwartungen in die Situation, statt offen zu sein für die Wirklichkeit Ihres Gegenübers, sie geraten wieder in einen Machtflirt.
(Siehe Film: Während Du schliefst.) Die meisten machen die Erfahrung, daß sie wesentlich besser und erfolgreicher flirten können, wenn sie einen Partner haben, als wenn nicht. Warum? Sie haben dann die Sicherheit des Kindes mit den Eltern im Rücken und können leichter mit den Möglichkeiten spielen, da sie keinen dringenden Bedarf haben. Daraus wird ersichtlich, daß der Flirt dann wirklich leichter läuft, aber er hat auch nicht so viel Power, als wenn ihr Begehren real und heftig ist.
Vorübergehende Trennungen von einem Partner oder einer vertrauten Lebenssituation: Jeder chronisch Eifersüchtige fürchtet sich davor: Sein Schatz ist alleine im Urlaub, in der Kur oder zu Hause, während er auf einer Dienstreise ist (oder sie.). Die einen flirten dann umso mehr, die anderen verfallen ins Gegenteil, und flirten umso weniger. In der Regel beschränken sich solche Flirts auf das sich Vergewissern, daß man attraktiv ist und ?könnte wenn man wollte?, aber es geht natürlich auch anders.
Flirthelfer: Wie immer ist es wichtig sich im Gespräch klarzuwerden, welchen Beziehungszielhorizont hr Flirtpartner hat (siehe Punkt 3). Beginnen Sie Gespräche über die Liebe und die Treue, im Allgemeinen oder an Hand eines Beispieles, und Sie werden etwas über diese Horizonte erfahren.
Rang und Rolle ihrer Partner haben Einfluß. Vorgesetze, Untergebene, Kollegen, Verwandte, Nachbarn.
Sehr viele Flirts und Beziehungen entstehen während der Arbeit. Der Vorgesetzte wie Untergebene müssen sich vergegenwärtigen, daß die Reaktionen des Flirtpartners wesentlich durch das Abhängigkeitsverhältnis bestimmt sind. Ein guter Flirt erfordert Machtgleichheit. Wenn der eine dem anderen Anweisungen und Beurteilungen erteilen muß, ist diese Gleichheit aufgehoben. Wie soll die Situation aussehen, wenn der Flirt scheitert? Die Arbeit soll ja weiter gehen. D.h., Kränkungen und Enttäuschungen können die Arbeit sehr erschweren. Dieser üble Fall tritt vor allem leicht ein, wenn Machtflirts produziert werden. Wenn es den Beteiligten jedoch gelingt, Arbeit und persönliche Beziehungen voneinander zu unterscheiden und außerdem fair (wertschätzend, kooperativ) miteinander umzugehen, treten keine Probleme auf. Weder muß ein abgewiesener Chef fürchten, lächerlich vor den anderen darzustehen, noch ein Untergebener fürchten, Nachteile für eine Abweisung zu erhalten. Es dürfte eher umgekehrt sein: Wenn es Mitarbeitern gelingt auf eine offene und wertschätzende Art miteinander zu flirten, senkt das die Eifersucht und die Intrigen im Betrieb und erzeugt gegen die funktionale Hierarchie der Arbeitsbeziehungen einen schönen Gegenpol aus persönlichen Beziehungen. Man geht dann wesentlich lieber zur Arbeit, als wenn die Atmopshäre völlig auf die Arbeitsbeziehungen reduziert wären.
Nachbarn. Wenn Sie insgesamt offen (und nicht heimlich flirten) ist es schwer, üble Nachrede zu produzieren. Wenn Sie den Grundsatz der Gemeinsamkeit beachten, werden Sie sich nicht verrennen und zu sehr aus dem Fenster hängen.
Ethnische Unterschiede: Die können ganz beträchtlich sind. Oft ist es viel leichter, mit Menschen anderer Völker zu flirten, weil sie verschieden sind und damit unsere Muster
an Verklemmtheiten auflösen.
Das gilt für jede Nation. Daher gibt es oft Menschen, die grundsätzlich
nur ausländische Partner haben oder mit diesen leichter flirten, weil
sie auf sie schneller bereit sind zuzugehen. Die meisten Unterschiede beruhen
auf Vorurteilen. Wenn diese negativ sind (Norddeutsche sind stur, Süddeutsche
spielen was vor, Amis sind oberflächlich und Engländer distanziert)
wirken sie negativ . Flirthelfer: Mit positiven Vorurteilen sind Sie besser
dran, auch wenn sie nicht weniger falsch sind wie die positiven. Sie bringen
Sie jedoch in eine offene und freundliche Haltung. Die Wahrscheinlichkeit,
daß Sie damit gute Erfahrungen machen ist ziemlich groß - nicht
weil die Leute so ?sind?, sondern, weil Sie Ihnen so begegnen. Also: Die
Norddeutschen haben die Ruhe weg, die Süddeutschen können fünf
grad sein lassen, die Amis sind kontaktfreudig und die Engländer rücksichtsvoll
und tolerant.
Liegt der Schwerpunkt mehr im Bereich ?Nähe?, im Bereich Macht und Rang oder im Bereich Erotik oder alles zusammen und durcheinander?
Die meisten groben Schwierigkeiten beim Flirten entstehen über Unklarheiten in der Selbst- und Fremdwahrnehmung bezüglich dieser Fragen. Viele Menschen sind sich ihrer Gefühle und Empfindungen, Phantasien und Gedanken zu einem anderen Menschen nicht weniger unklar, als über die Gefühle, Phantasien und Gedanken ihres Gegenübers. Sie tendieren dann dazu, diese Unklarheit mittels ?Checken? und ?Einschätzungen?, Vermutungen und Interpretationen zu beseitigen. So begegnen sie dann nicht mehr dem wirklichen Gegenüber, sondern ihrer Deutung desselben. Flirten heißt jedoch, diese Unsicherheit zu respektieren, sie als normal und unvermeidbar zu erkennen und sie auf eine spielerische Weise zu genießen.
Zu erinnern ist immer wieder: Diese Wünsche trifft man eher bei sich oder einem anderen an. Auf keinen Fall folgen automatisch Ziele und Pläne aus ihnen heraus. Der Grund ist offensichtlich: Ein Ziel und ein Plan nehmen auf alle übrigen Wünsche sowie die Bedingungen der Situation Rücksicht. Einem spontanen Gefühl ist dieses völlig egal.
So können Sie auf einen
Menschen schlagartig sexuelle reagieren
. Geht es um nachbarschaftliche, kollegiale, freundschaftliche, verwandschaftliche, geschäftliche oder rechtliche Beziehungen? Wenn es um Liebesbeziehungen geht, welcher Art? Sollen vorhandene Rivalitäten, Über- oder Unterordnungen, Abhängigkeiten oder Unabhängigkeiten, Nähen oder Distanzen verändert oder vergrößert werden? Wie unter ?Grundhaltungen ? erwähnt, sind diese Beziehungsziele nicht als Ziele zu verstehen, die ?zielstrebig? verwirklicht werden sollen, sondern als Orientierungen, innerhalb derer Sie sich bewegen. Die Flirtkiller hier lassen sich unterscheiden in solche, die durch Nichtberücksichtigung einer fehlenden Übereinstimmung. und solche, die durch falsche Vorstellungen sowie durch falsches Verhalten entstehen: Ein Flirt gelingt natürlich umso eher bei gleichartigen Zielkontexten: Wenn der eine z.B. eine Liebesbeziehung ausschließt, der andere sie aber herbeisehnt mißlingt ein Flirt eher, als wenn beide eine solche Beziehung herbeisehnen oder beide nicht. Es versteht sich, daß dabei wiederum völlig offen ist, was nun tatsächlich dabei herauskommt, Änderungen sind jederzeit zulässig. So kann es komisch wirken, wenn ein Teenie einen Erwachsenen oder dieser einen Teenie mit dem Zielhorizont einer Beziehung anflirtet. Falsche Vorstellungen können darin bestehen, jemanden auf Grund eines Vorurteils von einem Zielhorizont auszuschließen. (Die wird keinen Partner wollen, die hat schon einen. Was wissen Sie denn, wie dicht dieser Partner vor der Kündigung steht?)
Schließlich gibt es
auch das ungeeignete Verhalten. Sie streben etwa in Form eines Machtflirtes
durch offene Dominanz über oder Unterordnung unter den anderen Kontrolle
über ihn zu bekommen. Männer versuchen ?Kreide zu fressen? und
nur das zu sagen oder mitzuteilen, von dem sie glauben, daß es willkommen
und genehm ist. Man nennt es auch schleimen, sülzen, Süßholz
raspeln, unter den Rock kriechen, sich anpassen. Frauen machen sich ähnlich
klein, süß, sexy, nett und bewundern hemmungslos ihr Gegenüber
- nach außen. Mit ihren Freundinnen reden sie dann unter Umständen
ziemlich anders. Die anderen versuchen unangreifbar zu sein, oben zu bleiben,
unberührt, immer das letzte Wort zu haben oder nichts zuzugeben, oder
unnahbar, cool.
Und wen sie kriegt, den will sie nicht und wen sie will, den kriegt sie nicht. Auf Anhieb sieht es hier nach einem guten Flirt aus: Zielstrebig wird mit jemand geflirtet, der allerdings zunächst auf jeden Fall diesen Flirt nicht erwidert, und dies ist das Signal für weiterflirten. Umgekehrt, sowie der Betreffende zurückflirten würde, wäre dies das Ende des Flirts. Man nennt solche Menschen auch ?Allumettes?, Streichhölzer. Sie zünden einen an - aber sie brennen nicht lange. D.h. hier passiert etwas Ähnliches wie beim Flirten mit der Idee des Traummannes, nur daß jemand nicht vor sich hinträumt, sondern sich eine reale Person aussucht, die sich eignet. Die Eignung besteht darin, unerreichbar zu sein oder unmöglich. Unerreichbar: Z.B. weit weg. Unmögliche Person: Man stellt Bedingungen, die sie nicht erfüllen kann.
Tragisch daran: Der Betreffende merkt das nicht, da nur diejenigen übrigbleiben, die den Flirt nicht erwidern und ihn glauben lassen, das seien die wahren Lover, wenn sie nur zurückflirten würden.
Sie erkennen nicht, daß sie hier maximal geschützt sind in ihren Gefühlen: Sie können praktisch nie von der Wirklichkeit überprüft werden, da es nie richtig dazu kommt.
Umgekehrt sind die Schwärmer, die gnadenlos einen Schwarm anschwärmen, und es ist ihnen dafür egal, ob eine Antwort kommt oder nicht. Man kann es ja versuchen und wer weiß, vielleicht klappt es ja doch eines Tages. Während das bei Teenies noch eine normale Reaktion ist, wird das bedenklich, wenn das jemand als Erwachsener immer noch so macht.
Das Tragische ist hier also, daß sowohl der Schwärmer als auch der Angeschwärmte unglücklich bleiben. Man könnte sie sich im Kreis aufgestellt vorstellen, wo jeder seinen Vordermann, und der eben nur seinen Vordermann anschwärmt, und so kommt es nie zu einer Begegnung. Und das ist der Sinn der Sache, eine solche mit all ihren Risiken zu vermeiden: Liebe ohne Partnerschaft und Reue.
Man kann dem Traumbild des
Partners nicht nur nachjagen, sondern sich im Glauben wiegen, es gäbe
den Betreffenden, und es fehlte nur ein Weniges, um ihn dazu zu bringen,.
ins Glück einzuwilligen.
Da Liebe sehr kreativ ist, ist es keineswegs ausgeschlossen, daß diese Strategien auch manchmal funktionieren. Sie werden dann in der Presse stärker ausgewalzt als Blattgold.
Etwa, wenn der schwedische
Thronfolger das einfache Bürgermädchen Sylvia aus Heidelberg
heimführt.
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Nehmen wir als erstes die Flirtkillerblicke: Der kalte Blick, der stechende Blick, der schleimige Blick, der süßliche Blick, der trübe Blick, der geile Blick Andere sind gelangweilt, der hinterhältig, zweideutig, anzüglich, taxierend, musternd, ausziehend, höhnisch, spöttisch, arrogant, gemein, fies, kriecherisch, gleisnerisch, taxierend, abschätzend, ausziehend,lauernd.
Der ausdruckslose Blick (Pokerface) ist da noch die harmloseste Variante.
Solche Blicke stossen einen
Menschen eher zurück. Sie treten am ehesten im Machtflirt auf.
Die flirtenden Blicke sind da ganz anders: Sie sind neugierig, herausfordernd, auffordernd, bedeutungsvoll, kokettierend, vielsagend, vielversprechend, aufregend, sehnsüchig, liebevoll, hingebungsvoll, unruhig, aufgeregt, schmachtend, provozierend, flirrend, erotisch, heiß, neugierig, interessiert, zugewendet, strahlend, glücklich, aufmerksam, berührt, bewegt, getroffen, wartend, unschlüssig, zaudernd, verlangend, schüchtern, leidenschaftlich, wehmütig , verträumt, kurze oder lange Blicke, sinnlich usw.
Für solche Blicke gilt
am ehesten Tucholskis Vers: ?Wir faßten uns mit den Augen bei den
Händen.?
Nehmen Sie einfach irgendein
Gefühl, eine Empfindung oder eine Eigenschaft, und hängen das
Wort Blick hinten an und Sie haben die Liste aller möglichen Blicke.
Es dürfte keine Schwierigkeit machen, auf einige hundert zu kommen.
Jeder eignet sich zum Flirten, wenn er die Option zu einer Beziehung enthält.
Das Interessante ist nun, daß der Augen-Blick in Wirklichkeit ziemlich wenig Informationen enthält. Auch die Weitung der Pupillen kann vielfältige Gründe haben! Wenn ein Gesicht bis auf den Augenschlitz verschleiert ist, hat man praktisch keine Möglichkeit mehr, die Gefühlsstimmung des betreffenden Menschen zu erfassen. Das ist jedoch viel leichter möglich, wenn nur die Mund und Wangenpartie zu sehen ist. Wir haben aber bedeutend weniger Begriffe für den Ausdrucksgehalt des Mundes. Wir benutzen die Augen mehr als Landeplatz für unsere eigenen Blicke (tief in die Augen sehen), nehmen aber die tatsächlichen Informationen über das ganze Gesicht und die dazu gehörige Körperhaltung wahr, oft völlig unbewußt. Müßten wir erklären, auf was genau unsere Eindrücke basierten,gerieten wir in Schwierigkeiten. Daher wird letztlich gar nicht mit den Augen geflirtet, sondern mit dem mimischen und gestischem Ausdruck unseres Körpers.
Verschiedene Bücher über das Ausdrucksverhalten versprechen dem Leser nach Lektüre des Buches die Fähigkeit, die Seele seines Gegenübers lesen zu können, wenn er sein Ausdrucksverhalten richtig deutet. Richtig ist, daß sich unser Gefühlsleben in Mimik und Gestik widerspiegelt. Falsch ist, daß ein anderer auf Grund einer allgemein gültigen Gebrauchsanweisung unsere Gefühle oder gar Gedanken und Motive erkennen könne. Um das zu können ist nämlich erforderlich, den jeweils hoch individuellen Dialekt des Einzelnen kennenzulernen. Und das geht nur mit dessen Einverständnis. Wenn unser Gegenüber nicht offen ist und bereit sich mitzuteilen, haben wir bestenfalls Hypothesen über ihn, aber auf keinen Fall ein nutzbares Wissen.
Gleichwohl ist es nützlich etwas über Ausdrucksverhalten zu wissen, da ihm bestimmte Bedeutungen auch dann zugeordnet werden, wenn sie gar nicht zustimmen. Wer unruhig in seinem Sessel herumrutscht, weil er Kreuzbeschwerden hat, muß wissen, daß das beim Gegenüber iritieren kann oder als Unsicherheit wahrgenommen wird. Wer lächelt, um sein Gegenüber versöhnlich zu stimmen muß damit rechnen, daß dieser das Lächeln als freundliche Zustimmung zu seinen Ansichten deutet. Mit anderen Worten: Zwar kann man nicht ohne weiteres einem bestimmten Ausdrucksverhalten eine bestimmte Bedeutung zuordnen, aber es wird trotzdem getan. Man sollte wissen, wie und womit man "ankommt" oder eben auch nicht.
Wenn zurückhaltende
Blicke als Desinteresse, aufmerksame Blicke als abschätzend, freundliche
Blicke als erotisch mißverstanden werden, wird der Flirt scheitern.
Obwohl es nun auf den Augenbereich
beschränkte Flirts gar nicht gibt, werden doch bestimmte Ausdrucksweisen
als "Blickflirts" vor allem dann betrachtet, wenn erotische Phantasien
damit verbunden werden.
Wenn eine Frau Ihnen mit leicht verhangenen Augen von der Seite einen langen verträumten Blick zuwirft, dies wiederholt, schnell weg sieht, wenn sie Ihren Blick bemerkt, und Ihnen im Vorbeigehen einen strahlenden Blick zuwirft, dann werden Sie, wie 9O% aller Männer, annehmen, daß diese Frau mit Ihnen heftig flirtet. Kaum einer wird auf die Idee kommen, daß diese Frau von der Psychologin C.Tramitz im Rahmen ihrer Doktorarbeit als Lockvogel angestellt wurde, um zu prüfen, wie sie Männern einen Flirteindruck auch dann vermitteln kann, wenn sie es gar nicht so meint. Ein Lächeln heißt in der Tat nicht, daß der jemand flirtet. Viele Menschen lächeln aus Angst, Verlegenheit, Höflichkeit, Angewohnheit, um eine gute Atmopshäre herzustellen, aber keineswegs um zu flirten. Ein Grund, warum ein Nein einer Frau von Männern oft nicht ernstgenommen wird ist, daß dieses nein oft freundlich oder lächelnd kommt, um ihm seine Schärfe zu nehmen ,- aber nicht um es zu entkräften.
Umgekehrt heißt kein
Lächeln nicht, daß jemand einem Flirt abgeneigt ist. Vielleicht
muß der Betreffende etwas motiviert und mitgerissen werden. Würde
es Ihnen nicht auch gefallen, wenn jemand die Trübsal Ihres Gesichtes
zum Anlaß nimmt, mit Ihnen zu flirten?
Der spezielle erotische Flirtblick ist jedoch nur einer unter vielen. Er entsteht dann, wenn Sie erotisiert sind und dieses Gefühl bei sich willkommen heißén. Drücken Sie es nicht beiseite, sondern lassen Sie es in Ihr Gesicht und Ihre Augen fließen oder sich ausbreiten. Vielleicht wird Ihnen dabei warm oder Ihr Gesicht färbt sich rot, das ist durchaus angemessen. Es ist ebenfalls angemessen, wenn Sie sich, vom Gefühl überwältigt, zur Seite schauen und sich erholen. Ihr Gegenüber hat die Möglichkeit anzunehmen (mehr nicht) anzunehmen, daß er/sie bei Ihnen eine Wirkung ausgelöst hat. Vielleicht freut es, beunruhigt es, bestürzt es, verunsichert es, macht es neugierig, löst ein gleiches Gefühl aus? Zu einem Flirt wird das ganze aber erst dadurch, daß es Ihnen gelingt, mit Blick und Gefühl in einen Kontakt zu treten. Zunächst ist der Blick nur ein Angebot. Sie können es im Laufe eines Abends ein oder zweimal wiederholen. Sollte Sie aber überhaupt keine Resonanz bekommen, besteht für diese direkte Art des Flirtes nur eine geringe Chance - aus welchen Gründen auch immer. Da es zahllose andere gibt, besteht kein Grund, sich auf ihn zu versteifen.
Es ist eher ein Flirtkiller,
wenn Sie versuchen, ihre Gefühle vor sich und vor allem dem anderen
gezielt geheim zu halten oder einfach zu leugnen bzw. sich sachlich und
neutral machen. Dann blicken weder Sie noch Ihr Gegenüber durch und
der Frust ist sehr wahrscheinlich. Lassen Sie hingegen Ihre Gefühle
unverstellt zu, können Sie auch so leichter feststellen, was Ihr Gegenüber
Ihnen bedeutet, welche Interessen Sie für ihn verspüren, bei
was Sie ihm entgegenkommen wollen usw.
Was für die Musik die
Pause, ist für den Blick das Wegblicken. Wenn Sie wegsehen, hat der
Andere eine Chance hinzusehen. Wenn beide wegsehen, haben beide eine Chance,
sich Zeit für ihre eigenen Gefühle, Phantasien und Gedanken zu
machen. Nichts tötet einen Flirt mehr als Hektik und Eile. Es spricht
nichts dagegen, das Hin- und Wegsehen absichtlich zu dosieren. Sie werden
dann merken, daß das Spiel auch Ihnen gut tut. Sie geraten nicht
so leicht in Versuchung, ins Glotzen und Starren zu kommen. Sie werden
nicht so leicht abhängig vom angeschwärmten Gegenüber. Sie
signalisieren sich selber, daß der Flirt nur ein Teil ist, und daß
es noch anderes im Leben gibt. Durch die Art und Weise des Wegsehens und
partiellen Hinsehens können sie so unter Umständen mehr über
sich und Ihre Gefühle erfahren, als wenn Sie wie ein hypnotisiertes
Kaninchen auf das vermeintliche Ziel Ihrer Träume starren. Möglicherweise
kontert Ihr Schwarm dann irgendwann mal:
?Du erinnerst mich an nen Stierkampf"
?Wieso, bin ich denn so schön wie ein Torrero?"
?Nee, das nicht, aber Du
stierst mich so an."
Daher ist es besser, großzügig mit den Pausen umzugehen und diese gut zu nutzen für andere Dinge . In dieser Zeit sind Sie dann auch eher wieder eine Herausforderung für Ihren Schwarm. Der hat jetzt wieder eine Chance sich zu überlegen, ob Sie nun wirklich interessiert sind oder nicht. Ob er selber auch etwas tun muß, oder Ihnen alles überlassen kann.
Eine Pause ist auch dann
wichtig, wenn Sie bemerken, daß Sie mit Ihrem Blick jemanden in Verlegenheit
setzen. Es gibt so holzherzige Menschen, die dann gönnerhaft sagen
?aber Du brauchst doch nicht verlegen zu werden?. Es ist dann viel besser,
mehr auf Abstand zu gehen und mit sehr kurzen Blicken dem anderen zu begegnen.
Das ist unbedingt nötig, wenn man mit Kindern flirtet. Da sie eine
geringe Macht haben, mögen sie eine aufgenötigte Nähe gar
nicht. Es gibt viele Gründe, einen Blickflirt n icht zu erwidern:
Ihr Gegenüber findet sie optisch langweilig oder unschön, ist
kurzsichtig, geniert sich bei Blicken, ist unsicher über die eigenen
Interessen, befaßt sich gerade mit jemand anders usw. Speziell Männer
sollten mit Blicken eher zurückhaltend sein und sich vergewissern,
daß sie beantwortet werden. Werden Blicke wenig oder nicht beantwortet,
ist es unter Umständen besser, den Kontakt über ein Gespräch
oder eine Form des indirekten Flirtes zu beginnen.
You are my Destiny: Ein
Riesenfehler beim Flirten besteht darin, keinen anderen mehr anzusehen
als nur nach den umschwärmten Menschen. Selbst wenn es Ihre große
Liebe wäre und diese auf Gegenseitigkeit bestünde, wäre
es besser, auch anderen die Ehre zu geben. Wenn Ihr Schwarm sieht, daß
auch andere Menschen freundliche Blicke bekommen, ist er eher herausgefordert,
seinerseits etwas zu tun. Die Kunst des Flirtens besteht ja gerade darin,
ein Begehren beim Anderen auszulösen. Das andere Signal lautet: ?Wenn
ich Dich nur haben kann, schau ich keine andere an, wenn ich Dich nur hätt,
sugar baby?. Damit flirten Sie nicht mehr, sondern fallen mit der Tür
ins Haus, und überlassen jetzt Ihrem Gegenüber das ja oder nein.
Flirten heißt Gegenseitigkeit, und nicht Einseitigkeit.
Der freundschaftliche Blickflirt: Da der Blick wesentlich mit einem Gefühl zusammen verstanden wird, sollten Sie diesem Bereich auch ihre Aufmerksamkeit zuwenden. Das Gefühl fällt nicht vom Himmel, sondern ist wesentlich eine Reaktion auf die Art, wie Sie mit der Welt umgehen. Wenn Sie ängstlich und mißtrauisch Ihr Gegenüber ansehen in der Annahme, einen Korb zu bekommen, wird Ihr Gegenüber nicht Ihr Interesse, sondern Ihr Mißtrauen wahrnehmen und Ihnen einen Korb geben. Sie müssen in so einer Situation Ihre Angst konstruktiv und nicht defensiv nutzen. Sowie Sie merken, daß Sie Angst vor einem Korb haben, sagen Sie sich innerlich, den Blick dabei zum betreffenden Menschen gewendet: ?Es würde mich freuen, wenn ich dir willkommen bin, es würde mich freuen, wenn Du mich wahrnimmst, Du gefällst mir, ich überlege gerade, was ich mir wünsche...?Es spricht einiges dafür, daß Ihr Gesicht einen freundlicheren Ausdruck annimmt und somit eher freundliche Gefühle auslöst. Es unterstützt diese Haltung, wenn Sie sich - ebenfalls innerlich - sagen: Ein Korb ist auch ok, den Schreck halte ich aus. Am Rande erwähnt sei, daß es in der Regel nicht die Körbe sind, die man fürchtet, sondern das damit verbundene Gefühl von Scham. Mein Wohlbefinden liegt scheinbar in der Hand meines Gegenübers, und der weiß es oft noch nicht einmal. Das macht mich hilflos, passiv und abwartend, oder defensiv und mißtrauisch. Wie bereits erwähnt, ist es hilfreicher , das eigene Gefühl wertzuschätzen, und mit dieser Scham zu handeln. Sie bewirkt, daß man nicht plump und gefühllos ist. Ginge mein Gegenüber damit roh um, was recht selten ist, fiele es mehr auf ihn als mich zurück.
Sollte Ihnen, weil ihr Flirtgegenüber von hypnotischer Macht ist, das Gesicht stehengeblieben sein und sie fühlen sich völlig erstarrt, dann lösen Sie sich von der Situation und erholen sich bei etwas Schönen, zu dem Sie eindeutigen Zugang haben (möglichst keinen Alkohol oder Zigaretten). Sehen sie z.B. jemand anders an, den Sie gerne ansehen. Und werfen sie dann von dem dabei neu entstehenden Vorrat an gutem Befinden dem Menschen einen freundlichen Blick zu, mit dem Sie flirten wollen. Das funktioniert auch dann, wenn niemand da ist: Denken Sie einfach an ihn.
Die Blickdistanz ist oft der Grund mißlungener Kontakte. Manchmal werden Sie merken, daß der Flirt leichter gelingt, wenn Sie einfach mehr Abstand halten. Es kommt dabei weniger auf die physische Distanz als die praktische an: Sie könnten z.B. neben einem Auto halten und mit dem Beifahrer flirten, obwohl Sie nur einen Meter auseinander sind. Der Flirt hat eine niedrigere Schwelle, weil beide sicher sind, daß er gleich zu Ende ist. Man erkennt an dieser Situation auch wieder, daß der Flirt davon lebt, daß er nicht als Mittel zum Zweck lanciert wird, sondern ein lustvolles Ereignis per se ist. Daher lohnt es sich auch, solche Situationen gezielt für Flirts zu nutzen. Teenies nutzen diese Gelegenheit gerne, wenn sie in der Gruppe im Bus oder der Bahn reisen.
Des weiteren kommt es auf den Zusammenhang der Situation an. Wenn sie mit einem Mädchen vor Ihnen flirten, und dann unauffällig an ihr vorbei oder hinter ihrem Rücken mit jemand anders flirten, tun Sie sich keinen Gefallen. Unter Umständen verderben Sie es sich mit Beiden. Wer wird schon gerne hintergangen und vor Anderen so bloßgestellt? Auch beim Tanzen ist es völlig daneben, mit jemand anders zu flirten. Man wartet besser damit, bis der Tanz zu Ende ist. Entsprechend ist es ziemlich übel, erst dann einen Flirt zu wagen, wenn keine Zeugen dabei sind, und ihn gleich wieder zu beenden, wenn diese dazukommen.
Wenn sie einen Flirt mit
einem verschmierten Gewissen machen, praktizieren sie einen Machtflirt.
Also, wenn schon, dann so, daß es jeder sehen kann.
Bekanntschaftsflirt: Blicken und Zuwenden: Es ist sinnvoll zu lernen, sein Gesicht einem anderen Menschen zuzuwenden, ohne ihn bewußt und gezielt anzusehen. Das kann man täglich und an allen möglichen Orten üben. Sie verlieren dadurch die Angst vor der Blickbegegnung und lernen schneller, mit Ihrem jeweiligen Zustand aufzutreten, ohne ihn vor anderen oder sich verbergen zu müssen. Verkäufer, Therapeuten, Vertreter, Lehrer usw. tun dies schon automatisch. Wer sich vorwiegend mit Büchern und dem PC befaßt, hat da mehr Probleme. Der zugewendete absichtslose Blick erlaubt so eine Art periphere Wahrnehmung. Man konzentriert sich nicht auf einen Punkt und ist offen für alle Möglichkeiten. Es ist oft hilfreich, sich innerlich dabei zu sagen:?Ihr dürft mich alle ansehen. Ich werde alle guten Dinge aufmerksam aufnehmen. Ihr dürft Euch über mich denken was Ihr wollt?. Lassen Sie zwischendurch den Blick wieder auf den Zwischenräumen oder anderen Menschen ruhen.
Es ist meist ein Flirtkiller, wenn Sie erst Ihre Brille aufsetzen, um jemanden anzusehen. Der andere fühlt sich dann leicht als merkwürdiges Insekt, das jetzt genauer beäugt wird.
Also eine Pause zwischen Brille auf und Hinsehen legen. Witzigerweise wirkt es anders, wenn Sie die Brille absetzen, um hinzusehen, obwohl Sie möglicherweise dann gar nichts sehen. Warum wohl?
Blicksucht Es gibt etliche Menschen, deren Flirtverhalten sich in Blicken erschöpft. Sie können Tage damit zubringen und es reicht ihnen. Alles darüber hin aus wäre ihnen zu viel.
Mit niemanden kann man das Flirten mit den Augen so gut lernen, wie mit ihnen. Manchmal geht das sehr gut mit Kindern. Auch Teenies sind darin oft ziemliche Spezialisten.
Manche kommen über das Blicken nicht hinaus, würden es aber gerne tun. Wenn sich zwar Blickflirts ergeben, aber nie mehr, dann irrt sich der Flirter: Er sendet sehr wahrscheinlich ein Signal aus der Art: Wartet noch, ich komme, don?t call me, I call You. In diesem Fall sollte er seinem Herzen einen Stoß geben, und mehr riskieren - oder versuchen andere Botschaften
Blicke können Flirts erleichtern oder erschweren oder sich darin erschöpfen. Es wäre auf jeden Fall falsch zu glauben, aus Blicken könnte man zuverlässige Schlüsse ziehen. Es ist auf Dauer besser, man geht noch auf andere Weisen in einen Kontakt und überprüft seine Meinungen und Urteile.
Es spricht zwar einiges dafür, daß sich Sympathien auf den ersten Blick auch langfristig bewähren. Fehlende Sympathie hingegen heiß´t gar nichts, Abneigung sehr oft nichts. Letztere
macht sich oft an irgendeiner
Äußerlichkeit fest - wenn sie dann irgendwann einmal in den
Hintergrund tritt, sieht die Person ganz anders aus.
Erzeugen Sie Chaos oder nutzen Sie vorhandenes Chaos, um starre Muster zu unterbrechen und dem Flirten wieder Platz zu geben.
In jeglicher Form von Chaos kommen sich Menschen leichter und schneller näher, ignorieren
Sie können Chaos aber auch mehr oder weniger gezielt stattfinden lassen:
- Veranstalten Sie ein Fest und laden Sie einfach mehr Leute ein, als in ihre Bude reingehen.
- Machen Sie sich nichts draus jemand einzuladen. an dem sich andere stoßen. Nicht schweißt zwei Leute schneller zusammen als ein gemeinsamer Feind.
Ebenso; Wenn Ihnen mitten im Geschäft ihre Tüte reißt und alle Kartoffeln herumrennen
Ein guter Grund verdattert zu gucken oder souverän, und nur zu grinsen, vielleicht hilft ihr
Flirt beim einsammeln. Wichtig dabei: Keine Hektik! Genießen Sie das Durcheinander und
schauen es sich erstmal genüßlich an und achten drauf, auch ihrem Flirt einen Blick zu gönnen. Ihre Besorgnis. möglicherweise ungeschickt oder lächerlich zu wirken, ist völlig berechtigt, Sie wirken wahrscheinlich so. Ihre Besorgnis jedoch, daß dies ein Nachteil ist,
ist meistens falsch. In der Regel entspannen Sie damit eine steife Atmosphäre, tragen zur
Unterhaltung bei und übernehmen ein Risiko, machen es also den anderen etwas leichter.
Reagieren Sie hingegen auf ein versehentliches oder geplantes Ungeschickt ihrerseits mit Befangenheit und Scham, versuchen innerlich in den Erdboden zu versinken oder sonstwie
den Eindruck zu erwecken, nichts sei passiert, teilt sich das natürlich den anderen mit.
Höflich wie sie sind, schauen sie dann ebenfalls beiseite und bemühen sich, Sie zu ignorieren,
womit eine gute Flirtchance verloren ist.
Ihre Unfähigkeit ist
zugleich eine Chance für die anderen, die eigene Fähigkeit zu
erleben und Ihnen gegenüber sich gut zu fühlen. Das ist ein großzügiger
und guter Anfang. Also versuchen Sie nicht alles selber und alleine zu
machen, sondern bitten Sie den potentiellen Flirt so früh wie möglich,
Ihnen behilflich zu sein - unabhängig davon ob Sie Mann oder Frau
sind. Natürlich können Sie alle Gepäckstücke in eine
Hand nehmen und eine Tür selber aufmachen, Sie können auch in
jede Hand eines nehmen und jemand anders bitten.
Alle Ereignisse und Umstände,
die normalen Routinen und Muster durch- oder unterbrechen, eignen sich
daher sehr gut für einen Flirt. Es ist teilweise einfach eine Frage
ihrer Kreativität, solche Unterbrechungen herzustellen. Sie brauchen
dann keine Gefühle vorzuspielen oder andere zu verbergen. die plötzliche
Situation löst sie zuverlässig aus und Sie haben dann eine gute
Möglichkeit, jemand zu begegnen. Daher eignen sich besonders Situationen,
in denen Sie va banque spielen mit kalkuliertem Risiko. Machen Sie sich
nichts draus, Ihre Kaffeetasse so voll zu schütten, daß Sie
sehr wahrscheinlich etwas verschütten, wenn Sie trinken. Behaupten
Sie einfach, daß Sie es hinbekommen werden. Wenn es klappt stehen
Sie gut dar. Wenn nicht, tragen Sie zur Unterhaltung bei. Mit Grandezza
pfuschen oder versagen entspannt kolossal.
Unglücklicherweise versuchen Menschen oft das Gegenteil: Sie versuchen alles perfekt zu machen, um nicht anzuecken. Sie bemühen sich darum, irgendwelchen vermuteten Erwartungen gerecht zu werden, um weder Lacher, noch Kritik oder Amüsement auszulösen.
Dadurch wird die Situation immer verkrampfter und unnatürlicher. Im Übrigen ist es hier wie generell im Leben: Die Abwesenheit von Unglück (Kritik, Fehlern) bewirkt noch keine Anwesenheit von Anerkennung und Zuneigung. Letztere erlauben es, mit Kritik und Fehlern sehr viel leichter umzugehen.
Es gibt einen alten (rumänischen?) Brauch: Wenn der Tisch perfekt mit weißer Decke gedeckt ist und alle am Tisch sitzen, Gastgeberin Rotwein auf dem Tisch herum, damit die Gäste entspannt und mit Vergnügen essen können.
Wahrnehmen, Sprechen und Träumen eröffnen andere Möglichkeiten als Handlungen. Goethe drückt das in Wilhem Meisters Lehrjahre so aus: (Werke Band 7, S.550): Der Sinn erweitert aber lähmt, die Tat belebt, aber beschränkt. Offensichtlich kommt es auf den Wechsel an.
Wer nur betrachtet, nachdenkt und zuhört ohne zu Handeln, verliert sich in der Weite der Welt. Wer aktionistisch von einer Tat zur anderen schreitet ohne Sinn und Verstand läuft wie ein Pferd mit Scheuklappen, ständig in Bewegung ohne feststellen zu können wohin und woher.
Wenn ein Blick einmal erwidert ist, gehört nicht mehr viel Mut dazu, es weiterhin mit Blicken zu versuchen. Wenn Sie einmal feststellen, daß Sie mit einem bestimmten Menschen gut tanzen können, gehört nicht viel Mut dazu, ihn zu einem weiteren Tanz aufzufordern. Schwieriger ist es, vom einen zum anderen zu wechseln, also etwas Neues zu beginnen:
Also seinen Tanzpartner einmal richtig anzusehen, oder seinen Augenflirt zum Tanzen aufzufordern. Noch schwieriger ist es für die meisten, vom Beziehungswunsch Nähe, Wertschätzung, Interesse, Gemeinsamkeit zum Wunsch nach erotischer Begegnung überzugehen. Goethe wird der drastische Spruch zugeschrieben:: Manchmal ist ein schneller Griff in die Bluse richtiger als ein langwieriges und mühsam gesetztes Sonett?. In den meisten Filmen wird der Übergang durch einen Kuß und/oder eine innige Umarmung hergestellt - und das Spannende ist immer: Wer macht den Anfang.
Nachdem ein junger Mann seinem Flirt bereits einige Wochen den Hof machte lud er sie zu einem gemeinsamen Essen zu sich nach Hause ein Zärtlich umarmt hörten sie der Musik zu, die sie beide schätzten. Irgendwann sagte sie zu ihm: Meinst Du, das ist alles, was eine Frau von einem Mann erwartet? Das senkte das Risiko einen Schritt weiterzugehen für ihn erheblich - einen Teil hat sie übernommen. Nirgendwo ist die Verletzlichkeit so groß wie in dem Moment, wo jemand seine erotischen Interessen verrät. (Siehe auch weiter unten: Erotische Flirts).
Beim Flirt bewährt hat sie die minimale Handlung oder Berührung: Es geht darum Kontaktmöglichkeiten bei sich und beim anderen ausprobieren.Das ist natürlich beim Tanzen uind gemeinsamenSport, beim Spiel und Raufen realtiv einfach. Es gibt aber Möglichkeiten, wenn man sich gegenübersitzt oder zusammensteht. Sie verwenden igendetwas aus ihrer Sphäre, und n ähern es der des anderen an, so minimal, daß der andere erraten muß, ob es eine Annäherung ist oder nicht.
Nähern Sie im Gespräch oder auch ohne, irgendetwas aus ihrer Sphäre der des anderen an, achten Sie auf die Reaktionen des anderen. :
- rücken Sie ihr Glas oder Ihre Tasse in seine Nähe (wird 3es geduldet, ist es schon zu nah, ist es willkommen?)
- Schieben Sie ein Buch, Bleistift, Bierdeckel an den ihres Gegenübers(spielt der andere mit?)
-Zupfen Sie ihr Gegenüber minimal am Ärmel oder berühren ihn minimal mit dem Finger
und: (bleibt die Haltung des anderen freundlich, kommt er näher, oder geht er auf Abstand?)
-Rücken Sie die Gegenstände wieder weg, wiederholen Sie es auf unterschiedliche Art.(Verändert das etwas, bleibt es wie es ist oder wird frostiger).
-Stellen Sie ihr Glas auf vier Bierdeckel und stellen es neben das des anderen, dann gehen Sie mit dem Glas zurück und lassen eine Bierdeckelstraße liegen, die sie sogleich wieder einsammeln.
- malen Sie auf den Bierdeckel oder ein Blatt Symbole, die etwas mi6 dem Flirt zu tun haben:
zwei Kreise, die sich begegnen oder zwei Pfeile, Wellen mit zwei Fischen darin, zwei Vögel,
vielleicht auch drei oder vier, aber zwei hebhen sich heraus.. Schreiben Sie: "Ich liebe Dich" auf chinesisch und sagen, es sei irgendetwas romantisches...).(geht jemand drauf ein, macht einen Komentar?
-Gehen Sie minimal auf jemanden zu, wenn Sie Kontakt aufnehmen im Gespräch. Beugen Sie sich gelegentlich vor (und wieder zurück), gehen Sie einen kleinen Schritt vor - und wieder zurück.
-Berühren Sie einen
Gegenstand zärtlich - aber nicht plump
Es geht nicht um Anschleichen und Anbaggern, sondern um minimlae Hinweise, die Ihnen selber ihr Interesse verdeutlichen und dem anderen eine Möglichkeit geben, darauf einzugehen - oder nicht.
Ausgzeichnet läßt sich ein Flirt durch Geschenke verwirklichen. Kleine Geschenke erhalten die Freundschafdt! Warum? Wenn sie gut ausgesucht sind, beweisen sie dem beschenkten,
Jemand hängt
dem Mädchen, um das er sich bemüht, einen schönen Blumenstrauß
an die Türklinke ohne Absender. Als sie ihn fragt, ob er der Absender
war, streitet er es so ab, daß, sie ihm nicht glaubt, aber auch nicht
sicher ist. Er hat dieses Ereignis nie aufgeklärt - sondern stets
in der Schwebe gelassen, obwohl immer mal wieder die Rede davon war. Eine
Aufklärung hätte diesen wunderschönen Dauerflirt auch beendet.
Eine Frau erwähnte
einem Freund gegenüber kurz vor ihrem Verlobungsfest, Verlobung heiße
"Festnageln und Weitersuchen". Er brachte auf das Fest einen Streuselkluchen,
auf dem ein 30cm langer geschmiedeter alter Nagel von einem Abrißhaus
und ein drei Kilo Hammer lag.
Ein Student läuft
stets schwarz gekleidet mit weißen Hemden herum. DieKomilitonin,
die sich für ihn interessiert schenkt ihm gelegentlich einen Bleistift,
der in Längsrichtung schwarz-weiß gefärbt ist. (Andere
ihrer Ideen: Eine Reklame von Bacck and White, eine Flasche dav on, ein
Yin und yang Symbol, )
Ein junger Mann läd
einige Leute - unter anderem das Mädchen, für das er sich interessiert,
zu einem Kohlrolladenessen, das er sehr gut herrichten kann, ein. Von ihrer
Skepsis läßt er sich nicht beunruhigen. Sie war die einzige,
der die Rolladen nicht gemundet haben. Das war ein guter Anlaß, sie
aufzufordern, ihrerseits ihr Lieblingsessen anzubieten!.
Ein Komilitone (Hobbyschreiner)
schiebt einem Mädchen, deren Parfüms ihm auffielen, während
der Vorlesung einen Würfel, den er aus Wachholder, Eiche, Sandelholz
und Kiefer, Duftzeder und Walnuß zusammengeleimt hatte. Diese Aufmerksamkeit
trifft einerseits ihre Interessen, drückt aber auch die Interessen
des Gebers aus.
Ein junger Mann verliebt
sich in ein Mädchen, wagt aber nicht etwas zu sagen oder zu fragen.
Er bringt ihr gelbe, rote und weiße Rosen und bittet sie, sich eine
auszusuchen. (Sie nahm gelbe).
Zum Flirten durch tun gehört auch das Flirten mit seinem Äußeren. Das heißt, ich kann m ich selber so herrichten, daß andere Menschen die Möglichkeit haben, Phantasien zu entwickeln.
Zahlreiche Frauenmoden eignen sich hervorragend, um erotische Phantasien bei Männern auszulösen. Die Männer fallen da ziemlich ab, wenn man von homossexuellen Männern einmal absieht. Es lohnt sich, sich Helfer zu holen. Besonders für Männer ist es außerordentlich schwer, ein ansprechendes und ihre eigene Person hervorhebendes Äußeres zu entwickeln.
Das Äußere wird überschätzt und unterschätzt.. Es wird überschätzt: Tatsächlich lebt der Inhalt nicht von der Verpackung. Spätestens wenn ein Geschenk ausgepackt wird, ist die Verpackung hin und überflässig. Es wird unterschätzt: Das Auge ißt immer mit. Die Verpackung oder das Äußere ist ein Entgegenkommen an die Sinne und die Sinnlichkeit. Ein Mensch, der sich zwar zum Heiraten eignet, aber nicht zum Verlieben hat es immer schwer. Der umgekehrte Fall ist allerdings auch nicht toll: Jemand eignet sich nur zum Verlieben, aber zu mehr nicht.
Last not least der häufigste
"Tu-Flirt zwischen Männern und Frauen: Der Mann demonstriert seine
tatsächliche Macht auf eine überzeugende und gute Weise - er
zeigt, was er kann und was er hat. Also nicht: angeben, aufschneiden, bluffen,
sich aufspielen, jemanden beein drucken wollen. Sondern: Sein Licht nicht
unter den Scheffel stellen. Wenn das noch mit Risiko (ohne Leichtsinn und
Tolkühnheit) verbunden ist, umso besser.
Aus einer Gruppe
von ungefähr 2O Studenten machen sich einige Jungs daran, an einem
über einem Drei Meter tiefen und acht Meter breiten Graben hängenden
Seil über den Graben zu schwingen. Die Mädchen schauen zu, beteiligen
sich aber nicht daran, es ist in diesem Moment.ein Spiel der Jungs Irgendwann
wird das Spiel reizlos, bis es zwei gleichzeitig versuchen. Dann geht es
darum, das herübergeworfene Seil im Flug zu fangen. Der Geschickteste
von allen versucht dann, mit einem Anlauf, Tarzanmäßig, das
still hängende Seil im Sprung zu fassen und herüber zuschwingen.Gespannte
Stille und Sorge entsteht, denn der Bach ist flach und voller Steine, ein
Sturz da hinein ist keineswegs ungefährlich. Der Sprung gelang, das
Seil wurde gepackt, aber die Kraft reichte nicht es festzuhalten. und er
stürzte ins Bachbett. Schreck betretenes Schweigen und Erleichterung,
als er mit eigener Kraft wieder herauskam, ersichtlich seinen Schmerz herunterschluckte.
Er war nun erst recht der Held.
Jerim ist erst 12,
aber, wie die Mütter auf der Freizeit sagen, "schon ein richtiger
Mann". Er hat selber beim Jugendamt durchgesetzt, daß er von zu Hause
weg in ein Heim kommt. Er ist Mittelstürmer beim Fußbal und
gefürchtet, da er sich im Kampf selber völlig vergißt.
Zu den Mädchen ist er freundlich, aber kümmert sich nicht die
Bohne. Das Merkwürdige ist: Wenn er irgendwo sitzt, sitzt über
kurz oder lang ein Mädchen neben ihm und flirtet ihn offensichtlich
an. Er reagiert immer charmant und freundlich - aber nicht mehr und kann
sich auch aus dem Stand heraus wegdrehen und gehen.
An diese Stelle den Bericht aus der Zeit.
- Erzählen:
Vielleicht fällt Ihnen eine Geschichte, eine Assoziation, ein Erlebnis
ein, das sie erzählen könnten? Beziehen Sie also Gefühle
immer mit ein, das färbt die Stimme und belebt das Ganze wesentlich.
Erzählen Sie nur Dinge, an denen sie selber wirklich interessiert
sind. Achten Sie auf die Reaktion, irgendwann geht Interesse und Aufmerksamkeit
in höfliche Geduld oder Erschöpfung über und aus dem Flirt
wird ein Flibustier Das findet vor allem statt, wenn sie sachlich und neutral
sprechen, ihre Stimme wird dann ebenfalls farblos.
- Die Bitte: Oder Sie haben eine Bitte, die Sie an Ihr Gegenüber stellen (etwas zu tun, zu lassen, zu erzählen).Flirtkiller: Hätten Sie vielleicht, würden Sie vielleicht, könntest vielleicht. ?Sagen Sie was Sie wünschen und suchen Sie nach der Formulierung, die dem Wunsch entspricht. Wenn Sie sich irgendwo zusetzen wollen , bitten Sie ?Darf ich mich dazusitzen?
- Diskussion: Oder Sie beginnen oder beteiligen sich an einer Diskussion über ein Thema, das sie interessiert.
- Mitteilung: Oder Sie erzählen etwas von sich das sie berührt, betrifft.
- Problemgespräch: Oder Sie stellen ein Problem in die Mitte oder helfen an der Lösung eines von anderen in den Raum gestellten Problems.
- Der Ausdruck: Oder sie drücken einfach nur Ihre Stimmung aus (Lachen, Oh, fluchen, bewundernde Ausrufe...)
- Die Aufforderung (zum Tanzen, zur Arbeit, zu einer Bewegung)
- Vielleicht singen Sie ein Lied? Vielleicht kennen Sie Gedichte oder Gute Textpassagen? Kann außerordentlich wirksam sein, da kaum jemand Dichter an Sprachkompetenz in bestimmten Themen übertreffen kann. (Spricht die Seele, ach, so spricht schon die Seele nicht mehr)
- Der Spott, Scherz,
Witz. Die Situation kann dadurch aufgelockert werden, ein Lachen ist
leichter möglich, Verspannung wird gelöst. Er wird meist überschätzt
in seiner Wirkung. Grund: Er geht leicht auf Kosten anderer und verdeckt
eher den Scherzenden, auf diese Weise wirkt vielleicht der Witz, nicht
aber die Witze reißende Person. Das Gleiche gilt für die schlagfertige
Antwort. Der Witz wirkt am besten, wenn er auf einen selbst bezogen wird
(?zehn Minuten später war ich schlagfertig?)
Nur zu Erinnerung: Abwerten,
Belehren, totschwätzen, nicht zuhören, lügen, labern sind
eher daneben. Auch Gespräche, aus denen Sie ihre emotionale Beteiligung
herausziehen, sind eher fad.
Offenkundig wird keiner
nur mit einer isolierten Fähigkeit flirten sondern alle irgendwie
beteiligen. Gleichwohl sind Schwerpunkte möglich und können diese
Schwerpunkte auch getrennt geübt werden.
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Flirtstile, Typen
Schließen Sie keinen
persönlichen
Stil aus, der Ihnen zugänglich ist, oder den sie ausprobieren
könnten. Mit dem persönlichen Still ist hier vor allem auch der
emotionale Anteil einer Situation gemeint, die Stimmungen und Gefühle,
die Sie mit hineinbringen. die gleiche äußere Flirtsituation
kann völlig anders aussehen, wenn Sie erschöpft, traurig, fröhlich,
ausgelassen, wütend oder sachlich interessiert sind, erotisiert oder
das nun gerade nicht.
Für die indirekte Kommunikation
ist der Ausdruck ?Absicht? insofern irreführend, weil ich als guter
Flirter meiner Absichten noch gar nicht gewiß sein kann und folglich
auch nicht sein sollte. Dazu müßte ich jeweils erst die Reaktion
meines Gegenübers erfahren haben. Ich käme ansonsten schnell
in eine Erwartungshaltung hinein und wäre dann frustriert,
wenn der andere meine Erwartungen nicht erfüllt. Die Absicht ist also
noch sehr unbestimmt, offen, und flexibel. Es handelt sich mehr um ein
Angebot, eine Chance geben, eine Idee aufleben lassen, etwas ausprobieren,
sich in ein ?wie wäre es wenn" versetzen.
Manchmal ist es besser direkt zu werden, manchmal besser indirekt. Es ist eine Sache der persönlichen Vorlieben, der sozialen Umgebung und der persönlichen Erfahrung oder auch momentanen Verfassung sich für das ein oder andere zu entscheiden.
Man kann das Wechselspiel zwischen direkter und indirekter Kommunikation richtig üben.
Es reicht in der Regel aber
schon, wenn man seine Aufmerksamkeit auf diesen Unterschied lenkt. Denn
praktisch finden immer beide Formen statt. Wichtiger als diese Formen nach
Belieben einzusetzen ist es, sich bewußt zu werden, in welchem Ausmaße
die Beteiligten sie in einem bestimmten Moment realisieren. Versteift man
sich zu sehr auf das Üben, kommt der Teil des Flirtens zu kurz, der
absichtslos ?entsteht?. Dann haben die Flirtpartner einander etwas mitgeteilt,
ohne daß sie sich dessen bewußt geworden sind.
1. Wünsche indirekt aussprechen
Direkt: ?Ich möchte Dich gerne wiedersehen, Ich möchte gerne mit Dir essen gehen, spazierengehen, ins Konzert gehen, Dich einladen
Direkt - Indirekt ?Wie
sag ich Dir bloß, daß ich gerne mit Dir...Ich wage nicht Dir
zu sagen, daß ...sag ichs Dir jetzt oder erst morgen, daß ich
Dich wiedersehen möchte? Wenn ich Dir jetzt sagen würde, daß
ich Dich wiedersehen möchte, käme ich mir schon kühn vor.
Flirtkiller: Man
sollte die larmoyante Form unterlassen: ?Wenn ich es Dir jetzt nicht
sage, werde ich mich später furchtbar ärgern, daher, gehst Du
mit mir ins Kino?? Generell sind alle
Begründungen schlecht,
auch wenn sie ohne Larmoyanz vorgetragen werden: ?Es war schön mit
Dir zu sprechen, daher möchte ich Dich gerne wiedersehen!? Die Begründung
ist nicht zwingend und löst allenfalls Erwartungen aus. Besser: ?Wann
sehen wir uns wieder?(Lächeln). Oder: ?Ich habe mich richtig wohl
gefühlt?! Man läßt dann in ?der Luft?, daß man sich
wiedersieht.
Direkt ?Ich möchte gerne mit Dir ins Kino gehen, ins Theater, Spazieren. Wie hälst Du es mit der Religion, bist Du links oder rechts, Findest Du WGS besser oder alleine Wohnen, Heiraten oder freie Liebe?
Direkt-Indirekt Erzählen Sie direkt von Dingen, die Sie gerne mit anderen tun wollen: ?Ich gehe gerne mit anderen ins Theater, ins Kino, spazieren, in den Urlaub, in die Mensa, arbeite zusammen usw. Teilen Sie Ihre Ansichten über die Welt mit. Schauen Sie im Verlaufe solcher Statements Ihr Gegenüber an versuchen sie seine Reaktionen zu erkennen und zu verstehen. Wechseln Sie das Thema, wenn es kein Interesse auslöst. Indirekt ist hier Ihre Frage ?Hast Du ähnliche Interessen, würdest Du mit mir etwas zusammen unternehmen wollen? Wenn Ihr Gegenüber ähnliche Interessen hat und Ideen entwickelt, ob er sie mit Ihnen zusammen realisieren könnte werden Sie wahrscheinlich interessierte und freundliche Anteilnahme wahrnehmen können. Sollten Sie noch mitteilen, daß Sie am 21.11. mit Sicherheit auf ein bestimmtes Fest gehen, erfahren Sie vielleicht, daß Ihr Gegenüber das auch tun will. Vielleicht treffen Sie ihn aber auch überraschend dort an und können jetzt rätseln, ob er Ihretwegen gekommen ist, auch Ihretwegen, obwohl Sie da sind oder völlig unabhängig davon.
Flirtkiller: Wenn Sie irgend etwas erzählen, ohne sich damit zu befassen, was Ihr Gegenüber interessieren könnte. Wenn Sie sich herumstreiten über irgend etwas und glauben sich behaupten zu müssen. Wenn Sie dem anderen nach dem Munde reden.
?Mitleidstour?Sie erzählen von Ihren Problemen, um auf indirekte Weise den anderen für sich zu gewinnen ?Ich würde gerne mit Leuten ins Kino gehen, aber ich wage es nicht, jemanden anzusprechen, ich denke mich mag sowieso keiner, ich glaube ich bin total langweilig? usw. Das zwingt den anderen unter Umständen eine therapeutische Haltung auf, die er nicht haben möchte. ?Wieso, Du bist doch gar nicht so langweilig...?.Solche Themen gehören mit Freunden besprochen. Im Flirt müssen sie in konstruktive Wünsche umgeformt werden:
KILLER: ?Ich habe Angst jemanden aufzufordern.? KILLERKILLER: ?Am liebsten ist mir, ich werde aufgefordert, ich freue mich, wenn mich jemand auffordert, ich lasse mich gerne mitreißen, Ich finde es schön, mitzumachen, wenn jemand Ideen hat.?.
KILLER: Ich finde mich nicht attraktiv, ich weiß nie was ich sagen soll: KILLERKILLER: ?Ich bekomme gerne Komplimente, ich finde es schön befragt zu werden, wenn sich jemand aktiv für mich interessiert.?
Flirtkiller: Genauso abwegig ist es, Ihre Selbstzweifel in Form von Kritik an anderen loswerden zu wollen. Wenn Sie Sorge haben, langweilig zu sein, sprechen Sie nicht herabsetzend über diese ?Typen, die immer im Mittelpunkt stehen wollen?. Menschen neigen dazu, das an anderen bevorzugt abzulehnen, was Sie an sich selber ablehnen. Sie strahlen dann nur Ablehnung und Abwehr aus.
KILLERKILLER: Richtiger
ist es, diejenigen anerkennend hervorzuheben, die Ihrem Ideal entsprechen.
?So würde ich mich auch gerne mal in den Mittelpunkt stellen können?.
Flirtkiller: Meiden Sie vor allem, Interesse und Zuneigung für Ihr Gegenüber durch Herabsetzen von Anderen auszudrücken. Lügen Sie nicht, um Ihrem Gesprächspartner indirekt zu schmeicheln. Also keine Sätze der Art: ?Ich finde Frauen scheußlich, die sich so aufgedonnert anziehen (die so spießig herumlaufen. )
KILLERKILLER: Sie können
allenfalls positiv über diejenigen sprechen, die Ihnen gefallen. Ihr
Gegenüber wird schon merken, daß er dazugehört. Es ist
auch manchmal besser, selber die Verantwortung für eine Abneigung
zu übernehmen. Statt dann zu sagen ?Ich mag so aufgedonnerte Leute
nicht? sagen Sie dann ?Ich tue mich im Umgang mit diesen Menschen schwer.?
Direkt: Wünsche direkt zu äußern, tun Sie dies innerlich im Selbstgespräch. Man schaut dabei dem anderen in die Augen und denkt sich ?freundliche? Gedanken.
Grund: Freundliche wie unfreundliche Gedanken prägen unseren Ausdruck. Unser Gegenüber kann nicht unsere Gedanken und unsere Gefühle lesen, sondern nur unseren Ausdruck.
Statt dann laut zu sagen
?Erzähl mir bitte etwas von dir? sagen wir das innerlich zum anderen
und sehen ihn / sie dabei an. Unser Ausdruck ist dabei zwangsläufig
offen und einladend.
?Ich sah sie an, und sie
gab den Blick zurück: wir faßten uns mit den Augen bei den Händen.?
K.Tucholsky nach Elsner 1982, S.14
Was macht angstvolle Gedanken so abschreckend für den anderen? Sie signalisieren dem anderen: ?Du bist gefährlich, Du tust mir was an, ich traue dir nicht?. Ihr Gesicht wird folglich eher Mißtrauen, Verschlossenheit, Rückzug, Abweisung ausstrahlen, obwohl ihr Wunsch eher in Richtung Nähe und Kontakt geht. Ihr Gegenüber kann das nicht wissen und wird folglich dazu tendieren, auf die wahrgenommene Abweisung mit Rückzug zu reagieren.
Tramitz weist darauf hin, daß schüchterner Rückzug von Männern von Frauen fälschlich als
Abweisung gedeutet wird.
Trickreiche Gedanken
(wie
krieg ich die rum, was sag ich bloß, damit sie sich für mich
interessiert, hoffentlich sag ich nichts Falsches? gehen in die gleiche
Richtung. Sie lassen sich auch als ?Ich will nicht, daß Du denkst
und fühlst was du willst, sondern Du sollst so denken und fühlen
wie ich das will? verstehen. In Ihrem Gesicht wird dann genau diese Verschlagenheit
und Selbstsucht zu erkennen sein und Ihr Gegenüber wenn schon nicht
abschrecken, so doch auch nicht gerade für Sie erwärmen.
Schüchternheit ist jedoch dann auffordernd, wenn der Blickkontakt erhalten bleibt und der innere Monolog eher in Richtung ?Ich bin offen, ich lasse Dir Raum, Du bist willkommen,
ich brauche Deine Hilfe, ich brauche Deine Großzügigkeit und Freundlichkeit, ich werde mich über Entgegenkommen freuen? geht.
Hilflose Gedanken können
in gleiche Richtung gehen: ?Ich habe keine Ahnung, was ich für Dich
tun kann, aber ich würde gerne etwas tun, sagen.
Larmoyante Gedanken wie ?Ich krieg sicher wieder nichts raus, mir fällt nichts ein, ich bin zu dick, ich bin zu langweilig? verschaffen ihnen ein jämmerliches Gesicht. Sie sehen dann wie ein getretener Hund aus und könnten dann einen engagierten Tierschützer animieren. (Fritz the cat, comic mit er Zangengeburt in total versaut). Diese Klagen sollten Sie für sich alleine oder unter guten Freunden ausleben. Auch wenn sie der Wahrheit entsprechen sollten, müssen Sie beim Flirten innerlich anders auftreten. Z.B. ?So ist es nun mal, heute werde ich so sein wie ich bin, und ich freue mich über jeden, der sich meiner annimmt.?. Aus dem fordernd-anklagenden Gesicht wird dann recht schnell ein bescheiden freundliches, das eher Neugier auslöst. Vielleicht staunen Sie, daß manche Menschen sich immer noch für Sie interessieren? Vielleicht haben diese Menschen einen schlechten Geschmack oder sind blind? Dann gälte für Sie die Warnung, niemals einem Klub beizutreten, der bereit ist, Leute wie Sie aufzunehmen.
Es gibt einige verdammt guten Gründe, sich auch für einen Langweiler zu interessieren, und es wäre erstaunlich, wenn Sie nicht selber schon Erfahrungen mit diesen Gründen gemacht hätten:
1. Nicht jedem Acker sieht man an, daß Gold drin liegt. Und wenn dieses nicht, dann vielleicht etwas überraschend Anderes, vielleicht einfach, weil Sie präsent sind. Andere Menschen haben nicht den gleichen Geschmack und die gleichen Interessen wie Sie. Möglicherweise sind Sie als Langweiler sympathisch, weil Ihr Gegenüber sich von charismatischen Menschen zu schnell an die Wand gedrückt fühlt!
2. Begegnungen von Menschen sind immer kreativ. Das langweilige und unscheinbare Samenkorn kann sich in der richtigen Umgebung überraschend entfalten. Das war dann der Fall, wenn Bekannte Ihnen sagen ?So kenn ich Dich ja gar nicht?. Ihre ?Langweiligkeit ? kann auch heißen, daß Sie noch offen für alles Mögliche sind und auf diese Weise der Andere eine Chance hat, sie mitzureißen.
3. Wenn jemand angefangen hat, sich zu interessieren gibt er nicht immer gleich auf nach dem Motto: ?Das kann doch nicht sein, daß ich mich so geirrt haben soll? Diese Ausdauer kann lohnend sein. Sie sind dann vielleicht auch auf Dauer gar nicht ?interessant?, aber auf attracktive Weise zuverlässig oder herzlich oder aufmerksam oder großzügig oder geduldig
oder oder...
Direkt: Sie küssen Ihren Partner auf den Mund!
Direkt - Indirekt: ?Ich küsse Ihre Hand Madame, und denk es wär Ihr Mund?.
Dieser alte deutsche Schlagertitel drückt das hier Gemeinte sehr gut aus. Direkt können
Sie jemandem flüchtig die Hand geben oder auf die Schulter legen, indirekt eine zärtliche Botschaft damit senden. Vielleicht, indem Ihre Hand einen winzigen Moment länger in Ihrer Hand bleibt als es ?üblich? ist. Der Flirt wäre Ende wenn Sie die Hand solange festhielten, bis auch der Dümmste bemerkt, daß Sie um eine Hand anhalten. Wenn Sie sich beim Tanzen voneinander lösen, können Sie das einen Bruchteil langsamer tun, als es üblich ist.
Entscheidend ist für
den guten Flirt, daß Sie sich dabei an die Reaktion Ihres Gegenübers
halten. Spüren Sie hin, ob dieses kleine Angebot willkommen war. Es
ist in Ordnung, wenn weder Sie noch Ihr Flirtpartner genau wissen, ob sie
richtig liegen - das macht den Flirt aus.
Direkt: ?Ich würde gerne irgend etwas mit Dir zusammen machen? Hier wird kein Zweifel offen gelassen, daß es auf die Nähe zueinander ankommt und alles andere nachgeordnet ist.
Direkt - Indirekt: Sie laden jemanden direkt zu einem Spaziergang an einem Ort ein, den Sie selber sehr lieben. Indirekt teilen Sie ihm über Ihre Freude an einer Zusage mit, daß die Nähe zu ihm eine besondere Bereicherung darstellt. Auch die umgekehrte Form ist natürlich möglich: Sie bitten um eine Einladung: Ladet mich doch ein, wenn Ihr wieder ein Fest macht, ins Elsaß fahrt...?Für alle Beteiligten bleibt damit offen, ob es ?nur? um das Unternehmen geht, auch um die Beziehung, oder vorwiegend um die Beziehung.
Wichtig in jedem Fall: An dem Unternehmen muß ein echtes Interesse bestehen.
Bei allen Begegnungen ist das Entscheidende:
Halten Sie alle Sinne für die Reaktionen Ihres Gegenübers wach, aber interpretieren Sie nicht zu viel hinein oder hinaus. Bleiben Sie dicht an der Wahrnehmung - die ist schon schwierig genug. Dazu ist nicht weniger wichtig, für die eigenen Reaktionen wach und aufmerksam zu sein.
Dazu gehören nicht nur die Gedanken, sondern auch die Phantasien, Ideen, Assoziationen, und vor allem die Empfindungen und Gefühle.
Empfindungen sind z. B. Müdigkeit, Druck, Nervosität, Beklemmung.
Gefühle sind
Freude, Ärger, Gereiztheit, Ungeduld, Gerührtsein, traurig sein.
Es ist sehr schwer, die
entsprechenden Gefühle eines Menschen wahrzunehmen, wenn man blind
bei seinen eigenen ist. Um gekehrt ist fast unmöglich die Gefühle
eines anderen Menschen zu übergehen, wenn man wach für seine
eigenen ist.
Bereits in den Kama Sutra wurde der indirekt inscenierte Flirt als gute Begegungsform dargestellt.
direkt: Sie berühren Ihr Gegenüber, machen ihm ein Kompliment, teilen ihm einen Eindruck mit. Um einen Flirt handelt es sich natürlich nur dann, wenn damit zugleich mehr und anderes signalisiert wird als man ausdrückt.
indirekt: Sie berühren einen Gegenstand, sich selber, den Hund ihres Gegenübers oder einen anderen Menschen. In diesem Falle kann man direkt aussprechen, was man dem anderen
direkt so schnell nicht sagen könnte oder wollte. "Ach Gott, ist das ein süsser Hund ( ein hübsches Kind)" und niemand weiß so genau, wenn der Hund hingebungsvoll gekrault wird,
wer noch alles damit gemeint sein könnte - möglicherweise nicht einmal man selber.
Diese Art des Flirts wird vor allem im Rahmen des Machtflirtes gerne verwendet. Man sülzt den anderen mit allen möglichen Komplimenten über alles mögliche voll, meint aber in
Wirklichkeit immer nur ein und dasselbe. Direkt und treffend wird dieses Verfahren auch Süssholzraspeln oder "Rumschleimen" genannt.
Im Machtflirt tun Sie diese Dinge aus Berechnung, und Ihre persönliche Meinung dazu kann völlig verschieden von Ihren Taten sein. Im Flirtlustfalle verkleiden Sie sich aus Lust an der Freude und am Ergebnis und stimmen damit überein.
2. Achten Sie darauf, daß Sie Ihr Äußeres so gestalten, daß Sie damit selber unabhängig von den Meinungen der anderen Menschen übereinstimmen, und Ihre Freude daran haben. Das bewirkt, daß Sie Maßstäbe setzen (mehr oder weniger breitenwirksam)und damit wiederum Interesse an sich auslösen, das vielleicht nicht entstanden wäre, wenn sie sich nur an den bereits bekannten Wünschen und orientiert hätten. Hier ist besonders sinnvoll etwas zu wählen, das mit Ihrer Person und Ihren Überzeugungen eng Zusammenhänge und für Sie typisch ist.: Es ist Ihr persönliches Logo. Da Sie eine unverwechselbare Person in zahllosen Aspekten sind, ist es auch sinnvoll, dafür einen persönlichen Ausdruck zu finden. Das kann ein Aspekt Ihrer Frisur sein, Ihrer Kleidung, Ihres Schmuckes oder die Hervorhebung eines bestimmten Teiles. Es ist dafür keineswegs erforderlich, daß Sie dabei einem Schönheitsideal entsprechen - das ist nur ein Weg von vielen und nicht einmal immer der Beste.
Vermeiden Sie es, aus einem
Schweineohr ein Seidenkleid machen zu wollen. D.h., arbeiten Sie nicht
gegen Ihr Äußeres an, sondern unterstützen Sie es. Wenn
Sie versuchen als etwas zu erscheinen, das Sie nicht sind, beginnt die
Angst vor Entlarvung. Eine kraftvolle Wildsau ist immer noch attraktiver
als ein mißlungener Beau.
Eine Studentin litt lange
darunter, daß sie mit ihren 1.8O Mühe hatte Partner zu finden,
die größer waren als sie. Da sie in diesem Punkt (Größe)
nicht mehr viel verderben konnte, begann sie sie überzubetonen und
trug zudem hohe Absätze. Die Zunahme an guten Kontakte kam nun nicht
darüber, daß sie größer war, sondern daß sie
selbstbewußter mit ihrer Größe auftat, sich sozusagen
hinter sich stellte. Früher trug sie möglichst flache Schuhe
und versuchte durch Hängen lassen der Schultern kleiner zu wirken.
Ein ziemlich mittelloser Schüler in einem Internat angefüllt mit Kindern wohlhabender Eltern trug konsequent seine Gegenstände in einer Einkaufsplastiktüte durch die Gegend. Kein Spott konnte ihn davon abbringen. Das beeindruckte die anderen Schüler und gab Ihnen zu denken. Es dauerte kein halbes Jahr, und es begann die Mode, mit einer Plastiktüte herumzurennen. Er änderte seinen Stil jedoch auch dann nicht, als diese Mode wieder abebbte
Der Vorteil: Wer sich Ihnen dann zuwendet, meint Sie auch. Der Nachteil: Mancher dreht sich gleich weg.
Auf einer Faschingsfete bekam ein mit nichts als einem Smoking mit abgeschnittenen Beinen gekleideter Mann, die dicken, weißen und haarigen Waden mit einem Tauchermesser geschmückt und Schwimmflossen an den Füßen, das Gesicht mit Zahnpaste zugeschmiert und die Lider mit Kohle geschwärzt, den ersten Preis. Verwundert meinte er zu seinem Kumpel: ?Komisch, sonst habe ich kein Glück bei den Frauen. Aber heute, wo ich nur eklig aussehe (die Zahnpasta und Kohle war derweil übel verlaufen), fallen sie mir um den Hals und liebäugeln. Was soll ich davon halten??
Mir ging es ähnlich
dem gleichen Fest, auf dem ich als griesgrämige böse Oma auftrat
- genauso fühlte ich mich an diesem Tage nämlich. Das Flirten
fiel ihm wie mir leicht und stieß auf Resonanz- weil wir nichts zu
verlieren hatten - wir waren so, wie wir uns fühlten und hatten das
durch die Kleidung zum Ausdruck gebracht.
Diese Quelle der Flirtmacht
wird immer erst dann eine Sackgasse, wenn ich sie als Machtmittel einsetze,
mich schön mache und jetzt erwarte, daß mir alles zufliegt.
Der Mann muß dann möglichst witzig und schlagfertig antworten, und seinen Flirt entwaffnen oder zugänglich ?machen.? Dabei kann er der frechen Antwort die Spitze nehmen (Ja, ich habe heute frei) oder die Spitze erwidern (So nett wie Sie können die gar nicht sein, da bleibe ich lieber gleich hier).
In Flirtbüchern werden zahlreiche one-shot designs für solche Situationen angeboten. Die befreiende Bemerkung soll mir die Schmach ersparen, wie ein Trottel darzustehen und mich zu einem unwiderstehlichen Witzbold machen, der irgendwann dann doch siegt und die Angeflirtete zum Dahinschmelzen bringt. Selten werden die Rollen umgekehrt dargestellt, und wenn, dann siegt die Frau nicht.
Die meisten dieser Witze sind peinlich und dumm wie die Reaktion auf ein heruntergefallenes 1O Pfennigstück: Das könnten wir doch jetzt gemeinsam verprassen. Besonders peinlich ist es, wenn dieser Witz häufig verwendet oder willkürlich herbeigeführt wird. Die Schleimspur des Anmachers ist dann nicht mehr zum übersehen, möge er darauf ausrutschen und sich eines Besseren besinnen.
Ein guter Flirt ist wesentlich durch seine humorvollen überraschenden Wendungen charakterisiert. Und, da es ja nur um das Spiel mit Beziehungsoptionen geht, können Sie Ihrer Kreativität freien Lauf lassen. leichter gesagt als getan? Sowie Sie das Ziel aufgeben eine sichere Kontrolle über die Situation haben zu wollen, haben ?Sie wieder eine Chance.
In einer Physik Prüfung
blockierte eine Studentin total. Der Prüfer, ein weißhaariger,
den Studenten stets wohlgesonnener Professor der alten Schule, gab sich
völlig vergebens alle Mühe, etwas aus der Studentin herauszubekommen.
Auch auf die einfachsten Fragen starrte sie ihn nur hilflos an. Schließlich
zog er in seiner Ratlosigkeit die an einer Kette befestigte Taschenuhr
aus seiner Weste, ließ sie hin und baumeln und fragte, in der Erwartung
etwas über Pendelgesetze und die Schwerkraft zu hören, ?Was fällt
Ihnen dazu ein?,?. Die gepeinigte Studentin platzte in ihrer nicht minder
großen Ratlosigkeit heraus: ?Es ist nicht alles Gold was glänzt?.
Der Professor lachte schallend und sagte erleichtert: Also, ich weiß
nicht, was Sie von Physik wissen. Aber ich weiß, daß viele
Erkenntnisse in der Physik eher durch eine schlagfertige Antwort als durch
akademische Kenntnisse gewonnen wurden . Daher werde ich Ihnen jetzt eine
drei geben. Aber es wäre schon gut, wenn Sie Ihr Verhalten in Prüfungen
noch ein wenig weiterentwickeln würden.?.
Sie überlassen sich Ihrem erotisierten Gefühl und wenden es Ihrem Gegenüber zu. Das Thema kommt fast immer auf Beziehungen, auf die Liebe (in Kunst, Literatur und Ereignissen der Nachbarschaft). Es gibt Komplimente, Berührungen. Sie erlauben sich, rot zu werden, weiche Knie zu haben oder eine Schwalbe im Bauch und erlauben Ihrem Gegenüber, diese Reaktionen wahrzunehmen. Sie hören es an der eigenen Stimm e und der Stimme Ihres Partners, ob ein Resonanz besteht oder nicht. Der erotische Flirt ist nicht zu verwechseln mit jemanden um- oder anschwärmen. Das ist eine einseitige Geschichte und eher ein Flirtkiller als Helfer, da die jeweilige Reaktion des Gegenüber nicht mit einbezogen wird.
Von großer Bedeutung sind körperliche Nähe und Berührungen. Diese können auf vielfältige Weisen herbeigeführt und "ausprobiert werden.
Der erotische Flirt ist
vor allem dann schwierig, wenn man noch keine oder sehr wenig sexuelle
Erfahrungen, aber ein heftiges Verlangen danach hat. Es kann einem dann
wie dem Wanderer in der Wüste gehen, der nach Tagen des Durstes glaubt,
die Oase austrinken zu wollen und zu können. Gedanken und Phantasien
kreisen dann nur noch um Trinken und Wasser. Wer seine Sexualität
dann ausschließlich im Umgang mit Filmen, Literatur, Magazinen, der
eigenen Phantasie und der Selbstbefriedigung praktiziert, gerät in
Gefahr ?oversexed and underfucked? tatsächlich in der zwischenmenschlichen
Begegnung immer nur ?das Eine? im Kopf zu haben. Das Problem wird auch
nicht dadurch gelöst, daß jemand sich dann versucht zu disziplinieren
und diese unangemessenen Gedanken und Phantasien nicht zu haben. Er wirkt
dann düster, verklemmt, unoffen und schillernd, so daß sein
Gegenüber Mühe hat, einfach und klar auf ihn zu reagieren.
Die häufigsten Rollen
sind:
Helferrolle: Im Studium,
im Alltag, sind Sie jemand behilflich oder bitten jemanden um Hilfe. Es
ist gleich, ob Sie jemanden die Tür aufhalten, etwas aufheben, eine
Hilfe im Studium anbieten oder erkenntlich machen, daß Sie bereit
sind.
Arbeitsrollen Nicht
umsonst entstehen viele Beziehungen am Arbeitsplatz oder über die
Arbeit bzw. das Studium. Wenn Sie mit verschiedenen Leuten arbeiten können
- was sollte sie abhalten diejenigen zu bevorzugen, mit denen ein Flirt
möglich ist?(für den Öffentlichen Dienst: bei gleicher Qualifikation
natürlich). Gute Arbeitsbeziehungen regen viele Phantasien und Möglichkeiten
an. Lassen Sie diese Phantasien zu und Wünsche zu. Sie fließen
dann als Eventualitäten in den Kontakt mit ein und können sich
mit den Reaktionen Ihres Gegenübers aufschaukeln.
Öffentliche Rollen. Beim Tanzen, als Nachbar, als Kunde, Fahrgast, Besucher
Alle diese Rollen haben gemeinsam, daß der Kontakt etwas ritualisiertes ist. Jeder weiß woran er ist, es gibt keine Unklarheiten. Daher erlaubt dieser Rahmen alle möglichen formen von Nähe auszuprobieren. Solange Sie diese Rollen ausfüllen, statt mit jemand zu flirten, werden sie zu zähen Flirtkillern. Es wird dann immer schwieriger, die Wendung zu einer begehrenden oder wünschenden Haltung zu bekommen, bzw. sich diesen Wünschen zu öffnen. ?Ich kann doch nicht ein Jahr lang den Harmlosen spielen und dann plötzlich mit Wünschen kommen!? Doch, kann man! Und wenn man sie dann nicht beginnt mitzuteilen, kommt der andere womöglich nicht drauf.
Wenn Sie die Rolle überschreiten
wollen, brauchen Sie lediglich das, was Sie sonst darin tun nur um Weniges
zu ändern: Gelegentlich eine kleine Aufmerksamkeit hinzufügen,
ein ungewohntes Kompliment machen, sich ein Gefühl zugestehen und
es durch den Blick mitteilen, eine Berührung wagen oder irgendeine
andere der Anregungen aus diesem Script aufgreifen.
Man kann das zunächst einmal mit sich alleine ausprobieren (sich den Tisch z.B. schön decken, Licht und Musik richten etc., dann mit Freunden - und dann mit dem Menschen, mit dem man flirten möchte.
Ein romantischer Flirt kann
auch darin bestehen: Eine ausgesprochen hübsche Studentin pflegt sich
völlig unscheinbar zu kleiden und zu geben. Sie hat die romatische
Vorstellung, jemand (der Richtige) würde ihre Schönheit, deren
sie sich durchaus bewußt ist, plötzlich oder langsam entdecken
und daran seine Freude haben.
Der Demonstrative Flirt
ER ist nicht weit vom Balzen entfernt und wirklich prima.
- Wenn Sie an einer Frau (einem Mann) bereits interessiert sind und ein Gegen interesse wecken wollen, müssen Sie irgendwie Aufmerksam keit erregenund dem anderen die Chance geben Sie zu sehen, zu hören, sich Phantasien zu machen, zu träumen...
D.h., der andere braucht Abstand, Raum und Zeit. Also wenden Sie sich nicht direkt an ihn, sondern entweder an eine Person direkt daneben, und noch besser, an das jeweilige eigene Geschlecht. Es kann extrem provozierend sein, wenn ein Mensch scheinbar auf Sie zukommt, und sich dann hingebungsvoll mit einem anderen neben oder hinter ihnen beschäftigt - und Sie stehen selber daneben, besonders wenn er sich Ihnen selber nur minimal zuwendet - um zugleich zum anderen zu gehen. Hier wie überall kann das Spiel gut oder blöde sein.
Für Männer ist es immer herausfordernd, wenn zwei Frau in ihrer freundlichen und fürsorgliichen Art vergnügt miteinander tanzen ohne auch nur im Geringsten lesbisch zu sein. So was!
Sollten die uns gar nicht brauchen? Keine Sorge! Den Frauen geht es auch nicht anders, wenn wir das gleiche tun. Wie stets tritt dieser Effekt nur ein, wenn das, was man miteinander macht, auch wirklich echt ist.
Flirter in der Geschichte, Kunst und Literatur, Film und Theater
Nicht wenige suchen sich ihre Vorbilder oder abschreckenden Beispiele aus Film, Fernsehen, Kunst, Literatur und Geschichte. Teils sind dort alltägliche Rollen prägnant dargestellt
In der Regel beschränken
sich die Helden aber auf ein bestimmtes Merkmal, mit dem sie Riesenerfolg
haben - oder eben auch scheitern.
Flirttypen auf ?psychologisch?
Psychologen arbeiten oft
mit ?Typen?. Sie erleichtern, die Vielfalt von verschiedenen Persönlichkeiten,
Erlebnis- oder Verhaltensweisen zu ordnen, auch wenn der ?reine Typ? eher
selten auftritt. Für diese Typen trifft Dostojewskis plastischer Spruch
zu: Psychologie ist ein Stock mit zwei Enden. D.h., ein Typ kann durchaus
eine angenehme und positive Erscheinung sein, das wird hier die Plusversion
genannt. Er kann aber auch zu einer ausgemachten Nervensäge werden,
dann wird er zu einer Minusversion des Typs. Man kann mit dem gleichen
Hammer einen Nagel oder Schädel einschlagen, um das Gemeinte drastischer
zu sagen.
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Wenn Sie auf solche Menschen
treffen, können Sie mit Ihnen wundervolle Gespräche über
das Leben, die Liebe und die Kunst führen, sogenannte ?tiefe Gespräche.?
Es kann schwer sein, von einem freundschaftlichen Flirt in einen erotischen
Flirt überzugehen. Meistens müssen Sie dann anfangen.
Wenn Sie einem solchen Menschen
begegnen, haben Sie gute Chancen, besonders, wenn Sie gerne träumen,
Zeit brauchen und nicht alles sofort passieren muß, können Sie
hier einen guten Flirtpartner finden. Es kann auch die positive Spannung
eines Flirts sehr erhöhen. Der ängstliche Flirter bleibt Ihnen
erhalten,.. auch wenn Sie sich anderen zuwenden, Sie haben also mehr Freiraum.
Er ist wenig nachtragend.
Als unerfahrener Flirter
und Langweiler haben Sie eine Chance, ins Leben geküßt zu werden.
(vgl. Hesse, Steppenwolf), überlassen Sie sich also so einem Flirt.
Wenn Sie dazu gehören, denken Sie dran, auch fünf gerade sein zu lassen, sonst sind sie zu perfekt - und langweilig.
Wenn Sie diesem Menschen begegnen, fahren Sie mit ihm Achterbahn, gehen ins Wellenbad,
Wenn Sie mit diesen Menschen
flirten, machen sie es Ihnen leicht. Aber es kann passieren, daß
Sie dabei passiv werden und Ihre eigene Initiative verlieren. Sie müßten
sich dann abgrenzen und nein sagen können. Ihr Partner ist im Übrigen
keineswegs immer so lustig, wie er sich gibt (?ich sehe kein Problem?).
Manchmal muß man Ihnen einen dunklen Fleck nachhaltig unter die Nase
reiben, damit sie ihn wahrnehmen.
Kombiniert man nun jeden dieser 8 Typen mit jedem anderen, gibt es 36 verschiedene typische
Begegnungen. Ganz offensichtlich flirten zwei Depressive miteinander anders als ein Depressiver mit einem Hysterischen.
Die meisten Menschen beschränken sich in ihrem Flirtverhalten auf wenige Typen, man sagt auch ?Der ist nicht mein Typ? oder ?ich falle immer auf den selben Typ rein.?.
Der Grund ist keineswegs, daß es für eine bestimmte Persönlichkeit nur bestimmte dazu passende Typen gibt, sondern daß man einfach nichts anderes gelernt hat. Da man aber auch Fremdsprachen lernen kann, kann man andere Menschentypen kennenlernen. Und wer weiß, vielleicht, ist der scheinbar fernliegende Flirt auf Dauer der bessere?
In der griechischen Sage
preßte der Riese Prokrustetes alle bei ihm einkehrenden Wanderer
in ein winziges Bett, wenn sie groß waren, oder streckt sie mit Gewalt
in ein größeres , wenn sie klein waren. So würde es Ihnen
ergehen, wenn Sie diese oder andere Typologien auf sich anwenden. Typen
existieren nämnlich mehr in unseren Gedanken und vorstellungen als
in der Wirklichkeit. Je näher Sie inen Menschen kennenlernen, je mehr
verliert er das "Typische". Sind Sie erstmals in Japan, werden Sie vor
lauter "typisch Japaner" Mühe haben, die Leute zu unterscheiden. Mit
Deutschen hätten Sie da kein Problem. D.h. nicht, daß es keine
typischen Merkm ale gibt, sondern daß sie nur ein M erkmal eines
Menschen sind, nicht einmal immer das wichtigste. Ein Flirt beginnt - oder
scheitert allerdings oft an diesem "herausragenden" Merkmal. Daher ist
es nützlich, für diese Merkmale offen zu sein.
Eine junge Frau erklärte ihrem Freund einige Jahre später, warum sie ihn plötzlich angesprochen hatte, obwohl sie ihn das ganze Jahr davor völlig ignoriert hatte: "Irgendwie waren die hübschen Bubis plötzlich out, und die verrückten Typen in, die waren irgendwie interessanter. Und Du hast schon ziemlich abwegig ausgesehen. Der Betreffende brauchte einige Jahre, bis er verstand,. daß dies wirklich ein Kompliment war und keineswegs eine akute krankhafte Geschmacksverirrung seiner Freundin war. Noch etwas später erfuhr er dann: "Außerdem hatte meine beste Freundin die Nacht vorher ihren ersten richtigen Freund. Plötzlich war ich die letzte Jungfrau in unserer Klique, das hat mir enorm gestunken - und da kamst Du mir gerade recht."
Ob ein Flirt beginnt, wann, und wohin
er führt, hängt schon oft von sehr merkwürdigen Zufällen
ab.
"Zufällig war sie da, und da hast du sie genommen,
sonst wär das garantiert mit einer anderen so gekommen,
ich weiß, das klingt nicht sehr schön,
aber das kann man ja auch mal so sehn"...
Und jetzt hat sie dich runtergebracht
und du denkst, die Welt geht unter,
Aber bald kommt eine andere Frau
Und die macht Dich wieder munter
Ich weiß, das klingt nicht sehr schön,
aber das kann man
aj auch mal so sehn "
Wo er recht hat, hat er
recht!.
Benutzen Sie diese Typen
nur als Anregung, als öffnende Idee, als Hinweis auf ungenutzte Optionen.
Wenn Sie sich zwischendrin als Esel bezeichnen oder jemand anders als Dumme
Nuß, schreien Sie ja auch nicht Ih-Ahh und fressen Disteln , noch
knacken Sie die Dumme Nuß mit einem Hammer. Gleichwohl kann man Recht
haben, sich einen Esel, und jemand anders eineDumme Nuß zu nennen
- weil es leider manchmal wahr ist.
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"Nicies" und Softies,
versus Provos, Machos manche Menschen sind zutraulich, immer freundlich,
sie erwecken den Eindruck, als wenn sie ?mit jedem könnten?. Sie bevorzugen
Kaffekränzchen, den geselligen Weinabend und das gemeinsame Liegen
am Strand. Wichtiger als ein bestimmtes Projekt ist ihnen, daß es
gemeinsam durchgeführt wird. Das sexuelle Interesse ist ihnen oft
völlig nachrangig, der Machtaspekt (z.B. wer bestimmt) völlig
egal. Das Dabei sein ist ihnen wichtiger als das Siegen. (Das Gegenstück
ist der Einzelgänger). Sie sind an Harmonie interessiert und verzichten
lieber auf eigene Standpunkte und Wünsche, wenn es zu Konflikten führen
könnte. Diffuse Ablehnung und Distanz vertragen sie, sie sind oft
verletzlich und gegen Kritik empfindlich. Ihr Selbstwertgefühl ist
oft gering.
Andere streiten sich grundsätzlich,
machen aus jeder Begegnung einen Kampf und fühlen sich nur wohl, wenn
es um Wettbewerb und Auseinandersetzung geht: Beliebt sind bei ihnen Gesellschaftsspiele
in denen es um irgend etwas geht. Das Siegen ist ihnen wichtiger als das
dabei sein. Sie führen gerne bzw. legen Wert drauf, daß Führung
und Ordnung besteht und jeder seiner Verantwortung nachkommt. (Das Gegenstück
ist Nachgeber, der sich jeglicher Konfrontation entzieht).
Lover" und
Asketen
Und dann gibt es die Dauercharmeure, professionelle Süssholzraspler,
Don Juans oder Casanovas, die jede Begegnung zu einer potentiell erotischen
machen. Machtaspekte oder Freundschaftsaspekte sind eher nebensächlich
oder Mittel zum Zweck. Sie könnten ihre Zeit mit erotischen Phantasien
und Werbefeldzügen verbringen und würden eine Gesellschaft eher
meiden, in der sie dafür niemanden finden. Das Gegenstück ist
der geschlechtsneutrale Mensch, dessen Motto im Umgang lautet ?es spielt
keine Rolle, ob jemand ein Mann oder eine Frau ist", das Geschelchtelich
ist tierisch und lächerlich (Augustinus)
Schwaller und Schweiger : Eine besondere Gattung. Sie sondern große Mengen an Texten ab , erzählen stundenlang irgendein Zeug, von dem keiner versteht, warum sie es erzählen, und es interessiert auch nicht besonders. Man spricht da auch von "Logoroehe", Wortdurchfall. (Sülz, Laber, Schwall).
Das Gegenstück sind
die Schweiger, die sozusagen an Verstopfung leiden und die den Mund nicht
aufbekommen. Eine literarische Idealisierung für den Schweiger ist
z.B. die Figur der Momo und eine Katastrophisierung der Held in dem Roman
"Der Sperber von Maheux".
Hänger und Aktivisten:
Die einen sind ständig auf Achse, Betriebsnudeln, nur zufrieden, wenn
irgendetwas unternommen wird. Den anderen ist jede Hektik und Aktivität
zuwider, sie kommen nie auf eine iegene Idee und würden anwachsen,
wenn sie n icht b ewegt würden.
Beauties und Uglies:
Die
einen sind bildschön, eine Augenweide und eine Zierde jeden Ortes,
die anderen sind krötenhäßlich und unansehnlich. Die einen
kümmern sich geradezu panisch und süchtig um die eigene Schönheit
und lassen sie sich viel Geld und Arbeit kosten. Die anderen meiden die
Schönheit geradezu und pflegen ihre Häßlichkeit, hinter
der sie sich trefflich verstecken können. Witzigerweise können
letztere oft besser flirten als die ersteren - sie haben ja, in ihrem eigenen
Bilde, nichts zu verlieren. (Schweinepriester)Die Schönen leiden oft
unter dem Effekt, daß sie ihre ganze Aktivität darauf richten,
andere scharf zu machen - aber sie tun zu wenig für ihre eigene Schärfe.
Die anderen laufen Gefahr, selber immer scharf zu sein, aber den anderen
zu wenig Anlaß dafür zu bieten.
Optimisten, Pessimisten:
Die
einen verbreiten immer gute Laune und sehen im letzten Atemzug noch das
volle Leben, die anderen befürchten immer das Schlimmste, sind in
Habachtstellung und sehen im ersten Atemzug schon die Ankündigung
des Todes.
Hagestolze und Sozis:
Die einen leben nach dem Motto "Verschon m ich mit Freunden,. mit Feinden
komme ich alleine klar". Der andere sagt, "Solange ich Freunde habe, ist
mir jeder Feind gleichgültig.
Heilige und Sünder:
Die einen beziehen alles auf eine religiöse Orientierung. Da sind
die bigotten Frömmler auf der einen Seite und die Heiligen auf der
anderen. Den anderen geht das am Steiß vorbei und sie lassen nmichts
anbrennen, nehmen was kommt und was gefällt.
Flirtmaschine und Pokerface, zwei Extreme ein und derselben Haltung:
Angst vor Bindung, Nähe
und dem Wechsel in einer Beziehung. Beides sind Formen des Machtflirtes,
da sie manipulieren und tricksen. Der eine wartet auf Bedingungen, die
nicht bestehen, der andere schließt Möglichkeiten aus und flirtet
nicht echt, er spielt. nur.Das Pokerface ist zu unflexibel in seinen Wünschen,
die Flirtmaschine zu unspezifisch, sodaß beide letztlich gar nichts
wollen.
Zwei gleich ausgeprägte Typen treffen sich nicht so oft - Die Füchse kennen die Schliche der Füchse. Hingegen suchen sie leichter den Gegenpol - Gegensätze ziehen sich an. Es gibt dann eine Arbeitsteilung, Jeder ist Spezialist in einem Bereich, in dem der andere wenig kann.
Für alle Typen gilt:
Sie existieren eher in Gedanken als in der Wirklichkeit. Je näher
man einen Menschen kennenlernt, je wenmiger "typiosch" und je individueller
sieht er aus. Am ersten Tag in Japan sehen alle Menschen gleich aus, das
ändert sich dann Tag für Tag. Das heißt nicht, daß
die typischen Merkmale nicht bestünden, nur, daß sie weniger
wichtig werden. Daher sollte man auch nicht unbedingt einen Flirt nur davon
abhängig machen. Die typischen Merkmale sind möglicherweise nur
eine Verpackung, ein outfit, hinter dem die verschiedensten Menschen stecken
können.
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Übungen
Die Reihenfolge der Übungen spielt hier keine Rolle. Man sucht sich am besten diejenige heraus, zu der man am ehesten Zugang hat. Die Übungen zielen in zwei Richtungen:
1. Selber ein lebendiger Flirtpartner zu werden.
2. Dem Gegenüber zuermöglichen, ein lebendiger Flirtpartner zu werden-.
Das ist jeweils ein Schwerpunkt.
Das eine wird immer zwangsläufig auch mit dem anderen erreicht.
1.Übung: Wer bin ich?
1.1 Instruktion: Lehnen Sie sich zurück, schließen Sie die Augen. Entspannen Sie sich.
1.2 Ziel der Übung: Wahrnehmung der eigenen
Person intensivieren, die Aufmerksamkeit weglenken von ?wie sehen mich
andere?, selbst wertschätzender werden, eigene Ziele und Motive erhellen,
Selbstverbalisierung stärken. Das soll im Kontakt ermöglichen,
offen für den anderen zu sein, einen eigenen Platz einzunehmen, Ansprüche
und Wünsche zu formulieren, es als selbstverständlich ansehen,
wahrnehmbar zu sein, anderen einen Chance zu geben mich zu mögen,
zu glauben, wenn ich gemocht werde.
2. Übung: Kontakte bereichern
2.1 Instruktion: Erweitern Sie Kontakte mit Menschen um eine Kleinigkeit, die Sie in der Situation antreffen können. Wenn es in der Bäckerei warm ist, ergänzen zur Brötchenbestellung: ?Schön warm ist es hier?, ?Es riecht hier sehr gut?, oder was immer Ihnen zur Situation in den Sinn kommt. Das können Gedanken,. Vorstellungen, Wahrnehmungen oder auch Bewegungen sein, z.B. einem anderen Kunden die Tür aufhalten.
2.2 Ziel der Übung:
Die ersten Schritte im Umgang mit Spontaneität tun, feststellen, daß
man das kann. Die eigenen vorhandenen Möglichkeiten ausprobieren und
merken, daß es der Übung bedarf. Feststellen, wie wenig einem
(anderen) schon gut tut. Feststellen, daß es nur sehr kleiner Aktionen
bedarf, um einen angenehmen Moment herzustellen. Lernen, daß nichts
weiters folgen muß!
3.Übung:
Erfolge nutzen
3.1 Instruktion:
a. Erinnern Sie sich an eine Situation, in der Sie richtig schön geflirtet haben.
b. Erinnern Sie sich an Menschen, die Ihnen viel bedeuten.
c.Erinnern Sie sich an eine wichtige Liebesbeziehung.
d.Erinnern Sie sich an eine wichtige Freundschaft
Wann genau war das? Wo war das? Führen
Sie sich Scenen aus diesen Begegnungen möglichst konkret und lebhaft
vor Augen. Wer war beteiligt, wie lief das Ganze ab? Drehen Sie es wie
einen Film vor Ihrem inneren Auge ab. Vielleicht fallen Ihnen statt Scenen
Worte und Gedanken ein, berichten Sie wie es war. Was haben Sie dort, bei
diesen erfolgreichen Scenen anders gemacht, als heute wo es Ihnen
oft nicht gelingen will.? Es ist unfruchtbar zu fragen "warum war es anders?",
da es dann eine intellektuelle Überlegung wird. Es soll aus dem scenischen
Gedächtnis geschöpft werden, nicht aus den Theorien. Diese Übung
lebt daher davon, daß die Scenen möglichst konkret vorgestellt
werden. Weiter, daß man die Frage "Was war anders?" so lange wiederholt,
bis wirklich nichts mehr kommt. " Erst dann kann ich unterscheiden, was
von den Unterschieden zu der gewünschten Situation beigetragen hat
- und was davon in meiner Verfügung stand. Es folgt, "was kann ich
heute entsprechend tun."
3.2 Ziel der Übung:
Wegkommen von negativen Gedanken und Problemen hin zu Lösungen und
Fähigkeiten, die man schon einmal hatte. Diese können dann JETZT
genutzt werden, indem die gleichen Bedingungen wie damals hergestellt werden,
oder man sieht, daß heute schon Teile davon möglich sind. Vorallem
gilt es, statt theoretischer Überlegungen mehr handlungsorientierte
Ideen entwickeln. Aus "Müßte mehr auf Leute zugehen " wird dann
"heute abend Christian" anrufen".
4. Übung: Die eigenen Ziele und Wünsche klären und konkretisieren
4.1 Instruktion: Stellen Sie sich vor, Sie gehen heute abend ins Bett und schlafen ruhig ein. Über Nacht, geschieht ein Wunder, und Sie lernen das Flirten im Schlaf. Da es aber im Schlaf passiert, merken sie das gar nicht. Am nächsten Morgen wachen Sie auf und fragen Sich: Ist das Wunder passiert oder nicht? Woran würden Sie feststellen, daß es passiert ist. woran merken andere, daß es passiert ist? Was würden Sie anders tun, sagen, unternehmen als bisher?
Wichtig: Beschreiben Sie die Veränderung so konkret wie möglich. Wenn Sie andere Gefühle oder andere Gedanken feststellen, überlegen Sie weiter: Was tue ich dann anders als bisher, wenn meine Gefühle und Gedanken anders geworden sind? Die Übung entsprecht der Übung Nummer 3, nur daß jetzt Phantasien für Gegenwart und Zukunft genutzt werden.
4.2 Ziel der Übung:
Sie sollen konkrete Visionen in die Zukunft entwickeln , dabei einzelne
und realisierbare Schritte visionieren statt allgemeine große Ziele.
So bleiben die Ziele im Bereich des Machbaren. Statt ?mutiger werden? entsteht
dann z.B. ?Nach dem Mensaessen heute Ralph bitten, noch eine halbe Stunde
mit in die Cafeteria zu gehen?.
5. Übung: Klarheit der eigenen Wahrnehmung fördern
5.1 Instruktion: In den kommenden Begegnungen halten Sie bitte Ihre Wahrnehmung auf ?Empfang?. Sehen was geschieht, registrieren Sie Ihren inneren Bilder und Vorstellungen, nehmen Sie Gedanken und Ideen zur Kenntnis, stellen Sie Ihre Empfindungen und Gefühle fest - und lassen Sie diese geschehen, ohne viel einzugreifen. Verhalten Sie sich wie im Kino, dort können sie das Geschehen auch nicht beeinflussen. Sie können jedoch Ihre Aufmerksamkeit mal auf dem einen, mal auf dem anderen Aspekt ruhen lassen.
5.2 Ziel der Übung:
d.Man nimmt einen der Gruppe Unbekannten, z.B. Therapeuten, und stellt Ihn in der absolute Minusversion (Triebtäter) oder Wohltäter (Bundesverdienstkreuz) vor. Die eine Hälfte der Gruppe wird über die (scheinbare) Eigenschaft unterrichtet und gebeten zu schweigen. Dere anderen wird der Betreffende neutral vorgestellt. Der Täter /Wohltäter tritt nur 5 Minuten auf, erzählt etwas Neutrales. Die Gruppenhälften sollen dann getrennt ihre Eindrücke von ihm zusammenfassen und wiedergeben. Man kann diese Übung selber machen: Man tritt in einer unbekannten Umgebung in einer Rolle auf, die man besonders fürchtet oder gerne hätte, also eine emotional bedeutsame Rolle.
6.2 Ziel der Übung:
Urteile sind weitgehend Produkte der eigenen Person und nicht Eigenschaften
des anderen. Man kann Kontakte dadurch künstlich herstellen oder dummerweise
verzerren und unmöglich machen. Es ist besser, sich auf Erfahrungen
und Wahrnehmungen zu verlassen, bzw. diese vorhergehen zu lassen, als die
Welt über Vorurteile kennenzulernen. Das soll offener für Kontakte
machen und Rationalisierungen wie ?der ist eh blöd? entkräften.
7. Übung: Auf Empfang gehen
7.1 Instruktion:Wenn sie das nächste Mal unter Menschen sind, beschränken Sie sich auf Empfang und Reagieren. Nehmen Sie sich also fest vor, nicht selber aktiv zu werden - auch wenn es noch so verlockend wäre. Sehen Sie aber Andere ruhig an, wenden Sie ihnen Ihren Blick zu. Sprechen Sie lediglich innerlich ? Du kannst mich ansehen, Dich interessieren, Dich abwenden - was du willst, ich bin neugierig, was Du tun wirst?. Stellen Sie sich lediglich zur Verfügung. z.B. stellen sich auf einem Fest dazu oder setzten sich dazu, und lassen es beim Hinsehen. Erlauben Sie sich lediglich, auf jemanden zu reagieren, der sich an Sie wendet. Es darf also etwas passieren - wenn die anderen sich bemühen, aber niemand muß.
7.2 Ziel der Übung:Vom
Erwartungsdruck heruntergehen, daß man dauernd etwas tun muß,
sich statt dessen offen halten für andere und ?vielversprechender
? aussehen. Den anderen Raum und Zeit einräumen und sie so ermutigen
. Die anderen können so Phantasien entwickeln - sie werden n icht
durch ihre Aktivität oder Erwartungshaltung gebremst. Sie merken,
daß es auch dann gut geht, wenn nicht erst bestimmte Erwartungen
erfüllt werden. Es geht auch darum, Wünsche und Erwartungen unterscheiden
zu lernen. Wünsche helfen einem Flirt, Erwartungen schaden ihm. Sie
schränken alle Beteiligten ein.
8. Übung: Was will ich eigentlich konkret und jetzt?
8.1Instruktion: die Übung ist in der Gruppe zu machen und als Aufgabe daheim. Die Gruppe bleibt im Kreis sitzen. ?Stellen Sie sich vor, Sie würden sich in der Bahn gegenübersitzen oder in der Cafeteria. Stellen Sie sich vor, Sie wollten auf jeden Falll mit diesem einen oder anderen Menschen in ein Gespräch kommen. Schauen/Sehen Sie bitte um sich herum, sehen Sie die Mitglieder der Gruppe an. Was möchten Sie von wem wissen, was wem mitteilen? Gibt es etwas, das sie vielleicht lieber tun als sagen würden? Tun Sie es! Vielleicht fallen Ihnen verschiedene Möglichkeiten ein.
8.2 Ziel der Übung:
Runter vom Satz?jemand ansprechen? hin zum Konkreten und weg von der Formel
hin zum echten und unmittelbaren. Wenn man nichts findet, kann man zwar
verschiedene Wünsche und Interessen haben, aber keine, die real werden
sollen. Dann macht man sich auch keinen unnötigen Stress. Man lernt
so zwischen realisierbaren (im Moment) und nicht oder noch nicht realisierbaren
oder entscheidbaren zu unterscheiden. Während die Wünsche den
Körper belebenm und sinnlich machen, lassen ihn Erwartungen starr
und zudringlich werden.
9. Übung: Was könnte ich wollen
9.1 Instruktion: Denken Sie an eine bestimmte Person, die Sie gerne kennenlernen wollen. Legen Sie eine Liste mit allen Möglichkeiten an, die Ihnen einfallen, auch wenn Sie etwas verrückt sind. Bewerten sie nichts, schreiben Sie alles auf. Diese Übung kann gut in der kleinen Gruppe gemacht werden.
9.2 Ziel der Übung:
Es geht darum, die eigene Phantasie anzukurbeln, sodaß sie in der
konkreten Situation ebenfalls mehr Einfälle produziert. Das muß
dann keiner aus der ursprünglichen Liste sein. Es geht also nur um
flexibler werden und Kennenlernen der eigenen Reaktionsmöglichkeiten.
10. Übung: Kein Ruf wird nicht ruiniert.
10.1 Instruktion: a. Gehen Sie alleine oder mit Freunden in eine andere Stadt (oder nutzen den Urlaub ), wo die Chance gering ist, jemand zu kennen oder wiederzutreffen. Sprechen Sie den nächsten Menschen an, den Sie kennenlernen wollen, direkt und ohne viele Umstände. Wählen sie eine Form, die praktikabel ist:In einem Cafee bitten, sich dazu setzten zu dürfen. Fragen Sie , was Sie wissen wollen, teilen Sie mit, was Sie mitteilen wollen.
b. Nutzen sie den nächsten Maskenball Da Sie keiner kennt, können Sie sich frei benehmen. Gehen Sie am besten mindestens zu zweit.
10.2 Ziel der
Übung: Die Gedanken vor den sozialen Konsequenzen für eine
Weile außer Kraft setzen. Auch wenn es ein beschämendes Ereignis
ist, niemand wird davon erfahren, bzw. die Chance geht gegen Null, daß
dieses passiert. Das erlaubt mehr Risikobereitschaft. Wo kein Ruf ist,
kann er auch nicht ruiniert werden.-
11. Übung: Was wäre wenn
11.1 Instruktion: Stellen Sie sich eine bestimmte Person vor, die Sie gerne kennenlernen wollen.Überlegen Sie, wie Sie es anfangen wollen. Was für negative Ereignisse befürchten Sie? Was für positive erhoffen Sie. Nehmen Sie sich gründlich Zeit.
Stellen Sie sich vor, sie würden die negativen Folgen riskieren, dem Schicksal zugestehen, daß es so mies ausgeht wie befürchtet. Wenn es erträglich ist, riskieren Sie es und sagen sich jedesmal: "Das kann, das darf passieren."
11.2
Ziel der Übung:
Sich klar werden, welche Erwartungen man hat, sich die Risiken klar machen,
mit diesen Risiken in die Situation gehen statt immer zu warten, bis kein
Risiko mehr da ist. Dem Feind ins Weisse des Auges zu sehen und zu lernen,
daß man das schafft. Nicht erst erwarten, daß einem alles egal
sein muß, bevor man handelt.
12. Übung: Was brauche ich
12.1 Instruktion: Stellen Sie sich vor, Sie sähen sich selber als Kind, das in einen neuen Kindergarten kommt. Wie alt sind Sie da? Stellen Sie sich vor, Sie sitzen da scheu und alleine in der Ecke. Gehen Sie vorsichtig näher und fragen es behutsam, was es braucht, gerne hätte, wovor es sich fürchtet. Notieren Sie sich, was Sie erfahren. Manchmal kann es helfen, wenn man sich abwechselnd an den Platz des Kindes begibt, und dann wieder an den Platz des fragenden Erwachsenen.
12.2 Ziel der Übung: Die eigenen Wünsche
und Sorgen erfahren. Dabei auch die Erwartungen erkennen, die einen lähmen.
Aus der erwachsenen Situation kann man dann etwas für seine Wünsche
tun - und ist nicht wie ein Kind darauf angewiesen, daß es die anderen
machen.
13. Übung: Korb annehmen
13.1 Instruktion: Stellen Sie eine Liste mit Gründen zusammen, die einen Menschen dazu bewegen können, eine Annäherung von Ihnen in einer bestimmten Situation nicht zu beantworten oder abzulehnen, obwohl dieser Mensch nichts gegen Sie hat oder gar Sympathien für Sie hat.
13.2 Ziel der Übung:
Sich klarmachen, daß es zahllose gute Gründe gibt, eine Annäherung
nicht zu wollen, und daß dies nicht gegen einen sprechen muß.
Das verhindcert, daß man automatisch ein "nein" gegen sich gerichtet
deutet. Es bewirkt, daß man mehr offenläßt - und vielleicht
auch nachfragt.
14. Übung: Das war gemein!
14.1 Instruktion: Stellen Sie zusammen, welche Ablehnungen sie kränken würden, welche
Art von Ablehnungen sie ärgern würde. Erlauben Sie innerlich, in Form eines Satzes, Ihrem Gegenüber so zu reagieren. Suchen Sie nach einer Reaktion bei sich, mit der Sie übereinstimmen. Es ist immer hilfreich, dem anderen nicht rachsüchtig mit gleicher Münze heimzuzahlen, das stünde auch im Widerspruch zur vorigen Avance. Man sollte in jedem Falle sein Bedauern ausdrücken. (Es wird selten notwendig sein, sich gegen wirkliche Unverschämtheiten zu wappnen, sie geschehen sehr selten. )
14.2 Ziel der Übung:
Sie sollen die Situation bewältigen und es nicht nötig haben,
die Reaktionsmöglichkeiten Ihres Gegenübers zu beschränken.Das
bringt sie aus der Lage des Abhängigen und des Opfers heraus und läßt
Sie aktiv werden.
15. Übung: Sich
anpreisen
15.1 Instruktion: Setzen Sie eine Annonce auf, in der Sie einen Menschen zwecks näherer Bekanntschaft - Liebe nicht ausgeschlossen - kennenlernen möchten. Bleiben Sie bei der Wahrheit.
Als Gruppenübung: Die Teilnehmer sollen erraten, welche Anzeige von wem kommt.
15.2 Ziel der Übung
Lernen
zu sich zu stehen, Verantwortung für die eigenen Qualitäten übernehmen
und nicht immer den anderen dazu nötigen aus der Asche meine Qualitäten
zu erkennen. Sich damit auch angreifbarer machen und die eigenen Qualitäten
notfalls verteidigen lernen.
16. Übung: Wahrnehmen und darüber hinaus
16.1 Instruktion:
Bilden Sie bitte Paare. Jeweils einer schaut sein Gegenüber an und
sagt: ?Ich sehe...(Du lächelst, Du bwegst Dein Gesicht nicht,
Du sitzt still...). Dann darauf: "Und ich denke" (Vermute, erinnere
mich, stelle mir vor, glaube)Wie oben, aber: Und ich "fühle",
(spüre, das löst bei mir aus, wünsche).
16.2 Ziel der Übung: Unterscheiden lernen zwischen Wahrnehmen und Deuten, eigenen Reaktionen und denen des Gegenübers. Bemerken, daß mein Gegenüber mehr als nur ein Merkmal hat. Je mehr ich sehe - je mehr Reaktionen habe ich auch selber. Hilft auch gegen Vorurteile.
17. Übung: Interesse an der Welt entwickeln .
17.1 Instruktion: Erinnern Sie sich an Situationen in Ihrem Leben, in denen Menschen Sie in irgendeiner Form mitgerissen haben, begeistert haben, interessiert haben für etwas auf dieser Welt. z.B. auf eine Reise in ein anderes Land, das Studium oder ein Hobby.Wie haben diese Menschen das geschaft?. Was haben Sie selber dazu beigetragen?
17.1.2 Instruktion Mit was für Interessen und Themen könnten Sie andere Menschen
18. Übung: Sowohl als auch
18.1 Instruktion Nehmen Sie ein Oktavheft, und schreiben zeilenweise alles hinein, was für Sie spricht, sei es, daß Sie, sei es daß andere es so sehen und bewerten. Drehen Sie das Heft herum, und schreiben Sie alles zeilenweise hinein, was gegen Sie spricht, sei es, daß Sie es so sehen, sei es, daß andere es so sehen. Lesen Sie es immer mal wieder durch, erst die eine Seite, dann die andere, und lassen es auf sich wirken. Argumentieren Sie nicht, rechnen Sie nicht gegeneinander auf
18.2 Ziel der Übung
Sich
insgesamter annehmen, sich mehr akzeptieren, beide Seiten zusammen wirken
lassen statt sich in einen richtigen guten und einen falschen schlechten
teilen.
19. Übung: Für den Anderen da sein
19.1 Instruktion:?Bilden Sie bitte jeweils Paare. Suchen sie möglichst jemanden, den Sie noch nicht kennen. Machen Sie sich jeweils miteinander bekannt. Sie haben dafür 5 Minuten Zeit. Abwechselnd soll der eine für den anderen oder umgekehrt ?da?sein. Für diesen:Sagen Sie sich innerlich ?ich bin für Dich da? und sehen zumanderen hin. Versuchen Sie zu erkennen, was den anderen beschäftigt und bewegt, was er benötigt, wünscht, ablehnt. Sie können auch raten oder herumprobieren.
Für den Anderen: Was beschäftigt Sie, was bewegt Sie, was brauchen Sie oder hätten Sie gerne von Ihrem Gegenüber??
19.2 Ziel der Übung:
Verschiedene
Rollen beim Flirten einnehmen und getrennt üben. Hier die Fähigkeit
sich etwas zu wünschen und die Fähigkeit etwas zu geben.
20.Übung: Flirts finden überall statt
Anleitung: ?Bleiben Sie bitte einige Minuten so
sitzen, wie Sie jetzt gerade sitzen. Ich möchte Sie bitten, in einigen
Minuten (zwei Gruppen, Trippel, Paare, ) zu bilden. Wie finden Sie heraus,
wer mit wem zusammengehen will für die folgenden Übungen? Sprechen
Sie dabei nicht, sondern finden Sie für sich heraus, mit wem sie zusammengehen
möchten. ?
Beobachten Sie in den folgenden Tagen, mit welchen Menschen Sie einen Kontakt nicht aufnehmen, obwohl Sie es gerne täten. Nehmen Sie diesen Menschen gegenüber mal die eine, mal die andere Haltung ein. Beobachten Sie, was sich verändert in der Beziehung und Ihrem Erleben. Anschließend: Wie haben Sie das gemacht, was fiel leicht, was schwer, wie haben Sie sich versichert, ob Ihr Gegenüber will...kommt Ihnen das bekannt vor aus erotischen Flirts, z.B. jemanden ansprechen oder beim Tanzen auffordern?
Ziel: Am Anfang einer Gruppe erlebbar machen, daß
Flirten bei jedem Beziehungswunsch stattfindet und dort nicht weniger schwierig
ist, als beim erotischen Flirten. Man kann es mit jedem lernen. Es kann
genauso aufregend sein, einen Kollegen zu finden, einen Nachbarn oder einen
Liebsten. Man kann so auch herausfinden, welche Wünsche man ausschließt,
und man kann überprüfen, ob das wirklich so sein soll. Je weniger
Wünsche man zuläßt, umso cooler kann man in der Begegnung
sein.
21. Übung: Offenheit und Bereitschaft statt Forderungen und Erwartungen signalisieren.
Frauen flirten anders als Männer im Durchschnitt, es gibt die aktive und passive Rolle, beide haben ihre Stärken.
Instruktion: Gehen Sie in eine Wirtschaft, ein Caffee, die Mensa, kurz: irgendeinen Ort, an dem Menschen Sie sehen können. Nehmen Sie sich für den Abend vor: Ich werde mich heute abend den Blicken und dem Interesse anderer zur Verfügung stellen. Wer mich sehen will kann, wer nicht, ebenfalls. Wer mich ansprechen will, darf, wer nicht, darf es lassen. Ich werde mich vor allem dafür interessieren, was mir an anderen Menschen gefällt. Bei einem Blickkontakt sagen Sie sich innerlich: Du bist willkommen, wenn Du kommst.?. Drauf achten, was sich verändert, vor allem im eigenen Erleben, natürlich auch in der Umgebung.
Ziel: Die Aufnahmebereitschaft erhöhen, dem
anderen signalisieren, daß man offen und bereit ist. Dem anderen
Mut machen. Durch die Selbstgespräche drückt das Gesicht eher
Freundlichkeit aus, als durch selbstkritische oder ängstliche Selbstgespräche.
Die Erwartungshaltung senken und damit auch die Frustrationen unerfüllter
Erwartungen.
22. Übung: Lieber echt blöd als falsch gut
Instruktion: Versichern Sie sich in einer bestimmten Flirtsituation ihrer unmittelbaren Reaktionen. Teilen Sie Ihrem Gegenüber diejenige mit, in der Sie sich zwar blöd - aber echt fühlen, also geben sie sich keine Mühe. ("Mist, ich würde Dich gerne beeindrucken und mir fällt nichts ein! Was müßte jemand tun, der Dich kennenlernen will obwohl er schüchtern ist. ?)
Ziel: Feststellen,
daß man keine Vorbedingungen erfüllenmuß für einen
Flirt. So blöd kann man nicht sein, daß ein Flirt nicht stattfinden
kann, wenn man echt bleibt. Aber alle Kunst nutzt einem nichts, wenn m
an eine Fassade aufsetzt und nicht echt ist.
23. Übung: Interview
Instruktion:
Was im Interview gut ist, muß es in anderen Bereichen nicht sein, z.B. beim Streiten, sich auseinandersetzen, sich unterhalten, Meinungen austauschen usw.
Das Ping-Pong Interview. Viele Menschen, die sich kennenlernen wollen, praktizieren das Ping-Pong Interview. ?Ich war kürzlich in den Alpen? - ?Ich war dort letztes Jahr!?. ?Diesmal hats mir gar nicht gefallen, viel zu voll? ?Mir auch nicht, ich gehe schon seit Jahren nur mit Vorbehalt?. Ganz extrem ist dies der Fall, wenn jemand über persönliche Probleme spricht. Dann stellt der andere leicht seine eigenen dagegen.
Das Innenview: Noch unergiebiger ist das Innenview. Man antwortet auf eine Äußerung oder Antwort auf eine Frage mit langen Ausführungen über das eigene Leben, sodaß man man zum Schluß vom anderen nichts erfährt. Das wird Männern oft vorgeworfen.
Deshalb will ich nächstes Jahr nach Korsika. ?Ist dort auch nicht besser, da war ich schon?.usw. Der Nachteil an dieser Form ist, daß es schwer ist, sich zu merken, was den anderen interessiert, da man ständig mit sich beschäftigt ist.
Das eigene Erleben wird in diesem Interview kein Thema, sondern lediglich Quelle der Fragen und Statements. Falsch: ?Ich würde mich da lieber nicht so aufregen, Das bringt nichts, sich da so aufzuregen usw.? Richtig: ?Wieso regst Du Dich da so auf? Was versprichst du dir davon??
Wenn man vom eigenen Erleben so stark berührt ist,
daß man keinen Platz für sein Gegenüber hat, muß
man diesen Platz schaffen. Falsch: ?Aber das kann man doch nicht
so einfach sagen.... Richtig: ?So siehst Du das (erlebst du das,
bewertest Du das, machst Du das.) Machen Sie eine Pause und entspannen
sich, stellen Sie die eigenen Ideen und Impulse beiseite...?Wie reagieren
denn die Menschen Deiner Umgebung auf so eine Meinung??.
23.1 Ziel:
Was interessiert mich an dem anderen, was beunruhigt
mich, was fällt mir auf, was erstaunt mich, rührt
mich, verwirrt mich, macht mich neugierig, beschäftigt
mich, verstehe ich oder verstehe ich nicht? Die Fähigkeit
zu flirten beruht auf der Fähigkeit, ein Interesse für andere
Menschen zu entwickeln. Das Interview soll dem Anderen die Chance geben,
sich darzustellen, etwas von sich mitzuteilen und festzustellen, ob er
damit auf Interesse und Verstehen stößt. Umgekehrt können
Sie feststellen, ob der andere Interesse bei Ihnen auslöst.
24. Übung Von was kann jemand bei Dir träumen (alpträumen)
Anleitung: a. Stellen Sie eine vollständige Liste von den Dingen auf, die andere Menschen an Ihnen mögen, die andere dazu veranlassen könnten gerne an Sie zu denken und von Ihnen zu träumen. Je größer Ihre Flirtmacht ist, umso mehr Dinge werden Sie finden.
Ergänzen Sie die Aufgabe um die ?Möglichkeiten?, die Sie bei sich sehen,und die noch der Entfaltung harren. Positiv heißt: Themen, Umstände, Dinge, die Sie als Ihrem Leben zugehörig trachten, die Sie akzeptieren, nicht missen wollen. Das können sehr konkrete Dinge sein, wie Ihr Ohrläppchen oder ein Ring, oder sehr allgemeine wie ?Zuverlässigkeit?.
In konkreten oder möglichen Flirtsituationen vergegenwärtigen Sie sich diese positiven Dinge. Da der Körper mitdenkt, wird er eine positive Austrahlung bekommen und anderen signalisieren: Es lohnt, dort hinzusehen.
Versuchen sie herauszufinden, woran Sie Zuwendung, Anerkennung und Interesse anderer an Ihnen feststellen können. Also fordern Sie keine Beweise, sondern suchen Sie nach Hinweisen Erscheinungsformen der Zuwendung. Achten Sie darauf, wie Sie sich dabei fühlen, achen Sie auf die Reaktionen, die Sie auslösen.
b. Drehen Sie die Übung um und stellen sich, was für ein ausgemachter Esel Sie sind, welch überflüssigen Mangel An Charm Sie besitzen, wie dumm geboren Sie sind und immer noch nichts dazugelernt haben, versehen mit einem Stumpfsinn, der seinem Triebleben umgekehrt proportional ist und dessen abstoßende Moral von der wohltuenden Unduchsichtigkeit des knöchernen Schädels verdeckt ist (usw.):Kurz: Machen Sie sich nach allen Ihnen bekannten Regeln fertig und vergessen nicht Ihre unvorteilhaftre Figur. Achten Sie darauf, woran sie merken, wie wenig Interesse Sie auslösen, wie Sie abgelehnt werden und wer Sie nicht mag und waran Sie das merken können.
Entscheiden Sie Am Ende, welche Version Ihnen wann vergnüglicher ist, und ziehen Sie diese dann vor. Es kann durchaus mal die eine, und mal die andere sein.
Ziel: Offener mit den eigenen Ängsten und
Wunschvorstellungen umgehen und darüber souveräner werden. Die
Wahrnehmung schärfen für Zuneigung und Abneigung, statt diese
nur aus einem oder wenigen Zeichen zu erschließen.
25. Übung: Schätze suchen
Anleitung: Finden Sie heraus, wie auch immer (s. Interview), was Sie an einem bestimmten Menschen alles mögen oder mögen könnten. Versuchen Sie dazu herauszufinden, was diesen Menschen interessiert, begeistert, was er ablehnt und haßt. D.h., regen Sie Gespräche an, in denen Sie etwas von der emotionalen Seite eines Menschen mitbekommen.
Fühlen Sie sich dazu in den anderen ein und stellen Ihre eigenen Meinungen und Urteile beiseite, nehmen Teil am Anderen. Seine Reaktionen auf Sie lassen Sie zu, aber gehen Ihnen weder noch gar ziehen Sie Konsequenzen draus. Lassen Sie sich dabei viel Zeit. Es kann Tage dauern, bis die Dinge, die man von einem anderen Menschen erfährt, ihre Wirkung bei einem selber zeigen. Wiederholen Sie innerlich die gehörten und erkannten Eigenschaften des Anderen.
Ziel: Sie können so Ihr Interesse an anderen
Menschen als Voraussetzung für einen Flirt entwickeln und fördern.
26. Übung: Mit Dir könnte ich Pferde stehlen
Wenn Sie noch nicht wissen, ob sie mit jemand Pferde stehlen wollen, können Sie das herausfinden:
Anleitung: Machen Sie sich klar, was Sie mit Ihrem Gegenüber gerne unternehmen würden: Ins Kino, ein romantisches Abendessen zu Hause, gemeinsam Skifahren, leidenschaftliche oder zärtliche Stunden oder sich zusammen für die Prüfung vorbereiten. Aber Sie wissen noch nicht, ob Sie es wirklich wollen! Also erzählen Sie Ihrem Gegenüber wie gerne Sie dies oder jenes getan haben oder ?irgendwann einmal? tun würden. Also nicht jetzt sofort! Das wäre zu direkt. Wenn Ihr Gegenüber ähnliche Interessen erkennen läßt, widerspricht das zumindest nicht den Ihren. Sie können auch sagen, daß Sie zu denen gehören die am liebsten aufgefordert werden oder mitgerissen. Sie können betonen, daß Sie da keine hohen Erwartungen haben und es einfach schön finden, wenn "jemand" eine Idee losmacht.. Geben Sie ihrem Gegenüber die Tage oder Wochen, die er braucht, um seinerseits feststellen zu können, ob er diese Option ergreifen will oder nicht.
Vielleicht wollen Sie einen Hinweis, ob Ihr Gegenüber aufgefordert werden will: Teilen Sie ihm mit, daß Sie gerne auffordern, aber schrecklich schüchtern sind und es nicht wagen, wenn sie keinen Hinweis bekommen, daß Sie willkommen sind. Vielleicht setzen Sie hinzu: "Ich würde es z.B. nicht wagen Dich zu fragen, weil ich es bei Dir nie wüßte". Die Wahrscheinlichkeit ist groß, daß Sie dann spätestens Hinweise bekommen .
Es gibt zahlreiche Varianten dieser ?indirekten? Kommunikation:
Sie erzählen jemanden, der den/die Betreffende gut kennt, daß
Sie gerne mit ihm/ihr eine Radtour unternehmen wollten...vielleicht spricht
es sich herum?
27.Übung Nehmen wir an, ich wäre verliebt in dich!
Instruktion: Sie schauen Ihr Gegenüber an und lassen einen schönen Film mit ihm ablaufen, schauen ihm dabei zwangsläufig träumerisch in die Augen, da Sie ja gerade träumen. Vielleicht werden gefragt, vielleicht sagen Sie einfach, daß Sie gerade etwas träumen.
?Ich stelle mir gerade vor wie es wäre wenn...- Du mit einem stolzen Ritter liiert wärest, und ich würde versuchen, dich ihm auszuspannen. Müßte ich den Ritter erschlagen oder Dich klauen wie die Helena.
-Ich käme aus meiner komfortablen Singelsituation heraus, und würde mich in Dich verlieben...
Es spricht einiges dafür, daß Sie gefragt werden, was Sie sich dann als Folge vorstellen...Nun, Sie müssen nicht unbedingt etwas verraten, aber Sie können.
Es ist unmöglich für den anderen herauszufinden,
wie ernsthaft diese Vorstellung ist. Wenn Sie aber irgendeine Art von Gegenliebe
erzeugt haben oder antreffen, werden Sie das mit Sicherheit merken.
28. Übung: Andere sind viel schöner (toller, besser...)
.Wenn Sie mit Ihrem Schwarm zusammentreffen, suchen Sie dann Menschen heraus, die Sie als unbesiegbare Konkurrenz erleben und heben sorgfältig deren Qualitäten heraus, ihre Bewunderung dafür und wie gerne Sie diese Qualitäten auch hätten. Heben Sie die Chancen hervor, die der/die Betreffende in der Liebe hat Sollte Ihr Schwarm einfach nur stumm sein, fragen Sie ihn nach der Meinung. Kommt da nichts, fragen Sie weiter: Vielleicht ist das Thema für den Betreffenden so irrelevant, wie der Katholizismus für die Kirchenmaus. Wahrscheinlicher ist, daß Sie über die Stellungname herausfinden, ob Sie Chancen haben oder nicht und welche Rolle es spielt, daß Ihre Flirtmacht in diesen Punkten eher mini ist.
Ziel: Diese Übung eignet sich dazu, Neid abzubauen
und sich zu dem zu stellen, was Sie sind, erdrückende Tabus abzubauen,
Vorurteile zu zerstreuen, mehr Hinweise zu erhalten.
29. Übung: Mein Freund John
29.1 Instruktion: Sie erzählen Ihrem Schwarm eine Geschichte von Ihrem Freund John, der allerdings in diesem Falle Sie sind. Warum sollten Sie nicht Ihr Freund sein? Und Sie erzählen alles Wichtige von sich, als wenn es von Ihrem Freund John wäre. Und Sie erzählen dann genau die Geschichte, über die Sie eine Meinung von Ihrem Schwarm haben wollen: "Ich frage mich , warum John diesem Mädchen nicht einfach seine Zuneigung sagt,was soll denn schon passieren? Wie würdest Du reagieren? Es wäre dann schon fast frech zu sagen "Das hat natürlich nichts mit mir zu tun, das würde ich auch nie zugeben".
Das läßt sich für alle Themen durchführen, von denen Sie eine Reaktion von Ihrem Schwarm haben wollen.
29.2 Ziel: Man kann auf diese indirekte Weise Themen
in den Raum stellen, ohne daß der Bezug zu einem selber offen ist,
also man gibt wieder Hin- aber keine Beweise. Entsprechend kann er Partner
seine Reaktionen ausprobierenb, auch seine sind wieder Hin- aber keine
Beweise. Weiter so!
30. Übung . Tanzen
30.1 Instruktion: Wer flirten will, soll Tanzen lernen. Man sollte mit möglichst vielen verschiedenen Menschen tanzen. Das Flirten beim Tanzen funktioniert am besten dann, wenn man in erster Linie Wert auf das Tanzen legt, und dann erst auf das Flirten. Grund: Da Ritual schützt nur, wenn es sorgfältig gehandhabt wird. Das gleiche gilt für körperbetonte Sportarten.
30.2 Ziel: Tanzen erlaubt körperliche Nähe
auszuprobieren, und zugleich geschützt zu sein durch das Tanzritual
(Aus ähnlichen Gründen ist die Nacktheit in der Sauna oder am
Nackstrand ein schützendes Ritual, die Leute lernen sich kennen und
brauchen dann keine Angst mehr davor zu haben - entkleidet nicht mehr gemocht
zu werden. ).
31. Übung: Wirkung überprüfen
Instruktion:
Sie fragen in der Gruppe (oder bei anderen Menschen reihum): Welche Qualitäten schätzt du an mir? Was magst Du an mir, was vermutest Du, welche guten Eigenschaften ich habe, was könntest Du Dir mit mir vorstellen? Überprüfen Sie, welche positiven Reaktionen Sie bei Ihrem Gegenüber auslösen.
Ziel: Das Ergebnis ist Ausdruck der Wechselwirkung
zwischen Ihrer und der Flirtmacht ihres Gegenübers. Es ist wichtig,
von diesen Kräften zu erfahren, wenn Sie sie nutzen und genießen
wollen.
32. Übung Abstand verringern und Kontakt aufnehmen
Instruktion: Gruppen zu zweit oder maximal zu Dritt und in den Schloßpark gehen.Suchen Sie sich einen Menschen oder eine Gruppe aus, die spontan und direkt Interesse, positive Gefühle, einen guten Eindruck auslösen. Gehen Sie zu den Betreffenden hin und nehmen einen lockeren Blickkontakt auf, d.h., er muß nicht stattfinden, es ist ein Angebot, und sehen Sie auch öfter woanders hin, d.h. bleiben Sie offen und fangen Sie nicht, an wie ein Tiger die Beute zu fixieren. Das engt alle ein.
Gehen Sie dabei so näher, daß die Betreffenden
Sie von vorne ankommen sehen, machen Sie notfalls einen Bogen, daß
das möglich ist. Keine Sorge, die ?Angenäherten "dürfen
diesen Bogen bemerken, sie dürfen nicht nur, sie sollen die Annäherung
auch merken, um sich einstellen zu können und die eigenen Reaktionen
auf Sie merken zu können. (Gegenteil: Überraschungsangriff).
Dies Vorgehen nimmt Rücksicht auf das Abstandbedürfnis dessen,
dem Sie sich anähern. Bleiben Sie in einer Entfernung stehen, in der
Sie sich noch gut wohlfühlen,
Grüßen Sie die Betreffenden und gehen Sie
dabei in die Knie, sodaß Sie nicht so auf die anderen herabsehen
und diese nicht hochsehen müssen.Wenn Sie lieber stehen bleiben wollen,
überschreiten Sie die ?gute Distanz? besser nicht, wenn Sie sie überschreiten,
gehen Sie in die Knie: Ihr Gegenüber braucht diese Distanz, um sich
nicht überfahren zu fühlen.
Als Gruß reicht völlig ?Guten Tag?, während ein Hallo meist entweder platt oder zu vertraulich wirkt. Sie ?Holloen? sich eigentlich noch nicht.
Es ist völlig gleichgültig, ob Sie dabei lächeln oder nicht, lassen Sie sich von Ihrem Gesicht überaschen und dem des Gegenübers. Das ist echter, als ein gequältes Lächeln, mit dem sowohl Sie als auch Ihr Gegenüber sich unwohl fühlen werden. Beim Flirten muß man keineswegs immer feixen und witzig sein.
Lassen Sie den anderen wenigstens zwei bis drei Sekunden auf sich wirken, vielleicht, bis ein fragendes Gesicht entsteht oder eine Aumerksamkeit festzustellen ist.
Wenn der Betreffende in irgendetwas versunken war/ist,
z.B. ein Buch, vor sich hinträumen,
bitten Sie ihn, das zu unterbrechen. ?Darf ich Deine
Lektüre für eine Pause unterbrechen? In jedem Falle aber:
Dürfen wir uns für einen Moment zu Dir/Euch setzen
Gehen Sie davon aus, daß es ein völlig berechtigtes und selbstverständliches Interesse ist, einen Menschen kennenlernen zu wollen. Sie sind dafür keine Rechenschaft, Erklärung, Rechtfertigung, Entschuldigung usw. schuldig.
2. Werden Sie sich klar,. ob Sie etwas wissen oder etwas mitteilen wollen.
Wissen: Was treibt Euch hierher? Wer seid Ihr? Bleibt Ihr noch ein Bißchen, oder seid Ihr schon am Gehen? Besser: Wir hoffen, Ihr bleibt noch ein bißchen.
Mittteilen: Ihr habt einen schönen Platz gefunden (falls dem so ist)
Wir haben Euch von Weitem gesehen und uns vorgenommen, Euch anzusprechen
Lassen Sie sich jeweils Zeit. Sie müsen kein Unterhalter sein, es dürfen Pausen eintreten, die umso entspannender sind, je mehr Sie in diesen Pausen entspannt sind. In diesen Pausen widmen Sie sich Ihren Eindrücken und haben die Möglichkeit für die fortsetzung des Kontaktes.
Halten Sie sich jeweils vor Augen, in welchen Bereichen Sie flirten können, d.h., welche ?Eventualitäten? in Ihren Vorstellungen, Gefühlen, Gedanken und Ideen ausgelöst werden.
Es besteht keine Notwendigkeit, sich diesen Dingen zuzuwenden (sie versinken dann ins Träumen). Legen Sie vielmehr den Schwerpunkt Ihrer bewußten Aufmerksamkeit auf die Wahrnehmung der Menschen, mit denen sie zusammentreffen.
Es spricht auch nichts dagegen über ?abliegende Themen? zu sprechen und damit die bewußte Aufmerksamkeit von der Situation wegzulenken, das kann entspannen. Man muß nur aufpassen, daß die Situation nicht in platte Konversation und small talk abgleitet, aus dem Sie dann schwer zurückkommen. Die Situation verliert dann an Lebendigkeit und Spannung.
Suchen Sie sich Themen, mit der Situation zusammenhängen, mehr oder weniger direkt.
Direkt: Soziales Klima in Ihrer Stadt, jemanden ansprechen, so wie Sie es gerade tun, sich ein feed back geben lassen.
Indirekt: Über einen Film, ein Buch, ein Theaterstück, ein Erlebnis sprechen, das mit Kontakt, Flirt usw. zusammenhängt. Wenn Sie einer Figur begeisterte zustimmung erteilen, Ihr Gegenüber aber totale Ablehnung erfahren Sie auch etwas über die Möglichkeit Ihrer Beziehung in diesem Moment.
Dehnen Sie die Situation nicht zu lange aus, Sie haben sich nur für einen Moment ein geladen. Stellen Sie das fest: Jetzt haben wir uns für einen Moment hinsetzen wollen und sitzen schon..... hier. Warten Sie die Reaktion ab und reagieren Sie darauf!
Versuchen Sie herauszufinden:Was Ihr Gegenüber besonders interessiert, berührt, fasciniert, bewegt, ärgert...Teilen Sie etwas mit, das sie besonders bewegt und interessiert, am besten im Moment.
Erlauben Sie sich und dem anden Pausen und Schweigen Beginnen Sie dann einfach zu träumen, richten Ihre Augen auf den Horizont oder Dinge drum herum. Genießen Sie die Situation der Stille - Ihre Entspannung wird sich mitteilen. Der Vorteil: Sie kommen dann leichter intuitiv auf Themen, die ?naheliegen? und müssen sich nicht gezwungene Themen und small talks flüchten. Bloß, weil Sie hingekommen sind, müssen Sie kein Unterhalter sein.
Beenden Sie die Situation:
So, wir machen uns mal wieder auf den Weg, war schön Dich/Euch kennengelernt zu haben, würde mich freuen, Dich/Euch einmal wiederzusehen.
Sollten Sie weitergehende Ideen haben, spricht nichts dagegen: Ich/wir treffen uns morgen mit Leuten am Baggersee, würde mich freuen, wenn Ihr/Du auch kommt/st... ?Wir sind regelmäßig...., wäre schön Dich dort einmal zu sehen.
Ich möchte Dich gerne mal wieder treffen, darf ich Dir meine Telefonnummer geben? Ruf mich doch einmal an..Gibst Du mir Deine Nummer, ich möchte Dich gerne mal anrufen...
Vermeiden Sie verdeckte Fragen und ?würde könnte? Modus. (Vielleicht könntest Du mich mal anrufen?).
Ziel: Kontakte zu
bestimmten Menschen herstellen, seine Erfahrungen im Umgangausweiten.
33. Übung: Flasche Wein halb voll oder halb leer.
Instruktion: Wer hat heute Freude an seinem eigenen Aussehen und Auftreten, an seinem Leben, an seinem Tag,wer hat Interesse und Achtung für sein Leben, unbesehen, ob er sich freut oder traurig ist,Wer ist bereit, sich seinem Leben heute zuzuwenden?Wer ist heute bereit, sich dem Leben überhaupt zuzuwenden?
Fehlanzeige? Alles mies, resginiert, trostlos? anödend, langweilig. Wenn Sie zur Ansicht gekommen sind, daß Sie heute hinreichend Zeit mit den trostlosen Seiten des Lebens verbracht haben und weiter befinden , daß Sie einer besseren Stimmung nicht abgeneigt wären, können Sie etwas dafür tun:
Sprechen Sie von Menschen, die Sie mögen, erzählen Sie, was Sie heute trotz alledem schon Schönes gesehen haben. Vergegenwärtigen Sie sich alle Ihre Stärken. Vergegenwärtigen Sie sich die positiven Dinge in der Welt, die es den Menschen schon immer erlaubt haben zu überleben. Wenn es wahr ist, daß die Flasche halb leer ist, ist es auch wahr, daß sie halbvoll ist. Warum sollten Sie nicht die Version bevorzugen, die Ihnen besser tut?
Ziel: Vermeiden in
unrealistisch trostlose Gedanken zu kommen.
34. Übung Flirthelfer in Anspruch nehmen
Instruktion : Durchzählen. Jeder besitzt eine Zahl, jeder merkt sich denjenigen mit der Zahl unter ihm.Wir gehen gemeinsam zum Schloßpark. Der erste gibt offenkundig den Weg an,
Hilfreich kann sein, wenn wir jeweils als Berater wirken und versuchen herauszufinden , wo die ?Flirtstärken von jemanden liegen können.
Also jeder ist jetzt einmal Opfer, und wir beraten ihn:
1. Wir stellen fest, was er gar nicht erst ändern muß, wo seine Möglichkeiten liegen...
2. Wir denken uns aus, was er aus dem vorhandenen machen kann.
Aufgabe für Zu Hause.
Suchen Sie einen Bekannten/Bekannte, die als ästhetischer Berater
fungiert. Ziel ist: Wie Sie sich wohl fühlen., nicht, wie Sie glauben,
daß sie anderen gefallen.
35. Die minimale Berührung
Ziel: Kontaktmöglichkeiten ausprobieren bei sich und beim anderen.
Situation: Sie sitzen, stehen mit jemanden zusammen, mit dem sie flirten wollen..
Nähern Sie im Gespräch oder auch ohne, irgendetwas aus ihrer Sphäre der des anderen an, achten Sie auf die Reaktionen des anderen. :
- rücken Sie ihr Glas oder Ihre Tasse in seine Nähe (wird es geduldet, ist es schon zu nah, ist es willkommen?)
- Schieben Sie ein Buch, Bleistift, Bierdeckel an den ihres Gegenübers (spielt der andere mit?)
-Zupfen Sie ihr Gegenüber minimal am Ärmel oder berühren ihn minimal mit dem Finger
und: (bleibt die Haltung des anderen freundlich, kommt er näher, oder geht er auf Abstand?)
-Rücken Sie die Gegenstände wieder weg, wiederholen Sie es auf unterschiedliche Art.(Verändert das etwas, bleibt es wie es ist oder wird frostiger).
-Stellen Sie ihr Glas auf vier Bierdeckel und stellen es neben das des anderen, dann gehen Sie mit dem Glas zurück und lassen eine Bierdeckelstraße liegen, die sie sogleich wieder einsammeln.
- malen Sie auf den Bierdeckel oder ein Blatt Symbole, die etwas mit dem Flirt zu tun haben:
zwei Kreise, die sich begegnen oder zwei Pfeile, Wellen mit zwei Fischen darin, zwei Vögel,
vielleicht auch drei oder vier, aber zwei heben sich heraus.. Schreiben Sie: "Ich liebe Dich" auf chinesisch und sagen, es sei irgendetwas Romantisches...).(geht jemand drauf ein, macht einen Komentar?
- Beugen Sie sich im Gespräch gelegentlich vor (und wieder zurück), gehen Sie einen kleinen Schritt vor - und wieder zurück.
-Berühren Sie einen Gegenstand zärtlich - aber nicht plump.
Auch sämtliche Ausdrucksweisen wie lächeln, den Kopf vor- oder schräg neigen, häufger ab- und zuwenden gehören dazu.
Ziel: Es geht nicht
um Anschleichen und Anbaggern, sondern um minimlae Hinweise, die Ihnen
selber ihr Interesse verdeutlichen und dem anderen eine Möglichkeit
geben, darauf einzugehen - oder nicht, man verwendet nicht die Sprache
sondern Ausdruck und Gestik.
36. Übung: Who ist who?
36.1 Instruktion: Nehmen Sie in einer beliebigen Gruppe, mit der sie zu tun haben den nächsten naheliegenden Menschen und suchen nach charakteristischen Merkmalen. Dazu gehört vor alem sein Name, evt. wichtige andere Dinge wie sein Wohnort, sein Studiumm oder ob er einen Hund hat. Jedesmal, wenn Sie ihn ansehen, führen Sie sich die aufgenommenen Informationen noch einmal innerlich vor. Gehen Sie dann zu einem weiteren Menschen über und machen dort dasselbe, dann zum nächsten und so weiter. Wiederholen Sie dabei des öfteren innerlich, indem sie den einen oder anderen ansehen, die zugehörigen Informationen.
Vielleicht fallen Ihnen Fragen und Interessen ein, die Sie in einen bestimmten erneuten Kontakt einbringen können.
36.2 Ziel der Übung
Sie können reichhaltiger und differenzierter auf einen Menschen reagieren,
wenn Sie etwas von ihm erfahren und ihn sich vorstellen können. Das
hießt nicht, sich ein Bild oder eine Einschätzung machen, also
über ihn urteilen und ihn klassifizieren. Es geht um unverstellte
Informationen. Das bewirkt, daß Sie ihm lebendiger gegenübertreten
und der Betreffende sich wertgeschätzt und wahrgenommen fühlt
- und zwar zu Recht. Da Sie so mehrvon- und miteinander haben, bestehen
so auch mehr Flirtchancen in weitere oder andere Richtungen. Dies ist mit
eine der einfachsten und wirksamsten Übungen, sein Interesse an Menschen
zu entwickeln.
37 Übung Gastgeschenke mitbringen
Instruktion: Wenn Sie auf Menschen zugehen, bringen Sie immer etwas Schönes mit. Das kann tatsächlich eine Aufmerksamkeit für den ein oder anderen sein. Manche Menschen machen sich schön, sodaß ihr Anblick den anderen eine Freude ist. Dritte tragen etwas zur Unterhaltung bei oder helfen bei etwas.
Ziel: Im einen wie
anderen Falle tun sie etwas für die vorhandenen Wünsche bei anderen,
oder sie entwickeln auf Ihr Angebot hin neue. Das erzeugt positive Stimmungen
und Phantasien und ist eine gute Voraussetzung für einen weiteren
Flirt.
38. Übung Kenner kennen:
Instruktion: Bevor Sie auf Leute zugehen, vergewissern Sie sich derjenigen Dinge bei sich, zu denen Sie selber stehen, die Sie gut heißén, wertschätzen, sich daran freuen - was immer das auch ist und was immer auch andere davon halten mögen. Nehmen Sie immer auch Teile Ihres Äußeren dazu, also nicht nur Abstraktheiten wie "Ich bin zuverlässig". Pathtetisch wird das oft genannt "Lieben Sie sich selber". Gemeint ist etwas handfestes: Wenn Sie jemand gegenüberstehen, ergreifen Sie ihre eigene Partei und betrachten sich wohlwollen, hören sich wohlwollend zu, halten ihre Anweswenheit für eine richtige. Der eitle und selbstgefällige Mensch geht dav on aus, daß die anderen ihn toll finden. Das ist hier nicht gemeint. Es geht lediglich darum, daß es zumindest einige Aspekte gibt, zu denen Sie gut stehen können, auch wenn Sie (noch) der einzige Fan in Ihrem Fanclub sein sollten. Die anderen dürfen im Übrigen denken was sie wollen.
Ziel: Sie wirken
damit anziehender und vielversprechender und laden eher ein. Wenn Sie nur
mißtrauisch und abweisend schauen, laden sie aus, auch wenn ihr Wunsch
ganz gegenteilig ist. Wenn Sie nur ängstlich schauen, wirkt das leicht
wie "rühr mich nicht an". Wer sich selber gar keinen Kredit geben
kann, hat es schwer, bei anderen wohlwollende Phantasien auszulösen
(außer, wie gesagt, bei jemand mit Helfersyndrom).
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Einfügen:
evt. zu Zitat Ovid, oder ohne
"Wir sind gestern ins Wien gegangen, ohne uns irgendetwas vozunehmen, haben uns in die unmittelbare Nähe von zwei Frauen gestellt und begonnen intensiv miteinander zu sprechen. Wir sind ja das erste Mal zusammen ausgegangen. Eine von den beiden hat uns dann angesprochen, dann auch die andere. Wir haben geantwortet, dann aber weiter miteinander gesprochen-. Kurz und klein: Die beiden haben es mehrfach versucht und schließlich haben wir uns dazu gesetzt und lange miteinander gesprochen, es war unglaublich, wieviel Gemeinsamkeiten wir dabei entdeckten. Sie wollten uns schließlich sogar im Auto ein Stück mitnehmen. So etwas ist uns in 4 Jahre Karlsruhe nicht passiert. Liegt das jetzt am Flirtkurs? Wenig später, in einer anderen Kneipe, wir stehen wieder da und unterhalten uns, fragen uns zwei Fraune, ob sie sich dazu stellen können. Verstehe ich nicht, das ist früher nie passiert."
Der Grund war nicht schwer
zu finden: Die beiden haben zum einen keinen Erwartungsdruck auf die Frauen
ausgeübt, waren miteinander engagiert und zufrieden - hingen also
nicht herum wie hungrige Wölfe auf der Jagd oder eingeschnappte Kleinkinder,
die jemand vergessen hat abzuholen, und sind auf die Kontaktbemühungen
eingegangen. Eine Portion Glück kommt hinzu. Das Glück ist aber
normalerweise mit den Tüchtigen.
Einfügen in: echt blöd statt falsch gut, Echtheit vor Fassade und Tricks usw.
Unmitelbar nachfühlbar ist, daß folgende Haltungen einem Flirt eher im Wegen stehen: verkopft, berechnend, undurchschaubar, manipulativ, intrigant, gehemmt, verklemmt, unoffen, Fassade, verstellt" usw. Dem wird Spontaneität und Echtheit gegen übergestellt. Diese Forderung an sich selber ist der Flirtkiller Nummer eins, ich kann mich schwerlich auffordern spontan zu sein - dann bin ichs ja nicht mehr. Unter "spontan" verstehen in diesem Zusammenhang die meisten,. daß man sich offen, frei, ungehemmt und ungezwungen seinen Gefühlen und Impulsen einem anderen Menschen gegenüber überlassen kann, ohne viel herumzurechnen und zu rechten, was der andere wohl darüber denkt. Andere Ausdrücke dafür sind: impulsiv, offen, direkt, gerade heraus, unverstellt, ehrlich, unmittelbar, emotional". Alle diese Ausdrücke klingen positiv, weil sie meist auf positive Gefühle und Bestrebungen angewendet werden. Man muß aber bedenken, daß Haß, Aggression, Verachtung, Neid, Eifersucht, Gier, Bosheit, Gewalttätigkeit usw. genauso direkt, unmittelbar und "ehrlich-spontan" ausgelebt werden können, in Kriegen wird das massenhaft praktiziert. Wenn bis vor wenigen Jahren die amerikanischen Marines noch das Lied "1,2,3,4 every night we pray for war, 5,6,7,8 rape kill mutilate" gesungen haben, wird da durchaus eine Vorfreude auf die erlaubte Gewalttätigkeit eingübt. In Friedenszeiten künden die Gefängnisse von den Folgen spontaner Gewalt. Das wird nicht besser, wenn jemand zu seiner Gewalt steht.
Spontan wird somit auch gleichgesetzt mit "schnell" reagieren Tatsächlich verhält es sich anders: Ich kann auch spontan (schnell) verstummen, gehemmt sein, gelähmt sein, stottern, blockiert sein, verwirrt sein usw. D.h., spontan hat nichts mit "schnell handeln " zu tun und nichts mit der Art der Gefühle.Wenn gleichwohl "schnell mit spontan gleichgesetzt wird, dann aus folgendem Grund: Man ist leicht geneigt, dem schnell reagierenden Menschen zu glauben, daß er sich keine Hintergedanken gemacht hat, berechnend ist, manipuliert usw..- Das ist aber unberechtigt. Der professionelle Süssholzraspler und Charmeur oder die "Hasch mich ich bin der Frühling " junge Frau sind durchaus schnelle Rechner und manipulativ - sie neigen zum Machtflirt. In einer Comic Sprechblasse würde man ihre sprachlichen Absonderungen mit "Sülz...Laber...Schwall" kennzeichnen. Ich kann daher auch spontan ausweichen, vermeiden, mich bedeckt halten, lügen und täuschen. Hier kommt also noch ein Merkmal hinzu: Jeder reagiert natürlich schnell, z.B. erschrocken oder begeistert - aber es kann sein, daß er zugleich oder sehr schnell noch andere Reaktionen bei sich wahrnimmt wie: Angst, Unruhe, Unsicherheit. Wenn von spontan die Rede ist, meint man in der Regel, dass das Erlebte auch schnell und direkt mitgeteilt wird.
Tatsächlich hilft uns der Begriff Echtheit natürlich auch nicht besonders weiter. Denn unter echt wird gerne das Eindeutige und Edle gemeint. Umgangssprachlich sind die Menschen weiter, indem sie jemanden als "echt blöd" bezeichnen. Damit ist gemeint, daß der andere nicht nur einen Ausrutscher produziert hat, sondern das Verhalten zu ihm originär zugehört.
Wenn hier von Echtheit die
Rede ist, ist damit gemeint, daß jemand hinter dem steht, was er
macht und tut, also kongruent, stimmig ist. Das bin ich natürlich
auc h, wenn ich verstumme - weil ich hin und her gerissen bin. Würde
ich mich gewaltsam für eine Lösung entscheiden, würde ich
die Zerrissenheit übergehen und eine Eindeutigkeit vorspielen, die
ich gar nicht habe. Stehe ich hingegen dazu, bin ich wieder
kongruent:
:"Kommst Du morgen auf unser Fest?" "Ich weiß nicht recht, ich bin
hin und hergerissen....also ich sag jetzt einfach ja und probiers mal."Eine
unechte Antwort wäre: "Au ja gerne" oder "Nee, keine Lust".
Also reicht es nicht, spontan, ehrlich und zu sich stehend zu sein, um flirten zu können, die
Flirtkiller:
1.Endlos Fragen stellen,
wenn man nicht bekommt, was man möchte und erst dann aufhören,
wenn man die gewünschten Antworten bekommt. Fragen als obscöner
und penetranter Versuch, sich durchzusetzen, als Nörgeln, bohren usw.
Typisch für Leute, die ihre Interessen verdeckt äußern.
Bodenheimer: Obscönität des Fragens. "Ich möchte nur darüber
reden...".
2. Flirtkiller: mehr desselben. Häufig gehen Flirts daneben, weil der eine der beiden nicht respektiert, daß der andere aufhört, sich zurückzieht, eine Pause macht usw. Der Rückzug eines Menschen vom Flirt ist völlig normal, wenn er nämlich gemerkt hat, daß er sich weiter aus dem Fesnster gelehnt hat als er leben kann. Um noch einmal Hegel zu zitieren: (S.545)"Jeder Mensch zwar hat ein Herz für die Liebe und das Recht, dadurch glücklich zu werden; wenn er aber hier, gerade in diesem Falle, unter den und den Umständen, in betreff gerade auf dieses Mädchen, sein Ziel nicht erreicht, so ist damit kein Unrecht geschehen."
Viele Flirter entwickeln ihre eigene Verliebtheit aber weiter und ergänzen sich einfach imaginativ, illusionär die fehlenden Teile beim anderen. Sie stellen dann penetrante Fragen der Art "Warum warst Du nicht da, willst Du nicht, kannst Du nicht, was ist anders, vorher war es doch auch gut usw.
Damit verderben sie das vorhandene und das Mögliche.
Besser ist: Sie ziehen sich ebenfalls ein Stück zurück, und zwar soweit, daß der andere seine wohltuende und sichere Distanz, die er sucht, wieder hat. Aus dieser Distanz heraus kann das vorhande und gut gebliebene noch genossen werden. Dann kann der Flirt vorn vorne beginnen - wenn jeweils das Tempo des anderen respektiert wird. D.h., jetzt könnte das Spiel anders ausgehen, auf anderen Wegen, langsamer, wie auch immer.
Leider passiert das Gegenteil oft. Gekränkt, verletzt, beleidigt, wütend, trotzig usw. zieht sich der vergebliche lover zurück und zerstört somit das, was er doch vorher begehrt und gemocht hat. Einfacher wäre es, den Schmerz als die Ergebnis der Ent - Täuschung, also der Aufklärung zu erkennen und anzuerkennen und eine neue Position zu suchen, die ihm erlaubt, sein Gegenüber zu mögen, ohne sich in sinnlosem Begehren zu verzehren.
Dazu müßte er
selber Distanz nehmen und sich mehr Dingen widmen, die ihn ausfüllen
und beschäftigen, statt sich ausschließlich auf den begehrten
Menschen zu kaprizieren.
Flirtatmosphäre/Fördernd:
Hegel ( 1955 (1842) S. 545
Flitbereitschaft entsteht also am hesten da, wo noch nichts fest entschieden ist und die Beteiligten offen füreinander sind. Das ist nun am ehesten der Fall, wenn Menschen jung sind oder in Lebensumständen leben, die so eine Offenheit enthalten.
So ist der Studienbeginn, der Aufenthalt in im ausland, der Umzug in eine neue Nachbarschft, eine neue Arbeitsstelle usw. mit solchen Unsicherehiten und Neuheiten verbunden.
Aber auch im kleinen Bereich: Man bereitet ein Essen für Freun de vor, das einfach anrebnnt - und muß nun improvisieren. Der vereinbnarte Bersuch im Kino fällt mangels Karten aus usw.
In jedem Fall sind die Augen, Ohren und Herzen zwangsläufiger offener für die eigenen Gefühle, und , wie Hegel scharfsinnig bemerkt, auch für die des anderen:"Die Jugend nun, wenn die Individuen noch in gemeinsamer Unbestimmtheit ihrer wirklichen Verhältnisse leben, ist die Zeit, in welcher sie sich aneinanderschließen und so eng zu einer Gesin ung, einem Willen und einer Tätigeit verbinden, daß dadurch jedes Unternehmen des einen zugleich zum Unternehmen des anderen wird.
In der Freundschact zwischen er3achsenen Männern sieht er das anders: Jeder geht dort seinen eigenne Weg.
Nun ist das keineswegs ans Alter gebunden, sondern lediglich an die Bereitschaft, sich von eigenen Festlegungen herunterzubegeben und dem Neuen zu öffnen. Wenn die Freunde mit dem alter abnehmen und immer weniger n eueFreundsc hyften gefuinden werden, so hängt das wesentlich daran,. daß die Menschen sich lieber ans sichere feste halten, stqt sich neuen Personen zu öffnen - und auch selber in Frage stellen zu lassen.
Daher kann ein Flirt nur
dann lebendig und richtig sein, wenn man sich im Moment des Flirtens aus
Berechnungen und Festlegungen herausbegibt, und den Unsicherhetien und
Gefühlen, Gedanken und Phantasien, Impulsen und Hemmungen des Momentes
überläßt.
Zur Rolle der Sexualität:
Der erotische Flirt: Die Beziehung zwischen Mann und Frau ist spezifisch ausschließlich durch den sexuellen Aspekt, zu dem der Aspekt der Fortpflanzung gehört. Unsinnigerweise werden in Flirts, in denen es durchaus um den Aspekt der Paarung geht völlig andere Gesichtspunkte in den Vordergrund gestellt: Freundschaft, Zärtlichkeit, gegenseitiges Verstehen, übereinstimmende Interessen usw. Natürlich kann eine Liebesbeziehung nicht gun ausgehen, die diese Bereiche nicht befriedigend gestaltet. Sie geht jedoch auch nicht besonders gut aus, wenn sie den sexuellen Aspekt vernachlässigt, also damit auvch den Triebaspekt. Ohne diesen könnten sich alle möglichen Menschen zusammentun, wie dies ja auch in WGS z.B. geschieht. Das Gewicht der Beim Flirten heißt das lediglich, daß jemand sich unbefangen und mutig mit seinen sexuellen Gefühlen und Wünschen mit einer anderen Person berfassen soll. Leugnet er dies, verdrängt es, begatellisiert es usw. wird sein Flirt verkrampft, wenn nicht unoffen und unklar.
Entsprechend guibt es unan genehme Flirts: Jemand flirtet mit seinem Geld - meint aber Sexualität, jemand flirtet mit seiner Sexualität - meint aber einen Versorger.
Dieser Text gibt keine Hinweise für homosexuelle und lesbische Beziehungen. Das Thema wäre für diese Menschen aber von großer Bedeutung: Während es für den Het. schon schweirig ist, einen Partner zu finden, ist es für den H. in gewisser Weise schwieriger, weil niemand auf der Stirn trägt, ob er homo- oder heterosexuell ist. Während der Het. nur einen Korb bekommt, bekommt der H. oft noch Verachtung, nicht selten Schläge dazu, da Männer wesentlch gewalttätiger als Frauen sind und eine sexuelle Annäherung durch einen Mann als Beleidigung erleben.
Als Ob Übung: Tun Sie so als ob sie flirten - obwohl sie tatsächlich flirten. Nichts wird so wenig geglaubt wie die Wahrheit. Also sagen sie mit floirtender Ironie: "Ah, Klaus (Christine), der Abend ist gerettet" "Zu meinem Glück brauchte ich eigentlich nur, daß Du mich liebst, ich tus ja sowieso schon." Aber einer gewissen Direktheit glaubt sie keiner mehr - und ist sich doch nicht sicher, obs nicht doch wahr ist. Also ein Flirt.
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Viel
Glück beim Flirten!